103 Jahre muss man erst mal alt werden. Marko Feingold hat diese Jahre nicht nur gelebt, er hat auch überlebt - vier Konzentrationslager um genau zu sein. Am 14. November erzählt er im Rahmen der Carl Lampert Woche von der harten Arbeit im Steinbruch, der Gewalt der SS-Leute und dem Hunger als ständigen Begleiter.
Feldkirch, Göfis, Bregenz (PDF) "Man hat uns damals gesagt: Als Jude hast du noch drei Monate zu leben, dann gehst du durch den Kamin", erinnert sich Marko Feingold an das Jahr, in dem er in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert wurde – damals, 1939. Sechs Jahre verbrachte er in den Konzentrationslagern Auschwitz, Neuengamme, Dachau und Buchenwald. Heute, 77 Jahre später, ist Marko Feingold einer der gefragtesten Zeitzeugen und sieht sich selbst als "personifiziertes schlechtes Gewissen" mancher, die damals dabei gewesen sind.
Neues Carl Lampert Archiv
Doch nicht nur der Zeitzeuge Marko Feingold gibt im Rahmen der Carl Lampert Woche Einblick in die grausame Zeit von 1938 bis 1945. Fünf Jahre nach der Seligsprechung von Provikar Carl Lampert öffnet auch das neue Carl Lampert Archiv seine Türen. Es fasst Dokumente zum Seligen, aber auch zu Opfern von Krieg und Verfolgung zusammen. Den Anfang macht die Ausstellung „Die Welt steht in Flammen“ mit dem Thema Verfolgung im Dritten Reich. Sie zeigt exemplarisch über 20 Priester und Ordensleute, die zu MärtyrerInnen bzw. zu Opfern von Hass und Diktatur geworden sind.
Von Menschen, die im Weg standen
Pater Franz Reinisch ist, neben Carl Lampert, Teil dieser Ausstellung. Der in Feldkirch geborene Pater wurde 1942 hingerichtet, weil er den Fahneneid auf Hitler verweigerte. Sein Leben und Wirken sind Inhalt des Dokumentarfilms, der bei der Filmandacht im Kino Rio in Feldkirch gezeigt wird. Der 72. Todestag Carl Lamperts wird in seiner Heimatgemeinde Göfis mit einem Gedenkgottesdienst mit Bischof Benno Elbs und einer Andacht zur Todesstunde begangen.
Freie Fahrt mit Bus und/oder Bahn zu allen Veranstaltungen der Carl Lampert-Woche: unter www.vmobil.at können Sie Ihr Gratis-Ticket ausdrucken
Termine der Carl Lampert Woche 2016
Alle waren dafür, aber keiner war dabei
Weitere Veranstaltungen rund um die Carl Lampert Woche finden Sie hier
Filmandacht - "... aber auf einen Mann wie Hitler - nie!"
Film: „Pater Franz Reinisch“
Dienstag, 8. November, 20 Uhr
Feldkirch, Kino Rio
Eröffnung Carl Lampert Archiv - "Die Welt steht in Flammen"
Donnerstag, 10. November, 18 Uhr
Feldkirch, Herrengasse 6 (Carl Lampert Archiv – erinnern/leben/gestalten)
Todestag - 13. November - "Nun ruft Gott mich"
9.30 Uhr - Gedenkgottesdienst mit Bischof Benno Elbs
16 Uhr - Andacht zur Todesstunde
Pfarrkirche Göfis
Ausstellung "Darüber sprechen"
Eröffnung: Sonntag, 13. 11. 2016 ca. 10.45 Uhr (nach dem Gedenkgottesdienst)
Öffnungszeiten: So 13. bis So 20. November, Mo-Sa 17 - 20 Uhr, So 10.30 - 12 Uhr
Carl Lampert Lecture - "... dem tut nichts mehr weh"
Vortrag und Fragerunde mit Marko Feingold
Montag, 14. November, 19 Uhr
Feldkirch, Montforthaus
"Der nationalsozialistische Verfolgungsapparat"
Vortrag mit Meinrad Pichler
Donnerstag, 17. November, 19 Uhr
Bregenz, vorarlberg museum