Pfarrkirche St. Nikolaus in Braz
In dieser wundervollen Barockkirche,
einer der schönsten in Vorarlberg,
wird die Fülle und Pracht jener Zeit erahnbar.
Auf expressive Weise wurde ausgedrückt,
Was Gott an Gaben bereithält ...
Dr. Agnes Juen
Barocke Pracht empfängt die Besucher, die heute die Pfarrkirche St. Nikolaus in Braz betreten, nachdem nach misslungenen Renovierungen Ende des 19. Jahrhunderts der ursprüngliche Gesamtcharakter im 20. Jahrhundert wieder hergestellt werden konnte. Ihren Patron hatten die Bewohner/innen des Ortes, der von zahlreichen Wildbächen durchzogen ist, im Mittelalter nicht zufällig gewählt; galt dieser in jener Zeit doch als wichtigster „Wasserpatron“. Lange Zeit mussten die Brazer auch um ihre kirchliche Eigenständigkeit kämpfen. Heute reicht die Pfarre über die Gemeindegrenzen von Innerbraz und Bludenz hinweg.
Die 1383 erstmals erwähnte St. Nikolauskapelle wurde um 1500 bedeutend vergrößert und 1501 von neuem geweiht. Ihre heutige Ausgestaltung erhielt sie im 18. Jahrhundert, wobei der aus Braz stammende, engagierte Pfarrer Franz Anton Leu maßgeblichen Anteil hatte. Er beauftragte auch seinen Namensvetter, den Maler Franz Thomas Leu, mit mehreren Arbeiten in der Brazer Kirche.
Zahlreiche wichtige Barockkünstler aus Vorarlberg und Tirol haben darüber hinaus hier ihre Spuren hinterlassen, so Leus Lehrmeister, der überregional bedeutende Johann Jakob Zeiller aus Reutte, dessen Hl. Maria Immakulata am linken Seitenalter in hellem Kolorit leuchtet.
Neben den Barockbildhauern aus dem Tiroler Oberland, die in Braz ebenfalls ein reiches Betätigungsfeld fanden, ist als Künstlerpersönlichkeit Christoph Klausner zu nennen, der die facettenreichen Deckenmalereien hinterließ, die ganz in barocker Manier die himmlischen Hierarchien darstellen. Vermutlich ist Klausner auch als Schöpfer der 13 Heiligenfiguren an der Emporenbrüstung anzusprechen.
MMag. Othmar Lässer
Adressen:
Pfarramt Braz
Nr. 80
6751 Braz
Tel. +43 5552 29234
Klostertal Tourismus
Klostertalerstraße 70
6752 Dalaas
Tel. +43 5585 7244
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