
Nach bald 60 Jahren wird der Kirchturm der Pfarrkirche St. Kolumban in Bregenz nach eingehender Planung umfassend saniert. Der schlanke Sichtbetonturm, der in seiner Form beinahe skulptural wirkt, weist inzwischen deutliche Schäden auf: Rostende Bewehrung und stellenweise abplatzender Beton machten eine Instandsetzung unumgänglich.
Der Turm wurde daher vollständig eingerüstet und wird nun fachgerecht von der Firma BurtscherBau saniert – jenem Bauunternehmen, das ihn auch einst errichtete. Dabei werden beschädigte Stellen gezielt geöffnet, die Bewehrung sorgfältig gereinigt, geschützt und mit geeignetem Sanierungsmörtel wieder verschlossen.
Trotz der heute als gering geltenden Betonüberdeckung überrascht die damals verwendete Bauweise durch ihre hohe Materialqualität. Diese solide Ausführung hat wesentlich dazu beigetragen, dass der markante Turm nach fast sechs Jahrzehnten noch immer seine schlanke Silhouette in den Himmel hebt – ganz im Sinne seines Architekten Hans Burtscher.
Begleitet wird die Sanierung vom Bundesdenkmalamt, der Restauratorin Nicolé Mayer sowie dem diözesanen Bauamt. Eine besondere Herausforderung liegt dabei in der behutsamen Ausführung: Die sanierten Bereiche sollen sich möglichst nahtlos in die vorhandene Betonstruktur einfügen, sodass die ursprüngliche Oberfläche optisch erhalten bleibt. Ausbesserungen und Ergänzungen sollen weder in ihrer Struktur noch im Farbton deutlich erkennbar sein.
Gleichzeitig gilt es, moderne technische Anforderungen zu berücksichtigen. So würde die heutige Norm eigentlich eine Betonüberdeckung von mindestens drei Zentimetern verlangen – eine Vorgabe, die jedoch den schlanken Charakter und das originale Erscheinungsbild des Turms erheblich beeinträchtigen würde. Die Sanierung erfordert daher ein sensibles Vorgehen, das sowohl den denkmalpflegerischen Anspruch als auch die bautechnische Sicherheit berücksichtigt.
Allen Beteiligten ist bewusst: Wie bei vielen historischen Bauwerken sind regelmäßige Kontrolle, Wartung und gegebenenfalls Reparaturen entscheidend für den langfristigen Erhalt. Besonders im Kirchenbau wird die Betonsanierung in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen, da sich der Renovierungsbedarf zunehmend auf jene Bauten konzentriert, die in der Nachkriegszeit entstanden sind.
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