
Wie kam es damals zur Gründung des Seelsorgeraums Hohenems?
Thomas Heilbrun: Seitens der diözesanen Leitung gab es das Anliegen, im städtischen Bereich Synergien und Potenziale besser zu nutzen – und das nicht nur in Hohenems. Für die Pfarre St. Konrad kam hinzu, dass Pfarrer Georg Thaniyath nach Göfis wechselte. Das war eine Art Initialzündung für die neue Entwicklung.
Wie war damals die Stimmung unter den Beteiligten? Gab es Zweifel oder überwog die Begeisterung für den neuen Weg?
Heilbrun: Es war ja ein neuer Weg für alle Beteiligten. So bekam St. Konrad einen neuen Pfarrer. Zugleich herrschte für den Start des neuen Wegs großes Interesse. Es gab eine Zukunftskonferenz in der Landwirtschaftsschule in Hohenems. Hier wurden grundsätzliche Fragen geklärt. Wichtig war, dass beide Pfarren erhalten bleiben, also nicht zusammengelegt werden. Rege Anteilnahme zeigte sich also schon damals. Daran konnte man sehr gut erkennen, wie sehr den Menschen das kirchliche Leben am Herzen liegt. Gemeinsam machten sich alle auf den Weg.
Wie funktioniert die Zusammenarbeit?
Heilbrun: Manches lässt sich auf Pfarrebene besser organisieren als im großen Rahmen, beispielsweise die Erstkommunion. Wichtige Projekte beider Pfarren gab es schon vor der Gründung des Seelsorgeraums, wie das Pfarrblatt oder die Fronleichnamsfeier samt Prozession. Für andere Projekte ist hingegen der Seelsorgeraum als Ganzes wieder der geeignetere Rahmen.
Um diese Werte zu vertiefen, hat man sich im vergangenen Jahr am Stärkenkompass orientiert. Hier nahmen beide Pfarrgemeinderäte teil, um das Leben im Seelsorgeraum mit seinen vielseitigen Initiativen im Blick zu behalten. Alle Beteiligten waren von der Vielfalt und Reichhaltigkeit der Initiativen positiv überrascht. Das war ein wichtiger Schritt für die Bewusstseinsbildung.
Was waren die Höhepunkte in den vergangenen zehn Jahren?
Heilbrun: Einerseits hatten beide Pfarren ihre eigenen Anlässe, die gebührend gefeiert wurden. In St. Karl z.B. war es die in Rekordzeit umgesetzte Innenrenovierung der Kirche. In St. Konrad wurde das 50-jährige Bestehen als selbstständige Pfarre feierlich begangen. Gemeinsame Höhepunkte waren beispielsweise das Erntedankfest in der Landwirtschaftsschule. In letzter Zeit ist auch die gemeinsame Firmung der 17-Jährigen und die gemeinsame Vorbereitung hinzugekommen: ein Zeichen dafür, dass auch die jungen Menschen zusammen unterwegs sind.
Wie sehen Sie die Zukunft?
Heilbrun: Lassen Sie es mich so ausdrücken: Kürzlich waren die Ehrenamtlichen zu einer Feier mit Dankes-Brunch anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Seelsorgeraums in den Löwensaal eingeladen. Auch Bürgermeister Dieter Egger und Vertreter:innen der Stadt waren mit dabei, um ihren Dank und die Wertschätzung für das Engagement der Menschen in Hohenems zum Ausdruck zu bringen. Teilnehmende von verschiedenen Arbeitskreisen berichteten von ihren Erfahrungen, Franz Ulbing gab spirituelle Impulse, die Musikgruppe StimmArt sorgte für den musikalischen Rahmen. Die Stimmung war von besinnlich bis heiter und allerorts spürbar von Zuversicht geprägt. Wenn sich dieses Potenzial weiterentwickeln lässt, bin ich, was die Zukunft anbelangt, sehr positiv gestimmt.
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