
Gleichzeitig ist Advent oft die hektischste Zeit des Jahres: Termine reihen sich aneinander, Geschenke wollen besorgt, Plätzchen gebacken, Aufführungen besucht und Erwartungen erfüllt werden. Nicht selten schleicht sich ein Gefühl ein, das viele Eltern kennen: Man ist überall, aber nur selten da, wo man gerade sein möchte.
Kinder lieben Advent. Doch sie spüren auch, wenn die Erwachsenen zwar körperlich anwesend, aber geistig schon beim nächsten Punkt auf der Liste sind. Eltern hetzen vom Job zur Weihnachtsfeier, vom Adventmarkt zum Schulkonzert und auch zu Hause lauern jede Menge To-do´s. Genau hier verbirgt sich eine leise, aber wichtige Botschaft: Man kann nicht alles schaffen – und man muss es auch nicht.
Klar, Kinder lieben Geschenke, aber wirklich kostbar ist etwas anderes, nämlich Zeit. Zeit zum Spielen. Zeit, in der ihnen jemand zuhört. Zeit, die nicht getaktet und nicht nebenbei passiert. Für Kinder ist gemeinsame Aufmerksamkeit mehr wert als jedes Geschenk. In einer Welt voller Ablenkungen, in der die Erwachsenen ständig erreichbar sind und Termine das Tempo vorgeben, wird echte Präsenz zur Kostbarkeit.
Wer präsent ist, ist ein Präsent
Ein Wortspiel – und doch steckt darin eine Wahrheit, die die Adventszeit besonders dringend braucht. Das größte Geschenk, das Eltern ihren Kindern machen können, ist ihre wirkliche Anwesenheit. Nicht die perfekte Deko, nicht der kunstvoll verpackte Kalender, nicht die x-te Veranstaltung, sondern Momente, in denen alle spüren: Jetzt sind wir zusammen. Und das genügt.
Solche Momente entstehen, wenn wir ehrliches Interesse am anderen zeigen, wenn wir gemeinsam etwas gestalten, oder einfach nur auf dem Sofa zusammenkuscheln.
Das sind Augenblicke, in denen sich Kinder gesehen fühlen – und Eltern plötzlich merken, wie viel Wärme Familie schenken kann.
Entschleunigen: Mut zum Weniger
Advent darf leise sein. Advent darf langsam sein. Advent darf auch unperfekt sein. Wer bewusst ein paar Termine auslässt, Prioritäten neu sortiert oder Aufgaben verteilt, schafft Raum für Wesentliches.
Es braucht Mut, „Nein“ zu sagen, aber nur dadurch wird ein großes Ja möglich: Ja zu echter Begegnung. Ja zu Zeit miteinander. Ja zu einem Advent, der weniger perfekt wirkt, aber wirklich berührt.
Sehr treffend ist diese Botschaft in einen kurzen Weihnachtsclip verpackt...anschauen und berühren lassen