Sarah Rinka Huchler hat sich im Rahmen ihrer vorwissenschaftlichen Arbeit intensiv mit dem Thema Firmung auseinandergesetzt und ist dabei der Frage nach der Rolle des Firmalters nachgegangen.
Der Gedanke an ihre eigene Firmung zaubert Sarah Rinka Huchler noch heute ein Lächeln ins Gesicht. Im Alter von 13 Jahren empfing die heute 18-Jährige im Feldkircher Dom das Sakrament der Firmung. „Es war ein großes Erlebnis. Unsere Firmung wurde live im ORF übertragen, und wir Firmlinge waren stark in den Gottesdienst eingebunden“, erinnert sie sich an diesen besonderen Tag zurück.
Fünf Jahre später setzte sich die Feldkircherin im Zuge der Matura nun noch einmal intensiv mit dem Thema Firmung auseinander. „Die Rolle des Firmalters für eine mündige und selbstbestimmte Glaubensentscheidung“ lautet der Titel ihrer vorwissenschaftlichen Arbeit, die sie im Laufe der letzten eineinhalb Jahren verfasst hat. Dabei hat sich die Gymnasiastin intensiv mit der Frage nach dem „richtigen“ Firmalter beschäftigt.
84 Fragebögen
In ihrer Arbeit kommt Huchler zum Schluss, dass eine Firmung im Alter von 17 Jahren zu befürworten ist. Das zumindest ist das Ergebnis der 84 Fragebögen, die die Maturantin in diesem Zusammenhang ausgewertet hat. „Nachdem ich mich in das Thema eingelesen hatte, habe ich dreierlei Fragebögen erstellt“, beschreibt sie ihre Vorgehensweise. In ihrer differenzierten Befragung kamen sowohl 13- als auch 17-jährige Firmlinge sowie Gleichaltrige, die mit 13 Jahren gefirmt wurden, zu Wort.
Firmausflug vs. Hochzeit
„Bei meiner Firmung war ein Großteil der Klasse dabei. Die Beweggründe, sich firmen zu lassen, waren ganz unterschiedlich“, erzählt sie. Die wesentlichen Gründe hätten sich laut ihrer Umfrage bis heute nur unwesentlich verändert. So gaben die 13-Jährigen auf die Frage „Warum sie sich firmen lassen“ Tradition und Familie bzw. den Firmausflug an. Bei den älteren Firmlingen wurden als Hauptargumente die Erneuerung bzw. Stärkung des Glaubens bzw. die Möglichkeit, kirchlich heiraten zu können, angegeben.
Das Umfrageergebnis deckt sich mit Sarah Huchlers eigenen Eindrücken. „Die Firmung ist für mich etwas Wichtiges und Schönes. Ich würde die Firmung gerne noch einmal machen, wenn ich könnte. Ich glaube, es wäre heute eine viel intensivere Auseinandersetzung mit Glauben und Gott und ein eher bewusster Entschluss“, sagt Huchler, die weit mehr Erfahrung mit Sakramenten hat, als man von einer 18-Jährigen erwarten könnte. Ihre Mutter kommt nämlich aus Japan und ist Buddhistin. Demzufolge hat auch Sarah im Alter von drei, sieben und 13 Jahren die Sakramente des Buddhismus empfangen. „Das nächste folgt mit 20 Jahren“, freut sie sich schon.
Tiefe Einblicke
Im Rahmen ihrer vorwissenschaftlichen Arbeit hat sich die Maturantin auch aktiv in die Firmvorbereitung der Pfarre Altach-Götzis eingebracht. „Ich war im Firmteam dabei und habe mich als Hauskreisleiterin engagiert. Dadurch konnte ich einen guten Einblick in die großteils ehrenamtliche Arbeit gewinnen und habe festgestellt, wie viel Arbeit und Vorbereitung dahintersteckt“, beschreibt sie. Ein späteres Engagement in einer Pfarre kann sich die Schülerin durchaus vorstellen. „Die Firmvorbereitung hat mir Spaß gemacht, und ich habe selbst viel dabei gelernt.“ Zunächst will sie sich aber auf die Matura vorbereiten und anschließend auf ein Studium in Wien konzentrieren. Wie es danach um ihr Engagement für die Firmung aussehe, werde sich dann weisen, will sie der Zukunft nicht allzu sehr vorgreifen.
(Aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 24 vom 16. Juni 2022)