
Herbstzeit ist Schulanfangszeit. Im Blick zurück auf das „Kirchenjahr“ 2024 kann für den Religionsunterricht in Vorarlberg festgestellt werden, dass 84% der 33.664 katholischen Schülerinnen und Schüler (Pflichtschulen sowie höhere Schulstufen) am Religionsunterricht teilnahmen.
Im Pflichtschulbereich nannten etwas mehr als die Hälfte der 33.952 Pflichtschüler:innen als Religionsbekenntnis „römisch-katholisch“. Hier - also in den Schulen bis zur 9. Schulstufe - nahmen 92% der katholischen Schüler:innen am konfessionellen Religionsunterricht teil. Rund 1800 Schüler:innen ohne Bekenntnis nahmen zusätzlich teil.
Katholische Privatschulen zählte man 2024 übrigens 21 in Vorarlberg, an denen 3668 Schüler:innen unterrichtet wurden.
Religionsunterricht stärkt „soft skills“
„Gut gestaltete Religionsstunden halten mit Schüler:innen die Frage nach Gott offen und machen spürbar, wie stärkend und orientierend es sein kann, sich mit zentralen Themen des Lebens auseinanderzusetzen. Dabei die eigene Religion kennenzulernen und sie in Dialog mit anderen Religionen und Weltanschauungen zu bringen, trägt wesentlich zu gegenseitigem Verständnis bei. Zur Stärke des Religionsunterrichts gehören Haltungen wie Respekt, Solidarität und Dialogbereitschaft, Skills, die für eine demokratische Gesellschaft essentiell sind. Die jährlich erhobenen statistischen Zahlen und auch die Studie ,Was glaubt Österreich‘ bestärken uns: Viele Schüler:innen schätzen ihren Religionsunterricht, weil er der Ort ist, in dem sie mit ihren religiösen Fragen und ihrer spirituellen Suche gut aufgehoben sind“, ordnet Schulamtsleiterin Annamaria Ferchl-Blum den Religionsunterricht im Schulgefüge ein.
Taufen, Erstkommunion, Firmung
Um bei der Jugend zu bleiben: Vorarlberg hat 126 Pfarren. Hier lebten im vergangenen Jahr 207.933 Katholikinnen und Katholiken. 1938 Kinder wurden getauft – wobei 80 bei ihrer Taufe älter als 7 Jahre und 15 älter als 14 Jahre waren.
2460 Kinder feierten ihre Erstkommunion. 529 Frauen und Männer bereiteten sie auf dieses Fest vor. Die Firmung, die nächste Stufe im christlichen Erwachsen-Werden, empfingen 1052 Jugendliche.
Vorarlbergs Pfarren stellen derzeit auf ein Firmalter von 17+ um. 2024 wurde in 68 Pfarren bereits mit 17+ gefirmt, 46 Pfarren befanden bzw. befinden sich gerade in der „Firmpause“ und in 12 Pfarren wurde noch mit 11 bzw. 12 Jahren gefirmt. 223 Firmhelfer:innen aus den Pfarren begleiteten dabei die jungen Firmkandidat:innen.
Austritte gingen 2024 zurück – Bis August 2025 bereits mehr Wiedereintritte als im Vorjahr
Die Zahl der Austritte war weiterhin rückläufig. 3856 Frauen und Männer - 13,1% weniger als im Vergleich zum Vorjahr – traten 2024 aus der katholischen Kirche aus. Als Hauptgrund für den Kirchenaustritt wurde der Kirchenbeitrag genannt.
Im selben Zeitraum traten 130 Menschen (wieder) in die Kirche ein. Zusätzlich nahmen 17 ihren Austritt innerhalb von 3 Monaten zurück.
Seit Frühjahr 2025 ist der Kontakt mit der Katholischen Kirche in Vorarlberg auch über den Online-Wiedereintritt bzw. das neu eingerichtete „Anliegentelefon“ (05522 3485-0 bzw. anliegen@kath-kirche-vorarlberg.at ) möglich. Über einen Eintritt bzw. Wiedereintritt kann man sich auch auf der österreichweiten Online-Plattform eintreten.at informieren. Komplettiert wird dieses Angebot mit einem Live-Chat, an dem sich auch die Katholische Kirche Vorarlberg beteiligt.
