Wie können unsere Pfarrgemeinden zukünftig aussehen? Einzelpfarre, Seelsorgsbereich oder Pfarrverband? Wir beleuchten auf der Suche nach dem neuen Modell alle drei Vorstellungen.
Für jede Pfarre ihren Pfarrer, der täglich eine Messe liest. So sehen die klassischen Wünsche vieler Pfarrangehöriger aus. Vielleicht wünschen auch sie sich das. Doch das ist gar nicht so einfach zu erfüllen.
In den kommenden 15 Jahren werden 40 Prozent weniger Priester für die Leitung einer Pfarre zur Verfügung stehen als heute. Damit werden auch ca. 1/3 der Pfarren verwaist sein. Was geschieht dann mit diesen Pfarren?
Das war eine der Ausgangsfragen bei den Überlegungen. Sollten sie es wie andere Diözesen machen, die einfach Pfarren zusammenlegen ohne zu fragen. Dort gibt es teilweise Pfarrgebiete mit sieben oder noch mehr Pfarren für einen Pfarrer. Andernorts werden die Pfarren aufgelöst und die Kirchengebäude verkauft oder eingerissen. Für die Gläubigen in den betroffenen Gemeinden sicher eine sehr bittere Pille. Aber sie werden dabei nicht gefragt.
Für die Diözesanleitung wäre die Zusammenlegung am Reißbrett der einfachste und leichteste Weg gewesen. Die Verantwortlichen bei uns haben sich jedoch für einen anderen Weg entschieden: Sie haben sich genau überlegt, welche Modelle für die Vorarlberger Situation passen würden und überlassen letztendlich den Menschen vor Ort, die Entscheidung, wie sie Kirche in Zukunft erleben wollen.
Drei Wege in die Zukunft
Die Verantwortlichen in unserer Diözese haben sich drei mögliche Modelle für die Zukunft überlegt:
Zuerst wäre da das Modell der Einzelpfarre. Das würde bedeuten, es gäbe nur noch eine Pfarre für die ganze Stadt. Dazu müssten die bisherigen Pfarren aufgelöst werden und als eine Pfarre neu gegründet werden.
Das zweite Modell ist der Pfarrverband: Zwei oder drei Pfarren werden von einem Pfarrer gleitet. Gruppen und Gremien bleiben in den jeweiligen Pfarren erhalten.
Das dritte Modell ist der Seelsorgeraum:
Mehrere Gemeinden schließen sich zusammen. Sie werden nicht mehr von einem Pfarrer geleitet, sondern von einem Seelsorgeteam, dass im Fall von Dornbirn aus vier Priestern bestehen würde. Diese teilen sich die Aufgaben auf, wobei die Seelsorge nicht zu kurz kommen soll. Für die Gemeinden bedeutet dies aber auch größere Verantwortung für ihr eigenes Profil und natürlich Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden. Spezialisierungen auf Kernthemen der eigenen Gemeinden wären hier möglich.
Welches Modell für Dornbirn das passende ist, wird gemeinsam gesucht und der Diözese zur Entscheidung vorgeschlagen.
Katharina Hischer