Paul Nikolic leitete nicht nur das damalige „Gastarbeiterreferat“ der Diözese Feldkirch, er stand damit auch rund 40 Jahre Menschen mit Migrationshintergrund mit Rat und Tat zur Seite. Er half ihnen, in der neuen Heimat anzukommen. Dafür und für sein Engagement um die Integration wurde er am vergangenen Nationalfeiertag mit dem Verdienstzeichen des Landes Vorarlberg ausgezeichnet.
Es galt, verdiente Mitbürgerinnen und Mitbürger zu ehren. Und unter jenen Menschen, die am vergangenen Nationalfeiertag von Landeshauptmann Markus Wallner mit Bundes- bzw. Landesverdienstzeichen gewürdigt wurden, war auch Paul Nikolic.
Wir lernen gemeinsam
Paul Nikolic lebt seit 1971 in Vorarlberg. Geboren wurde er in Kroatien. Und mit dem „Gastarbeiterreferats“ der Diözese Feldkirch - das heutige Büro für Interkulturelles - hat Paul Nikolic tausende Migrantinnen und Migranten durch Rat und Tat unterstützt. Ein Beispiel dafür ist die Lernhilfe-Aktion, die 2011 mit dem Integrationspreis des Landes ausgezeichnet wurde.
Das Projekt wirkt nachhaltig: zum einen, weil es Kinder ganz konkret im Bildungserwerb unterstützt, zum anderen entstehen zwischen den Lernfamilien und den Kindern und oftmals auch ihren Familien Beziehungen. Am Höhepunkt fanden sich in ganz Vorarlberg über 200 Lernmütter, die Kindern mit Migrationshintergrund und mit ihnen ihren Familien das Ankommen in Vorarlberg erleichterten und sie begleiteten. Heute wird das Projekt, das Herbert Peter gemeinsam mit Paul Nikolic ins Leben rief von Friederike Winsauer koordiniert – und die Erfolgsgeschichte geht weiter.
Herz und Weitblick
Das zum einen. Zum anderen aber war Paul Nikolic während der 39 Jahre, in denen er sich um Menschen aus anderen Ländern und Kulturkreisen bemühte, für sie buchstäblich Ansprechpartner Nummer eins. Sie kamen zu ihm mit ihrem Heimweh, ihren Sorgen und auch ganz Alltäglichem „Bürokram“. Geschätzt wurde Paul Nikolic vor allem aufgrund seiner Fachkompetenz, seiner Verlässlichkeit und seiner Null-Toleranz-Strategie, was nationalistische Töne betraf.
2010 trat Paul Nikolic als Leiter des Büros für Interkulturelles in den Ruhestand. Heute betreut Friederike Winsauer die integrativen Projekte mit Langzeitwirkung. Und Paul Nikolic, der hat mit der Leitung des Büros für Interkulturelles mitgeholfen, scheinbare Grenzen zwischen Menschen verschiedener Herkunft abzubauen. Ein Engagement mit Herz und Weitblick.