„Erfreulicherweise nutzen immer mehr Menschen dieses Angebot,“ so Pastoralamtsleiter Martin Fenkart: „Gerade heute ist es wichtig für uns als Kirche, dass wir gut und niederschwellig erreichbar sind. Das Anliegen-Telefon und auch der Online-Wiedereintritt antworten in dem Sinn auf den Lebensrhythmus der Menschen von heute. Viele möchten ihre Anliegen auf digitalen Wegen klären, um Zeit zu sparen. In Kontakt zu bleiben ist hier für uns als Kirche lebenswichtig“ erklärt Pastoralamtsleiter Martin Fenkart und betont weiter, dass „wir uns die Gründe, warum Menschen wieder in die Kirche eintreten, genau angeschaut haben. Die Sakramente und das Patenamt sind vielen wichtig. Genauso aber auch das soziale Engagement der Kirche und das Bedürfnis vieler, Teil einer größeren Gemeinschaft zu sein.“ Bis Ende August traten bereits mehr Menschen (wieder) in die Kirche ein, als im gesamten Jahr 2024.
Die finanzielle Grundlage
Für alle seelsorglichen Dienste, die hinter diesen Zahlen stehen, standen 2024 32,7 Millionen Euro zur Verfügung. Rund 85% stammen aus den Solidarbeiträgen der Vorarlberger Katholikinnen und Katholiken.
Rund 55% des Budgets flossen zurück in die Pfarren. Mit 14% des Budgets wurden kirchliche Einrichtungen wie die Hospizbewegung, die Caritas, die Bildungshäuser in St. Arbogast und Batschuns, die Telefonseelsorge oder das Ehe- und Familienzentrum unterstützt. 12% der Gelder machten pastorale Aufgaben der Diözese möglich und 19% des Budgets werden für die diözesane Verwaltung (z.B. Schulamt, Ordinariat) bzw. den diözesanen Support (z.B. IT) aufgewendet.
„Wir sind Jahr für Jahr dankbar, dass so viele Menschen in Vorarlberg uns ihren Kirchenbeitrag anvertrauen. Damit können wir gemeinsam unseren Anteil für die Solidarität und soziale Wärme in der Gesellschaft sichern“, betont Finanzkammerdirektor Andreas Weber.
Beitrag zweckwidmen
Die Katholische Kirche in Österreich bietet übrigens die Möglichkeit, 50 Prozent des Kirchenbeitrages einem bestimmten Zweck zu widmen. Weitere Informationen zu den Einrichtungen und Institutionen, die unterstützt werden können, unter www.kath-kirche-vorarlberg.at/kirchenbeitrag bzw. bei der Kirchenbeitragsstelle in Dornbirn (T 05522 3485 7000, kirchenbeitrag@kath-kirche-vorarlberg.at).
Die Zahlen im Überblick
Jahr Austritte Taufen (Wieder)Eintritte Widerrufe Firmungen
2024 3856 1938 139 17 1052
2023 4439 2040 137 32 934
2022 4722 2285 128 34 943
Jahr Hochzeiten Begräbnisse Priester Diakone Pastoralassistent:innen
2024 372 2238 100 21 69
2023 423 2144 104 21 50
2022 426 2366 107 22
Gesamtzahl der Katholik/innen in Vorarlberg
(jeweils resultierend aus dem Saldo „Eintritte/Austritte/Taufen/Sterbefälle“):
- 2024: 207.933
- 2023: 212.496
- 2022: 216.313
Das Budget im Überblick
- 2023: 31 Millionen Euro: 85% Kirchenbeitrag, 10,6% Staatliche Wiedergutmachung; 4,4% Sonstige Einnahmen
- 2024: 32,7 Millionen Euro: 88,9% Kirchenbeitrag; 10,5% Staatliche Wiedergutmachung; 0,6% Sonstige Einnahmen
- 2025: 33,7 Millionen Euro: 87,2% Kirchenbeitrag; 11,6% Staatliche Widergutmachung;1,2% Sonstige Einnahmen
Ausgaben-Aufteilung
55% Pfarren (direkte personelle und finanzielle Unterstützung; Bauvorhaben) – 26% pastorale Einrichtungen (z.B.: Hospiz, St. Arbogast, Jungschar, Telefonseelsorge, Junge Kirche, EthikCenter) – 19% Verwaltung und Kirchenbeitrag





