Gedanken zum Tag von Michael Willam, Pastoralleiter der Seelsorgeregion Vorderland.

Am kommenden Sonntag hören wir die Geschichte des „ungläubigen Thomas“. Wir können uns wunderbar mit diesem Thomas identifizieren: Wer von uns würde nicht in die Wundmale der Hände Jesu greifen wollen, um das Unfassbare im wahrsten Sinne des Wortes „begreifen“ zu können?

Jesus weiß um die Schwierigkeit, diese Ungeheuerlichkeit der Auferstehung zu glauben: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“ (Joh 20,29), gibt er uns allen eine Mut machende Zusage.

Ich frage mich: Was lässt mich glauben, obwohl ich meine Finger nicht in die Wundmale seiner Hände legen konnte? Ich merke, dass mein Glaube lebendig wird, wenn ich meine „Antennen“ ausfahre und mein Leben bewusst auf Gottes Wirken hin deute: Was möchte Gott mir sagen und wo möchte er mich haben?

Eine Orientierung ist für mich: Wenn ich liebe, wenn ich auf mein Herz höre und meine Komfortzone verlasse, dann spüre ich, dass der Weg stimmt. Auf diese Weise fühle ich mich Gott nahe, auch wenn ich selbst nicht „live“ dabei war vor 2000 Jahren.

Heute denke ich an alle, die sich von Gott verlassen fühlen und die nicht (mehr) glauben können.

Michael Willam
Pastoralleiter der Seelsorgeregion Vorderland

"Gedanken zum Tag" in Kooperation mit den Vorarlberger Nachrichten und vol.at