In Halle an der Saale, dem Ort der Hinrichtung des seligen Carl Lamperts, erinnern insbesondere drei Orte an die Toten des Nationalsozialismus.
Im Zuchthaus Halle (Saale) befindet sich die Hinrichtungsstätte Carl Lamperts. Im "Roten Ochsen" wurde 2006 ein medienterminal erstellt (Überarbeitung 2011), über den Details aus dem Leben des Provikars und dem „Spionagefall Lampert“ erschlossen werden können.
„Als eines der prominentesten Opfer der Wehrmachtjustiz stellt die Gedenkstätte hier namentlich Dr. Carl Lampert vor. Neben seinem Foto zeigt die Tafel das erste Blatt des Urteils gegen ihn, Vinzenz Plonka, Ernst Daniel und Leonhard Berger, ausgesprochen am 20. Dezember 1943. Das Dokument hat für den ‚Roten Ochsen‘ in mehrfacher Hinsicht Bedeutung: Das Lampert-Verfahren fand, wie einige Darstellungen belegen, im Zuchthaus selbst statt und ist eines von nur zwei Verfahren des RKG [Anm. Reichskriegsgericht], die überhaupt in Halle verhandelt wurden.“
"Nun ruft mich Gott, lebt wohl." Dies schrieb Carl Lampert auf den letzten Brief an seinen Bruder Julius, kurz bevor er zusammen mit den zwei anderen Priestern Herbert Simoleit und Friedrich Lorenz in Halle hingerichtet wurde. Ein Gedenkstein für die "Stettiner Priester" befindet sich seit 1966 am Südfriedhof. Er geht auf eine Initiative von Propst Johannes Langsch zurück und wurde nach langen Auseinandersetzungen mit der Hallenser Parteileitung, die dem nichtkommunistischen Widerstand die Anerkennung verweigern wollte, errichtet.
In Sichtweite zum „Roten Ochsen“ und vor der Heilig-Kreuz-Kirche befindet sich seit 1994 eine zwei Meter hohe Stele aus Sandstein von Gerald Rochus. Die Namen der drei in Halle hingerichteten Priester sowie die Aufforderung zum Gebet für die Toten und Segensbitten sind darin eingemeißelt. Abgesetzt von den Namen der Priester befindet sich der Name des zuständigen Senatspräsidenten und Generalstabsrichters Werner Lueben. Lueben erschoss sich im Juli 1944, um die Todesurteile gegen die drei katholischen Geistlichen nicht unterzeichnen zu müssen.