Wer
singt betet doppelt, meinte Augustinus. Die moderne Hirnforschung ergänzt: Beim
Singen sind beide Gehirnhälften miteinander im Spiel.
Die vermutlich wichtigste Quelle der Musik liegt im Kult. Mönche rezitierten die immer gleichen Verse, bis sie zu Klang wurden – der Ursprung des Gregorianischen Chorals, der heute noch seine Wirkung hat. Musik verkündigt, viele große Komponisten haben zur Ehre Gottes komponiert. Religiöse Texte in ihren Vertonungen können uns emotionell noch tiefer berühren. Sakrale Musik ist Glaube in sinnlicher Gestalt.
Glaube kann zu Klang werden und Klang zu Glauben.
Sakralmusik und Kirchenraum bilden eine besondere Symphonie, einen Zusammenklang von Raumgefühl, Bilderwelt und Musik. Die Wirkung des einen kann die Wirkung des anderen verstärken. So kann eine besondere Form von Gottesdienst entstehen.
„Orgelmusik:
Vorstellung, es müsste doch etwas geben,
das der Grund dieses Klanges wäre,
diese Musik kann nicht für sich,
aus
sich entstanden sein;
sie
erzeugt die Vorstellung eines höheren Wesens,
das
ich mir sonst nicht denken kann.“
Peter
Handke
„Eine
Kirche, die nur noch Gebrauchsmusik macht,
verfällt
dem Unbrauchbaren
und
wird selbst unbrauchbar.“
Joseph
Ratzinger