Im Alter von 37 Jahren lässt sich Mathias Fazekas heuer „nachträglich“ firmen. Damit ist er einer von Vieren, die Anfang Juni im Feldkircher Dom an der Erwachsenenfirmung teilnehmen. Im KirchenBlatt spricht der Autoliebhaber über seine Beweggründe, seinen Zugang zum Glauben und die Firmvorbereitung.

Im Alter von 13 Jahren war Mathias Fazekas von Wien nach Vorarlberg übersiedelt. Da in der Bundeshauptstadt das Firmalter schon damals bei 17 Jahren lag, kam der Jugendliche damals ungefirmt ins Ländle. Das sollte sich in den kommenden 24 Jahren auch nicht ändern. „Als ich nach Vorarlberg kam, waren alle Gleichaltrigen schon gefirmt. Ich habe mir darüber aber lange keine Gedanken gemacht und die Firmung wohl darum auch nie nachgeholt“, sagt er.

Taufpate

Im Vorjahr sollte sich das aber ändern. Sein bester Freund Marco hatte ihn gefragt, ob er das Patenamt für seine Tochter übernehmen wolle. Mathias Fazekas verschwendete keinen Gedanken und sagt umgehend zu. Bei den Vorbereitungen für die Taufe sollte sich jedoch herausstellen, dass der Kfz-Mechaniker (noch) nicht gefirmt ist. „Im ersten Moment war ich etwas verwundert, da ich sowohl kirchlich verheiratet als auch der Firmpate des Bruders meiner Frau bin“, plaudert Fazekas aus dem Nähkästchen.
Da es ihm mit dem Taufpatenamt aber sehr ernst war, meldete sich der 37-Jährige zur Erwachsenenfirmung an. „Ich bin zwar kein regelmäßiger Kirchgänger, würde mich aber dennoch als gläubigen Menschen bezeichnen. Ich wollte unbedingt, dass mein Name in der Taufurkunde nachgetragen wird“, stellt der Firmling klar, wie wichtig ihm dieses Amt ist. Um dem Ganzen noch mehr Bedeutung beizumessen, ließ sich Fazekas den Namen seines Patenkindes Florentina sogar unter den Hals tätowieren.

Offene Gespräche

Nachdem sich der Firmling zunächst dreimal mit Pfarrer Stefan Biondi getroffen hatte, schloss er sich schließlich der Erwachsenen-Firmrunde an. „Der Kontakt mit den Mitfirmlingen ist sehr offen und nett“, schildert er. Die Treffen in Arbogast empfindet er als sehr tiefgründig. „Es ging dabei um Themen wie den Glauben, die Bibel oder den Lebensfluss“, zählt er auf. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihm das Gespräch mit Bischof Benno Elbs. „Er war sehr nahbar und ist auf unsere – teilweise kritischen – Fragen sehr offen und ehrlich eingegangen. Das hat mir wirklich imponiert“, merkt er lobend an und fügt hinzu. „Solche Menschen würde ich mir in der Kirche öfter wünschen, denn die Pfarrer sind aus meiner Sicht ganz entscheidend, ob die Gottesdienste besucht werden oder nicht.“

Große Vorfreude

Der Firmung im Feldkircher Dom blickt Mathias Fazekas mit großer Vorfreude entgegen. „Ein paar von uns werden aktiv in den Gottesdienst einbezogen und tragen die Lesung bzw. Fürbitten vor“, sagt er. Nach dem Gottesdienst wird der besondere Anlass mit Familie und Freunden im Löwen in Nofels gefeiert. Als Firmausflug soll es danach einen ausgiebigen Spaziergang geben.
Als Firmpate wird ihm sein Freund Marco zur Seite stehen, und natürlich darf auch die kleine Florentina am großen Tag ihres Göttis nicht fehlen. Schließlich ist sie der Grund für diesen Feiertag.

(Aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 20 vom 19. Mai 2022)