Künstlerin
Termine: Mo, 06. Mai; Fr, 10. Mai, 20 Uhr
Ein Tag ist für mich ein guter Tag, wenn: Nicht jeder Tag ist schön, aber jeder Tag ist gut. Wenn ich nahe dran bin, das zu vergessen, erinnere ich mich an die Erzählung einer Frau über ihren psychisch kranken Bruder. Sobald er seine Medikamente nimmt, spürt er nichts mehr, auch nicht sich selbst. So betrachtet – wie kostbar ist überhaupt jegliches Erleben, ob unbeschwert oder besorgt. Vielleicht ist dies auch das größte Geschenk: Das Leben in all seinen Facetten zu durchmessen.
Immer schon wichtig waren mir: Begegnung und Beziehung jenseits der Fassade. Während meiner Studienzeit habe ich mit Schauspielern performative Werke inszeniert. Wir waren uns einig: Die Fassade interessiert uns nicht! Auch wenn in der Zwischenzeit der Pathos weniger geworden ist, so stimmt es doch mit jedem Tag mehr.
Darüber sollten wir reden: Wenn man es lässt, kommt das, worüber man reden sollte, von ganz allein. Dies ist auch das
Grundprinzip meiner künstlerischen Arbeit: Das ans Licht zu bringen, was hervorgebracht werden will.
Aktuelles Lieblingswort: Abgründe. Solche, die sich wie im Traum plötzlich physisch vor einem auftun. Solche, die links und rechts von einem in die Tiefe stürzen. Oder solche, die drohen, wenn das fragile Gebilde unter einem zusammenbricht. Und darüber nachdenken, wie man ihnen am besten begegnet.