Geschichte des Kirchenbaus
Es ist ein altes Bedürfnis der Menschen, besondere Orte auch besonders auszuzeichnen. Das älteste literarische Zeugnis ist Jakobs Steinmal: „Furcht überkam ihn und er sagte: Wie ehrfurchtgebietend ist doch dieser Ort! Hier ist nichts anderes als das Haus Gottes und das Tor des Himmels. Jakob stand früh am Morgen auf, nahm den Stein, den er unter seinen Kopf gelegt hatte, stellte ihn als Steinmal auf und goss Öl darauf.“ (Gen 28,17-18)
Im Alten Testament waren es zuerst das heilige Zelt und die Bundeslade, die zum sichtbaren Zeichen des Glaubens wurden. Später war es der Tempel in Jerusalem, der auch in der Apokalypse im Bilde vom Heiligen Jerusalem nachwirkt. Im Neuen Testament erfolgt vorerst ein Bruch dieser Tradition.
Biblische Vorbilder
Jakobs Steinmal
Das heilige Zelt und die Bundeslade
Der Tempel in Jerusalem
Exkurs: Die Ausrichtung des Gotteshauses
Tempel als himmlisches Urbild
Das Himmlische Jerusalem
Paulus und der Tempel
In den ersten Jahrhunderten der Urkirche gab es keinen Kirchenbau, schon weil die Christen keine öffentlichen Gebäude besitzen durften. Mit der Konstantinischen Wende erfolgte die staatliche Anerkennung des Christentums und diese veränderte sehr viel. Der frühchristliche Kirchenbau entwickelte (oder übernahm) Formen, die den Kirchenbau lange Zeit geprägt haben.
Die Konstantinische Wende
Der Frühchristliche Kirchenbau
Basilika
Apsis
Exkurs: Ikonostase und Lettner
Triumphbogen
Altarziborium
Portalfassade
Zentralbau und Langbau
Die erste relativ einheitlich beschreibbare Epoche der Stilgeschichte ist die Romanik. Die Einteilung der Kunstgeschichte in Epochen hat immer etwas Willkürliches, da die Ausformungen in verschiedenen Gebieten sehr unterschiedlich sein können. Klassifizierungen dienen mehr der Orientierung als der Vereinheitlichung der Kunstgeschichte:
300 – 600 Frühchristliche Kirchen (4. – 7. Jhdt.; Rom, Ravenna)
600 – 1000 Vorromanischer Kirchenbau (7.-11. Jhdt.)
1000 – 1200 Romanik (11.-13. Jhdt.)
1100 – 1500 Gotik (12.-15. Jhdt.; mancherorts auch bis ins 16. Jhdt.)
1400 – 1600 Renaissance (15.-16. Jhdt.)
1600 – 1800 Barock und Rokoko (17.-18. Jhdt.)
1800 - 1900 Klassizismus und Historismus (19. Jhdt.)
Ab 1900 Moderner Kirchenbau (20.-21. Jhdt.)
Auf den Seiten, die Sie unten anklicken können, werden die klassischen Epochen aus ihrer Zeit heraus dargestellt zusammen mit ihren markanten Merkmalen:
Romanik
Architektonische Merkmale
Plastik und Malerei
Gotik
Architektonische Merkmale
Plastik und Malerei
Renaissance
Architektonische Merkmale
Plastik und Malerei
Barock und Rokoko
Architektonische Merkmale
Plastik und Malerei
Klassizismus
Architektonische Merkmale
Historismus
Moderner Kirchenbau
Im christlichen Kirchenbau wurden Sakralräume nie nur in ihrer Funktion gesehen. Die Geschichte pendelt hin und her zwischen den Polen Funktion und Symbol. Phasen, in denen die Funktion sichtbar im Vordergrund steht, wechseln mit baugeschichtlichen Phasen, in denen die Symbolik des Baus die Funktion völlig überhöht.
Kirchenbau zwischen Funktion und Symbol
Selbstverständlich sind viele dieser Stilepochen auch bei uns im Ländle zu besichtigen.
Kirchen in Vorarlberg von der Romanik bis zur Moderne