Würde! Vom Lebensbeginn bis zum Tod
Heuer findet die Woche für das Leben von Sonntag, 29. Mai bis Samstag, 4. Juni 2022, statt. Die Aktion steht unter dem Motto: Das Leben feiern! Denn jedes Leben ist kostbar und wertvoll - vom Anfang bis zum Ende.
Die Woche für das Leben beschäftigt sich mit vielen lebensentscheidenden Fragen. Diese sind oft mit viel Verantwortung verbunden und werden daher gut überlegt und nicht leichtfertig getroffen. So auch im Bereich des Lebensanfangs und des Sterbens.
Wenn Paare, oder Alleinstehende ein Kind "erwarten", „geplant oder ungeplant, gewollt oder ungewollt,“ werden viele Fragen, Gefühle und Gedanken angestoßen: Freude, Hoffnungen, Ängste, Sorgen, Freiheit, Würde und vieles mehr.
Auch wenn ein Mensch diese Welt verlässt, ob plötzlich durch einen Unfall, nach längerer und schwerer Krankheit, friedlich oder dramatisch durch einen Suizid, für die Hinterbliebenen sind es herausfordernde, traurige, verstörende, vielleicht sogar versöhnende oder auch traumatisierende Stunden, Tage, Wochen, Monate oder gar Jahre.
Manchmal geschehen diese Dinge plötzlich und uns sind keine Entscheidungen abverlangt, dann sind wir vielleicht mehr herausgefordert, im Annehmen der neuen Lebenssituation, im Integrieren in unsere Zukunft. Manchmal sind wir auch mehr in der Rolle der/des Begleitenden. Manchmal werden uns aber auch Entscheidungen abverlangt, da sind wir herausgefordert, Ver-Antwortung zu übernehmen für uns und andere.
Als Menschen, die ethisch, sozial, mit Gefühlen, Vernunft und einem Gewissen begabt sind, können wir spontan, als auch wohl überlegt handeln. In einer Welt die immer komplexer wird, tun wir gut daran, uns mit verschiedenen Fragen des Lebens schon im Alltäglichen auseinanderzusetzen und uns eine eigene Meinung und unser Gewissen zu bilden.
Wie denken wir also über den Beginn des Lebens, die Würde des Menschen und unsere Freiheit am Ende unseres Lebens? Letztlich wollen die meisten, wenn nicht alle Menschen, ein würdevolles, selbstbestimmtes, gutes und glückliches Leben haben und doch schauen die Lebensentwürfe und Entscheidungen sehr unterschiedlich aus. Gibt es so etwas wie objektiv richtige Entscheidungen überhaupt? Wenn ja, wie können wir sie finden und treffen? Gibt es vielleicht sogar Hilfestellungen, Beratungen und Einrichtungen, die uns dabei helfen können?
Wesentlich bei der Suche nach dem Lebensfördernden und „Guten“ sind Gespräche und der Austausch mit anderen Menschen, als auch die Bereitschaft, die eigene Meinung immer wieder kritisch zu hinterfragen, um so der eigenen „automatisierten selektiven“ und „stammesdenkenden“ Wahrnehmung zu entkommen.
Als kleiner Anstoß dazu, sollen die beiden angeführten Texte dienen.
- Sterbehilfe – Bischof Glettler mahnt "vorsichtige Gesetzesänderung" ein: "Jeder Suizid ist eine Tragödie, nicht Ausdruck von Freiheit"
- Woche für das Leben: Alle gehören dazu
- Überlegungen zum Thema Beihilfe zum Suizid
Für Anregungen, Kommentare und vieles mehr, sind wir im EthikCenter immer dankbar,
Jürgen Mathis, einfach-fair-leben
Lebensschutzbeauftragter der Diözese Feldkirch
juergen.mathis@kath-kirche-vorarlberg.at