
Der Gesundheitszustand von Papst Franziskus ist weiterhin kritisch. Bluttests hätten ein beginnendes, leichtes Nierenversagen gezeigt, das aber unter Kontrolle sei, teilte das vatikanische Presseamt am Sonntagabend mit. Weitere Anfälle von Atemnot habe es seit Samstagabend nicht gegeben, die Sauerstofftherapie werde fortgesetzt.
Am Samstag war zudem eine Bluttransfusion erforderlich geworden - die Zahl der Blutplättchen hatte sich im Zusammenhang mit einer Anämie verringert. Diese Thrombozytopenie sei weiterhin auf einem niedrigen Level, die Anämie dagegen zurückgegangen. Laut Vatikan gab es einen Anstieg des Hämoglobinwerts.
Papst Franziskus sei weiterhin gut orientiert und ansprechbar, heißt es weiter. Am Vormittag habe er an einer Sonntagsmesse in seiner Krankenwohnung im römischen Gemelli-Krankenhaus teilgenommen. Dort wird Franziskus seit über einer Woche wegen einer komplexen Infektion der Atemwege und der Lunge behandelt.
Papst Franziskus hat sich schriftlich für die an ihn gerichteten Genesungswünsche und Gebete bedankt. Besonders gerührt habe ihn die Zeichnungen, die er während seines Klinikaufenthalts von Kindern aus vielen Ländern erhalten habe.
Angesichts des gesundheitlichen Zustands von Papst Franziskus haben mehrere österreichische Bischöfe vergangene Woche zum Gebet für das 88-jährige Kirchenoberhaupt aufgerufen. "Es ist eine sehr ernste Diagnose. Dennoch, so heißt es, ist er guter Dinge. Seien wir es mit ihm! Immer wieder bittet er um das Gebet - beten wir also für unseren Papst und wünschen wir ihm baldige Genesung. Oremus pro Pontifice!", schrieb der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Salzburgs Erzbischof Franz Lackner, am Dienstag auf der Kurznachrichtenplattform Bluesky.
Auch Kardinal Christoph Schönborn wies am Mittwoch auf Bluesky und X darauf hin, dass Papst Franziskus "immer wieder und unermüdlich" seine Besucher um Gebet für ihn gebeten habe. "Ich bin sicher: viele Menschen haben diesem Wunsch entsprochen. Er ist für den Papst keine fromme Floskel. In diesen Tagen braucht er unser Gebet dringender als bisher. Beten wir gemeinsam für ihn!", schrieb der emeritierte Wiener Erzbischof.
Die Erzdiözese Wien, die derzeit vom Apostolischen Administrator Josef Grünwidl geleitet wird, erinnerte ebenfalls am Dienstag auf Instagram an den das ganze Pontifikat begleitenden Satz: "... e prego, non dimenticatevi di pregare per me! - Bitte vergesst nicht, für mich zu beten!" - um zu bestätigen: "Wir kommen der Bitte von Papst Franziskus nach und beten für deine baldige Genesung."
Auf Facebook bat Bischof Wilhelm Krautwaschl die Gläubigen darum, sie mögen neben den persönlichen Anliegen auch Papst Franziskus "Gott hinhalten" im täglichen Gebet - "und mit ihm die vielen, die sich nach Heilung sehnen", so der Grazer Oberhirte, der seinen Aufruf schloss mit "Beten wir füreinander! - Leben wir füreinander!"
Der Feldkircher Bischof Benno Elbs hatte schon am Montag via Instagram "Bitte betet mit mir für Papst Franziskus" gepostet. "Betet für mich" sei eine Bitte, die der römische Pontifex bei jedem Gespräch äußere, erinnerte auch der Vorarlberger Bischof, und schrieb: "Denken wir heute gemeinsam an Papst Franziskus - erfüllen wir ihm seine Bitte und beten wir gemeinsam". Das Posting hatte Elbs mit einem von ihm aufgenommenen Foto seiner letzten Begegnung mit Franziskus in Rom versehen.
(Red./kathpress.at)