Missbrauch beginnt dort, wo jemand bewusst die körperlichen und sexuellen Grenzen seines Gegenübers missachtet und überschreitet. Täter:innen fügen ihren Opfern durch ihre Tat(en) körperliche, psychische und seelische Verletzungen zu.
Gewalterfahrungen sind immer traumatisierende Erlebnisse. Um diese Erfahrungen zu verarbeiten brauchen Opfer und Menschen, die Gewalt beobachten, eine sensible Unterstützung, Beratung oder Begleitung.
Sexualisierte Gewalt |
Voraussetzung für sexualisierte Gewalt ist die Manipulation des Opfers. Täter:innen bauen gezielt ein Vertrauensverhältnis mit dem Opfer auf, damit das Opfer die Gewalt nicht erkennt. Gerade Kinder, die keine sexuellen Erfahrungen haben, können die Missbrauchs-Handlung der Täter:innen unter Umständen nicht als ihnen geschehenes Unrecht einordnen. Sexualisierte Gewalt muss nicht mit Ausübung von körperlicher Gewalt und deren Androhung einhergehen. Durch die Verpflichtung zur Geheimhaltung, weil sonst etwas Schreckliches passiere, üben die Täter:innen psychische Gewalt aus. |
Körperliche Gewalt |
Gewalt verletzt die körperliche Integrität des anderen. Auch jemandem zu drohen, ist Gewalt. Die Betroffenen erleben körperliche Gewalt als Angriff auf ihr Leben. Die Bandbreite physischer Gewalt ist sehr groß: schlagen, stoßen, schütteln, verbrennen, an die Wand drücken uvm. |
Psychische Gewalt |
Es gibt sehr unterschiedliche Verhaltensweisen, die als psychische Gewalt bewertet werden. Immer ist eine Abwertung der Betroffenen damit verbunden. Sie kann sehr subtil sein oder auch offensichtlich durch Worte oder Gesten. Psychische Gewalt hinterlässt keine äußerlich sichtbaren Verletzungen und wird daher häufig bagatellisiert. |
Spiritueller Missbrauch |
Von spirituellem (geistlichem, geistigen) Missbrauch spricht man, wenn jemand die Autorität seines geistlich-spirituellen Amtes ausnutzt, um sein negatives und für andere belastendendes Verhalten zu rechtfertigen. Oft werden Forderungen an religiös-spirituelle Motive geknüpft. Verhalten wird pauschal mit „dem Willen Gottes“ oder „dem Willen des Meisters“ gerechtfertigt. Die häufigste Form von spirituellem Missbrauch ist die unter dem Deckmantel, den anderen nur Gutes tun zu wollen, Macht auszuüben und Menschen unter Druck zu setzen. |