Gedanken zum Tag von Andrea Geiger, Leiterin der Stabstelle Apostelgeschichte der Erzdiözese Wien, aufgewachsen in Wolfurt.

„Sie hatten alles gemeinsam“, „waren ein Herz und eine Seele“ (Apg 4,32), erzählt uns die heutige Lesung aus der Apostelgeschichte über die ersten Christinnen und Christen. Nun, wir haben heute ein Virus gemeinsam. Nicht gemeinsam ist uns, wie es uns betrifft, unser Umgang damit und die Folgen.

Dankbar staune ich diese Tage über all das, was möglich ist und wurde: Mit so viel Phantasie und Kreativität sind Menschen füreinander da, helfen, schauen aufeinander. Menschen sind miteinander verbunden, die vorher kaum voneinander wussten – über Gartenzäune, Grenzen und alles, was bisher trennte, auch über Kulturen und Sprachen hinweg. Bisher Fremdes konnte überwunden werden, weil wir ein gemeinsames Virus als Thema haben, eine gemeinsame Unsicherheit, vielleicht auch eine gemeinsame Angst und so etwas wie ein kollektives Gewissen – was genau darf man jetzt?

Die ersten Christ/innen waren ein Herz und eine Seele, hatten alles gemeinsam. Möglich war das, weil sie eine gemeinsame Hoffnung und Erfahrung hatten: Sie feierten Gott, den Auferstandenen, den Liebhaber des Lebens. Und teilten alles. Dann wird alles für alle gut.

Heute denke ich besonders an alle, die herzliche Verbundenheit schaffen – trotz aller Distanz.

Andrea Geiger
Leiterin der Stabstelle Apostelgeschichte der Erzdiözese Wien

 


"Gedanken zum Tag" in Kooperation mit den Vorarlberger Nachrichten und vol.at