Sie begannen bei „1“ zu zählen. Häftling 379 hieß Edward Pys.
Er lebt heute in Polen.
Ein Wunder an sich, dass einer das Lager von Beginn an überlebt.
So stehe ich vor der Tafel neben dem Eingang des Sanatoriums Mehrerau und betrachte die Begrifflichkeit „KZ Auschwitz“. Inbegriff aller Grässlichkeiten. Eine philippinische Krankenschwester grüßt mich freundlich. Aufmerksam ihre Augen.
Das einzige Foto, das ich von Maria Stromberger je gesehen habe, zeigt sie lachend. Auch aufmerksam. Offen. Offenherzig.
Warum konnte Edward Pys überleben?
Weil sie sich kannten.
Weil die Krankenschwester sich um ihn kümmerte.
Ihn deckte, wenn es notwendig war.
Der Engel von Auschwitz.