Die Lourdes Kapelle beim Franziskanerkloster in Bludenz ist ein segensreicher Ort, der tagtäglich von vielen Menschen der Stadt und der Region besucht wird. Viele Gläubige nutzen das Kleinod vor den Toren der Altstadt um ihre Bitten aber auch ihren Dank zum Ausdruck zu bringen. „Die Lourdes Kapelle ist ein begnadeter Ort zum Innehalten, eine Oase des Glaubens“, beschreibt der einstige Klostervater Heinz Seeburger.
Wo heute die Lourdes Kapelle steht, war einst die Josephs Kapelle. Diese war am 31. Juli 1709 von Bischof Ulrich v. Federspiel zu Ehren des St. Joseph, dem Sterbepatron des Hl. Franziskus von Assisi und Hl. Antonius von Padua, geweiht worden. Vor 132 Jahren haben die Kapuziner die damalige Josephs Kapelle, unter der sich die Grabstätte von 51 Kapuzinerpatres befindet, zur Ehre der Muttergottes in eine Lourdes Kapelle umgewandelt. Am 19. Oktober 1890 war diese von Generalvikar Dr. Zobl feierlich eingeweiht worden.
Bernadette und Muttergottes
Die beiden Statuen in der Grotte, Bernadette und Muttergottes, wurden von den Gebrüder Fachlehrer, Johann Jehly und Pfarrmesner Andreas Jehly, geschaffen. Die Krone der Unbefleckten, von Bischof Msgr. Schöpfer 1912 geweiht, ist die Spende eines Bludenzer Lourdes-Pilgers. Rechts vom Eingang befindet sich an der Wand die Gedenktafel des Muttergottes-Benefizaten Anton Schuler, der sich um die Errichtung der Josephs Kapelle sehr verdient gemacht hat. Oberhalb des Bittbuches prangt das Votivbild des akademischen Malers Hubert Fritz aus Bludenz („Darstellung seiner Rettung im Krieg an der russischen Eismeerfront am 7. 11. 1941“)
Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Lourdes Kapelle zu einem Munitionslager zweckentfremdet. Unmittelbar nach Kriegsende übernahmen die Kapuzinerpatres wieder das Kloster. Neben der Renovierung des Klosters waren sie auch um die Instandsetzung der Kapelle bemüht. Im Rahmen einer prachtvollen Prozession wurde die Muttergottes-Statue am 3. Juni 1945 von der Hl. Kreuzkirche in die Lourdes Grotte überstellt.
Neuer Glanz
Zwischen 1945 und 2020 wurde die Lourdes Kapelle immer wieder ausgemalt. Zuletzt 1995/96 als die Franziskaner aus der Provinz Posen (Polen) das Kloster von den Kapuzinern übernommen haben. Von März bis Juli 2020 war die Lourdes Kapelle aufgrund von Renovierungsarbeiten gesperrt und erstrahlt seither wieder in neuem Glanz.