Ob und wenn ja, wie und soll man denn wirklich - um die "Lange Nacht der Kirchen" wurde heuer bis zuletzt "gezittert". Aber es hat sich gelohnt. Denn das Fazit lautet: Es war ein Erlebnis - und es hat (bei aller Vorsicht) auch gut getan!
In Zeiten wie diesen gehört eine nicht geringe Portion Mut und Optimismus dazu, sich an ein Projekt wie die "Lange Nacht der Kirchen" zu wagen: Jede und jeder weiß, die "Lange Nacht" lebt zu einem guten Teil davon, dass man sich trifft und miteinander (gern auch bei einem Gläschen oder kleinen Imbiss) ins Gespräch kommt. Genau das sollte aber - coronabedingt - ja eigentlich vermieden werden. Was also tun?
Wie ein Kunststück gelingt
Für die Frauen und Männer in 46 Vorarlberger Pfarren war die Antwort klar: Eine "Lange Nacht" auf die Beine stellen, die mit dem funktioniert, was notwendig ist und das nutzt, was möglich ist. Ein kleines Kunststück eigentlich und es ist gelungen.
Nach dem schon traditionellen Auftakt im Dom, bei dem die "Lange Nacht" mit einem ökumenischen Gebet eröffnet wurde, galt es landauf und landab viele kleine Highlights zu entdecken. Das konnte ein besonders in Szene gesetzter Kirchenraum ebenso gut sein, wie eine Entdeckungstour durch die eigene Pfarre.
An der frischen Luft
Klar, dass sich heuer möglichst viel auch im Freien abspielte. Ein echter Hingucker war zum Beispiel das Lichterlabyrinth vor der Pfarrkirche in Sulz, bei dem es in der Dämmerung hieß: Alle Lichter an und gerne einfach mitten hinein! In Weiler trumpfte die Orgel auf, in Rankweil wandelte man auf den Spuren des Hl. Josef durch das Dorf und in Dornbirn wurde nicht nur "liturgisch getanzt", sondern auch der Kirchturm mal von oben betrachtet. In Laterns traf man sich zur "Kinderfahrzeugsegnung" und in Koblach machte man sich die Renovierung der Pfarrkirche direkt selbst zum Thema. Für die "Großen" gab es Führungen und Gespräche zur Kirchenrenovierung, die aus Sicherheitsgründen leider doch nicht hoch oben auf dem Gerüst stattfand. Mesmer Josef Kräutler griff dafür tief in die Trickkiste und sang sich nicht nur in die Herzen seiner ZuhörerInnen, sondern zauberte einfach Kopien der Deckenbilder in den Pfarrsaal. Für die "Kleinen" gleich eine eigene Kirchenbaustelle einen Stock tiefer. Übrigens: Wir durften mit der Kamera doch aufs Baugerüst - und teilen die Eindrücke mit euch in der Bildergalerie.
Alle ziehen an einem "Glocken-Strang"
Und natürlich war da Musik, Musik, Musik. Open-Air und Klangerlebnis kombinierte man in den Bludenzer Pfarren dann einfach perfekt. Beim Bludenzer Klanghimmel wurden die einzelnen Kirchenglocken nämlich so geläutet, dass sie gemeinsam bekannte Kirchenlieder intonierten. Dafür wurde nicht nur die über 3 Tonnen schwere Bassglocke in Bewegung gebracht, sondern auch die kleine, 45 Kilo leichte Kapellenglocke. Dafür waren auch die Bludenzer "Minis" höchstpersönlich im Einsatz und zogen buchstäblich alle an einem "Glocken-Strang".
Es hat sich gelohnt
Die "Lange Nacht der Kirchen" 2021 war besonders was die Rahmenbedingungen angeht. Sie war vertraut erlebnisreich, was Atmosphäre, Stimmung und die Lust am Entdecken betrifft. Es hat sich gelohnt und es tut sich wieder was!