Wie Kirche in Dornbirn künftig ge- und erlebt wird, daran arbeiten vom 5. – 7. Oktober 80 Frauen und Männer – Priester und Laien, Vertreter/innen von Pfarren und kirchlichen Einrichtungen und Personen des öffentlichen Lebens. Für die große Zukunftskonferenz begeben sie sich im Bildungshaus Batschuns in Klausur, um Veränderungsfelder und Entwicklungsbilder zu entwerfen und Strukturmodelle zu diskutieren.
Welchen Auftrag hat die Kirche heute in Dornbirn, wie wollen die Christinnen und Christen dort leben, welche Strukturen werden in Zukunft nötig sein – alle diese Fragen kommen bei der Zukunftskonferenz der Dornbirner Pfarren auf den Tisch. Die Zukunftskonferenz ist mit 80 Teilnehmer/innen aus allen Bereichen des städtischen Lebens übrigens komplett ausgebucht.
Veränderungsfelder und Zukunftsbilder
Die Zukunftskonferenz ist der nächste Schritt im Planungs- und Entwicklungsprozess „Kirche in Dornbirn“. Solche Prozesse laufen parallel auch in Bregenz, Lustenau, Hohenems und Bludenz. In Auseinandersetzung mit der Gegenwart und der gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungsdynamik werden inhaltliche und strukturelle Zukunftsbilder entwickelt. Sie sind dann Orientierung, um die Zukunft aktiv mitzugestalten.
Bei der Zukunftskonferenz werden nach der Sichtung der Situation der Kirche in Dornbirn zunächst die zentralen Veränderungsfelder definiert. Für die wichtigsten Themen werden dann von der Gruppe Entwicklungsbilder erarbeitet. Schließlich wird die Frage der geeigneten Struktur für das kirchliche Leben in Dornbirn diskutiert und ein diesbezügliches Votum formuliert. Die Bandbreite reicht dabei von Pfarrverbänden bis hin zum Modell einer großen Pfarre Dornbirn, die von einem Team geleitet wird.
Für die Kirche in Dornbirn ist der Weg in die Zukunft in vielen Dimensionen gestaltbar. Es ist nun an den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Zukunftskonferenz, die Konturen eines Zukunftsbilds zu entwickeln.
Pastoralamtsleiter Walter Schmolly spannt den Bogen von der Zukunftskonferenz hin zum Zweiten Vatikanischen Konzil, dessen Beginn sich in wenigen Tagen zum 50. Mal jährt. „Papst Johannes XXIII. hat mit diesem Konzil den Auftrag einer ‚angemessenen Erneuerung’ der Kirche verbunden, die der veränderten Zeit Rechnung trägt. Genau diese Frage stellen wir auch für die Kirche in Dornbirn: Wie sieht heute für die Kirche in Dornbirn die angemessene Erneuerung aus? Auf beides kommt es an – auf das Heute und auf die Erneuerung.“
Verschiedene Meinungen – ein gemeinsames Bild
Gerade das Zweite Vatikanische Konzil gab der Kirche den Auftrag, bei der Freude und Hoffnung, aber auch bei den Sorgen, Ängsten und Nöten der Menschen zu sein. Das „Kirche in Dornbin“-Projektteam nimmt diesen Auftrag an, verharrt aber nicht in der Angst vor Veränderung, sondern bewegt sich hin zum offenen und vertrauensvollen Gestalten der Zukunft.
„Es macht mir Mut und es ist meine Hoffnung“
„Es ist für mich ein hoffnungsvolles Zeichen, dass sich heute achtzig Personen aus Dornbirn, aus den Pfarreien und verschiedenen Einrichtungen in der Stadt drei Tage lang auf die Frage einlassen: Was gibt der Kirche heute in all den Umbrüchen Zukunft? Es macht mir Mut und es ist meine Hoffnung, dass die Kirche dieses Potential an Blütenkraft ernst nimmt“, geht Pfarrer Mag. Erich Baldauf, Leiter der Dornbirner Projektgruppe, hoffnungsvoll in die kommende Zukunftskonferenz.
Wenn es also vom 5. – 7. Oktober um die Zukunftsmodelle der Dornbirner Pfarren geht, so Pastoralamtsleiter Dr. Walter Schmolly, dann soll diskutiert werden und es soll Platz für verschiedene Meinungen sein, aus denen im Gesamten das Bild der „Kirche in Dornbirn“ entsteht.
Zur Erklärung – Strukturmodelle für die Pfarrgemeinden
Das Modell der Pfarre, wie man es kennt, ist ein über Jahrhunderte gewachsenes. Und wie die Pfarren entwickelte sich auch das Leben in ihnen, in den Städten und Gemeinden weiter. Um auf gesellschaftliche und soziale Veränderungen nicht nur passiv reagieren, sondern aktiv agieren zu können, startete man in der Diözese Feldkirch 2008 das Pastoralgespräch „Die Wege der Pfarrgemeinden“.
Über zweieinhalb Jahre hinweg wurden auf breiter Basis und unter Beteiligung von mehr als 2000 Priestern sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen mögliche Zukunftsmodelle für die Vorarlberger Pfarren diskutiert. Das Ergebnis: Einige wenige Pfarren werden Einzelpfarren bleiben, im ländlichen Raum werden Pfarrverbände errichtet und für die städtischen Lebensräume soll die geeignete Struktur in den vertiefenden Gesprächsprozessen der „Kirche in der Stadt“ erarbeitet werden.
Die Errichtung einzelner Pfarrverbände begann im September 2011 mit Göfis und Satteins sowie Feldkirch Nofels-Tisis-Tosters und wird in den kommenden Jahren fortgesetzt werden. Zwei bis vier benachbarte, lebensräumlich aber eigenständige Pfarren bilden dabei einen Pfarrverband. Dieser wird von einem Priester geleitet.
„Kirche in der Stadt“-Prozess gestartet
Wie aber sieht die geeignete Struktur für die Kirche in Bregenz, Dornbirn, Hohenems, Bludenz und Lustenau aus? Darum geht es in den „Kirche in den Stadt“-Prozessen. Damit die Strukturen schlussendlich dem kirchlichen Leben eine gute Stütze sind, ist es wichtig, bei der Frage nach dem Auftrag der Kirche in den Städten anzufangen.
Im Februar diesen Jahres wurden die „Kirche in der Stadt“-Prozesse mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung gestartet – mit ersten Impulsen, was Kirche in den Städten ist, sein kann und sein soll. Vertreter der Kirche in Bregenz, Dornbirn, Hohenems, Bludenz und Lustenau nahmen daran teil.
Nun verzweigen sich ihre Wege wieder und jeder urbane Lebensraum findet eigenständig zu jenen Rollen und Strukturen, die für den jeweiligen Ort bereitstellen, was dort gebraucht wird, um auf Zukunft hin Kirche vor Ort sein zu können. Ein erster Schritt war dabei die Errichtung einer Projektgruppe für jeden der fünf städtischen Lebensräume.
Mit der Zukunftskonferenz wird in Dornbirn nun der nächste, spannende Schritt gemacht.
Zur Projektgruppe geht’s hier
Weiter Informationen zum „Kirche in der Stadt“-Prozess finden Sie hier
www.kirche-in-der-stadt.at