
Wissen in die Köpfe und Menschen zusammen bringen
Sie sind das, was man eine ziemlich unterschiedliche Truppe nennen könnte und doch auch wieder nicht. Sie kommen aus allen Richtungen von Pfarre, ihre beruflichen Laufbahnen sind mal kürzer, mal länger. Genau das ist vielleicht sogar die Stärke dieses Kurses. Er bringt neben dem Wissen in die Köpfe einfach auch Menschen zusammen.
Den CIC, kurz für Codex Iuris Canonici, könnte man als das „Gesetzbuch“ der Katholischen Kirche bezeichnen. Und eben dieser CIC sieht nämlich vor, dass die, die in einer Pfarre oder Gemeinde eine leitende bzw. führende Funktion einnehmen, Basiswissen für diese Aufgabe mitbekommen. Keine schlechte Idee und für genau dieses Grundlagenwissen ist der Pfarrbefähigungskurs da.
Der Stundenplan
Gestartet hat die 13-köpfige Gruppe vor gut einem Jahr. In 16 Modulen haben sie miteinander gearbeitet, sich ausgetauscht und Fragen gestellt. Neben ganz Grundlegendem wie Büroorganisation, Matrikenführung, Kirchenrechtlichem bzw. Buchhalterischem waren vor allem auch Personalführung und -lmanagement sowie das Arbeiten im Team Thema. Aber dabei blieb es nicht. Wie man als Leitungsperson mit der Gemeinde auch Neuland betritt, wie man Gemeindeentwicklung strategisch angehen kann beziehungsweise wie es gelingt, Schule und Pfarre einander wieder etwas mehr anzunähern, das stand genauso auf dem „Stundenplan“.
„Für mich als Personalentwicklerin ist es auch immer wichtig, dass ein Transfer des Gelernten in den Arbeitsalltag stattfindet, d.h. dass das neue Wissen tatsächlich anwendbar ist und sich neue Erkenntnisse nachhaltig im täglichen Handeln und Verhalten verankern können“, erklärt Nadine Oderwald-Schett, die den Kurs vom Konzeptpapier in die Umsetzung brachte. „Es war schön zu sehen, wie die Gruppe im Laufe des Jahres zusammengewachsen ist und wie offen sie auch in den einzelnen Modulen zueinander waren“, erzählt sie weiter.
Auf die Prüfung hin – ja, natürlich gab es auch eine schriftliche Abschlussprüfung - haben sie sich gegenseitig unterstützt und gemeinsam die Fragenkataloge durchgearbeitet. Teamwork auf allen Ebenen also.
Die Mischung macht's
Gut so, denn der Alltag in der Pfarre ist eine echte Herausforderung. Eine schöne Herausforderung, das auf jeden Fall – aber anspruchsvoll. Priester wie Laien sind heute alles: Manager, Office-Kräfte, Eventplanerinnen, Bauherren, Finanzerinnen, Jugendabeiterinnen und Sozialarbeiter – und vor allem Seelsorger und Seelsorgerinnen. Das geht nur im Team und mit vielen Händen, die gemeinsam an einem Strand ziehen.
Genau deshalb gilt auch für den Pfarrbefähigungskurs: Die Mischung macht’s. Da lernt der eine vom anderen, da holt man sich Tipps ab wie zum Beispiel, dass ein Supermarktbesuch gern schon mal zur seelsorglichen Sprechstunde werden kann und man deshalb ruhig 30 Minuten mehr einplanen sollte oder dass man Menschen auch einfach einmal fragen kann, ob sie nicht Fotos vom Pfarrfest machen könnten. Klingt ganz einfach und ist es in der Praxis neben allem anderen doch auch nicht. Und wenn doch einmal guter Rat gefragt ist, dann weiß Jahrgang 24/25 auf jeden Fall, wo sie nachfragen können.
Auch das lernt man nämlich beim Pfarrbefähigungskurs. Und wie der Kurs begonnen hat, so endete er auch – gemeinsam nämlich, mit Gottesdienst und Bischof Benno Elbs.





