Abseits des geschäftigen Treibens der Stadt liegt in einer idyllischen Talsenke zwischen der Burgruine Tosters und dem Schellenberg die Kirche St. Corneli. Die alte Pfarrkirche von Tosters ist ein beliebter Ort für Ruhe, persönliches Gebet aber auch Tauf- und Hochzeitesfeiern.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Gotteshaus im Jahr 1178. Demnach dürfte der erste Bau von St. Corneli bis ins 11. Jahrhundert zurückreichen. Ihre wesentliche Umgestaltung und Vergrößerung erfuhr die gotische Kirche im 17. Jahrhundert. Ein Erweiterungsbau datiert aus dem Jahr 1676. 19 Jahre später erfolgte 1695 mit der Turmerhöhung die letzte merkliche Veränderung des heute denkmalgeschützten Gebäudes. In Laufe der Jahrhunderte erfolgten 1789 und 1989 Restaurierungen. Wobei das Kirchlein 1994 zudem eine kleinere, aber künstlerisch hochwertige Orgel erhielt. Bis zum Neubau einer Kirche im Dorf in den Jahren 1879-81 diente die Kirche St. Corneli als Pfarrkirche.

Innenraum

Wie dem mächtigen Holzpfeiler zu entnehmen ist, wurde die Westempore 1685 errichtet. An deren Brüstung sind die zwölf Apostel mit ihren Attributen abgebildet. Die Kanzel stammt aus der Zeit um 1720. Die beiden großen Wandbilder (Christi Geburt und Auferstehung) sowie die Kreuzwegbilder in der Kirche sollen um 1790 entstanden sein. Das Deckengemälde, welches das Martyrium des Hl. Cyprian darstellt, wurde 1953 vom Feldkircher Künstler Martin Häusle geschaffen.

Als Stifter des linken Seitenaltars gilt der Tostner Pfarrer Sebastian Stutzenberger. Sechs Jahre zuvor hatte der Feldkircher Stadtpfarrer Johann Baptist Frey den rechten Seitenaltar gestiftet (1687). Bei der letzten Renovierung im Jahre 1990 wurde die Lourdes-Grotte in der Apsis entfernt und dort als Hochaltar eine Altar aus der Kirche in Beschling aufgestellt. Das Altarbild stammt allerdings vom linken Seitenaltar jener Stadtpfarrkirche von Tosters, die 1879 errichtet wurde und inzwischen einem Neubau weichen musste.

Legende der schwarzen Madonna

Trotz der beiden Kirchenpatrone Cornelius und Cyprian ist St. Corneli von jeher auch ein Marienwallfahrtsort. Ebenfalls weit zurück reicht die Legende, wonach die Muttergottes bei der tausendjährigen Tostner Eibe – die als ältester Baum Vorarlbergs und einer der ältesten Österreichs gilt – übernachtet haben soll. Tatsächlich wurde die schwarze Madonna von Einsiedeln in Kriegszeiten von der Schweiz nach St. Gerold überstellt. Diese Legende führte dazu, dass immer wieder Rinde der Eibe zu Heilzwecken abgeschnitten wurde. Was dem Bau mit der Zeit sehr schadete. Da ein Blitzschlag der Eibe zusätzlichen Schaden zufügte, musste mit dem Absterben des Baumes gerechnet werden. Eine Sanierung der "Tausendjährigen Eibe" vor etwa zwanzig Jahren gewährleistet nun aber, dass dieser Baum, der untrennbar zu St. Corneli gehört, noch viele weiter Jahre erhalten bleibt.

Messmerhaus komplettiert Ensemble

In unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche befindet sich auch das Messmerhaus, das 1785 von der Gemeinde auf den Fundamenten eines Vorgängerbaus errichtet wurde. Das Haus diente als erstes Schulhaus von Tosters und ergänzt die Kirche zu einem anmutigen, historischen Ensemble.

Weitere Informationen zur alten Pfarrkirche St. Corneli finden Sie auch auf Wikipedia.