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Von Petra Baur
Der Zauber der Adventzeit berührt einen jedes Jahr aufs Neue. Gerade wenn es draußen dunkel und schwer ist, ist es umso wichtiger, für den inneren Glanz und Frieden zu sorgen. Das KirchenBlatt wird mit einer speziellen Adventserie unter dem Titel „Gedanken zum Advent“ diese Zeit huldigen. Als Autor konnte der pensionierte Caritas Seelsorger Elmar Simma gewonnen werden. Am Donnerstag vor dem ersten Adventsonntag wird Elmar Simma in der Buchhandlung Arche in Bregenz in den Advent einstimmen. Im KirchenBlatt-Interview spricht er über diese ganz besondere Zeit vor Weihnachten.
Herr Simma, Sie werden heuer unsere KirchenBlatt-Adventserie gestalten. Was erwartet die Leser?
Elmar Simma: Ich habe versucht, im Blick auf die Evangelien der viert Adventsonntage, einige Gedanken dazu zu formulieren. Immer einen besonderen Schwerpunkt zu setzen, um so immer näher zum Fest zu kommen.
Wie haben Sie als Kind die Adventzeit in Rankweil erlebt?
Simma: Das war eine herrliche Zeit. Für uns Kinder ist es wichtig gewesen, immer zur Rorate zu gehen. Meistens sind wir durch tiefen Schnee zur Basilika in Rankweil gestapft. Im Dunkeln und voller Vorfreude. Wenn wir mal verschlafen hatten, war das für uns ganz furchtbar und viele Tränen sind geflossen. Nach dem Rorate dann das Frühstück und weiter ist man dann zu Fuß zur Schule gegangen. Das war einfach phantastisch. Der Zauber von dieser Zeit ist mir jetzt noch gut in Erinnerung. Das Geheimnisvolle, das Besorgen der Geschenke, die ganze Vorfreude machen die Adventzeit zu so einer besonderen Zeit.
Angesichts der vielen Konflikte, die um uns herum passieren, fällt es vielleicht schwer in Adventstimmung zu kommen?
Simma: Das gehört dazu. Das ist der dunkle Hintergrund. Auf dem dunklen Hintergrund leuchtet das Licht von der Botschaft der Geburt Jesu umso heller. Ich habe ja noch Kriegszeiten erlebt, wirklich harte Zeiten und da ist für uns Weihnachten das wunderbare Fest gewesen. Ganz bescheiden und einfach. Wenn man ein neues Hemd bekommen hat, war das schon alles. Aber die vielen guten Gerüche, die einzigartige Atmosphäre, das alles ist einfach nur schön gewesen und das bleibt immer in Erinnerung.
Können Sie uns noch abschließend ein paar Tipps geben, wie man diese guten Adventgefühle bewusst kultivieren kann?
Simma: Die Adventzeit bewusst gestalten und als „bsundrige Zit“ wahrnehmen. In der Hektik in der wir leben, ist es wichtig, dass man zur Ruhe kommt. Dass man durchatmen kann. Das gelingt, indem man sich bewusst Zeit nimmt. Beispielsweise dass man hinaus in die Natur geht oder daheim eine schöne Musik auflegt. Dass man auch Zeit zum Nachdenken hat. Aber sich auch Zeit für das Gebet nimmt. Dass man einfach einmal still ist. Das ist so wichtig, denn ohne Weihnachten wären wir wirklich arm.
Aus dem Vorarlberger KirchenBlatt Nr. 44 vom 23. November 2023