
Am dritten Adventsonntag sind in Schruns sechs neu gegossene Bronzeglocken feierlich geweiht worden. Die Glockenweihe nahm Bischof Benno Elbs vor, der auf die besondere Bedeutung dieses seltenen Ereignisses hinwies: Bronzeglocken müssen etwa alle 500 Jahre erneuert werden, so der Bischof. Glocken seien eine Erinnerung an Gott, sie ordneten den Tagesablauf und begleiteten Christinnen und Christen durch alle prägenden Lebensphasen von der Taufe über Erstkommunion, Firmung, Hochzeit und Priesterweihe bis hin zum letzten Geleit: "Ihr Klang möge Herzen öffnen und Hoffnung wecken."
Nach der Segnung ließ Bischof Elbs die neuen Glocken erstmals erklingen; sie sind auf jene Tonfolge abgestimmt, die bereits vor dem Ersten Weltkrieg das Schrunser Ortsbild geprägt hatte. Sie ersetzen das bisherige Stahlgeläute des Münsters, das nach dem Ersten Weltkrieg als Ersatz für eingeschmolzene Bronzeglocken installiert worden war und mittlerweile deutliche Abnützungserscheinungen aufweist. Der Einbau der neuen Bronzeglocken ist für die Zeit nach Ostern geplant. Aufgrund ihrer jahrhundertelangen Haltbarkeit wurde die Erneuerung des Geläuts als außergewöhnliches, generationenübergreifendes Ereignis gefeiert.
Möglich wurde das Projekt durch zahlreiche Spenden. Wie Pfarrer Hans Tinkhauser gegenüber dem ORF Vorarlberg erklärte, belaufen sich die Gesamtkosten auf rund 350.000 Euro, getragen von einem Großspender sowie vielen kleineren Beiträgen. Die Glocken wurden in Deutschland in traditioneller Handwerkskunst im Lehmformverfahren hergestellt, erläuterte Glockengießer Nicolai Wieland. Bereits Anfang November waren zahlreiche Schrunserinnen und Schrunser beim Glockenguss anwesend. Am Sonntag wurden die Glocken dann in Schruns unter anderem mit dem Adventslied "Süßer die Glocken nie klingen" begrüßt.
Die Montage der neuen Glocken am Kirchturm ist für das Frühjahr 2026 vorgesehen.
ORF-Beitrag vom 14. Dezember 2025
(Red./kathpress.at)