Bischof Dr. Elmar Fischer: „Die Nachricht aus Rom bringt große Freude nach Vorarlberg.“

Feldkirch (PDF) Der baldigen Seligsprechung des Vorarlberger Märtyrers Provikar Carl Lampert aus Göfis steht nun nichts mehr im Wege. Papst Benedikt XVI. hat heute das Martyrium des von den Nationalsozialisten hingerichteten österreichischen Priesters Carl Lampert (1894-1944) anerkannt. Ein Termin für die Feierlichkeiten dürfte in absehbarer Zeit bekannt gegeben werden.

 

Mut und Zivilcourage als Vorbild für das Heute

Bischof Dr. Elmar Fischer: „Heilige und Selige sind Beispiele und Vorbilder, die uns in unserem Leben leiten und bestärken sollen. Carl Lampert ist mit seinem Mut, seiner inneren Verpflichtung zur Wahrheit und seiner Zivilcourage einer jener Menschen, die uns allen und weit über die Grenzen des Landes hinaus gerade in unserer heutigen Zeit Vorbild sein müssen. Carl Lampert hat nicht weggeschaut, wenn Unrecht geschehen ist, er ist eingetreten für die Menschen und gegen das Unrecht und das in einer Zeit, in der Verfolgung, Angst und Misstrauen herrschten. Ich wünsche uns allen, dass die kommende Seligsprechung nicht nur Erinnerung an den Göfner Carl Lampert ist, sondern auch Ausblick in die Zukunft, die wir mit Mut und Wahrheit gestalten.“

Verfahren begann 1998
Der in Göfis in Vorarlberg geborene Carl Lampert geriet nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland im März 1938 schon bald in Konflikt mit den neuen Machthabern. Aufgrund einer Todesanzeige, die er für den 1940 im Konzentrationslager Dachau ermordeten Priester Otto Neururer verfasste, wurde er in Innsbruck inhaftiert. Später kam der Provikar der Apostolischen Administratur Innsbruck-Feldkirch in die Konzentrationslager Dachau und  Sachsenhausen-Oranienburg. Wegen angeblicher Spionage wurde er zum Tode verurteilt und am 13. November 1944 in Halle an der Saale durch das Fallbeil hingerichtet. Das Seligsprechungsverfahren war vor 13 Jahren vom damaligen  Feldkircher Bischof Klaus Küng eingeleitet worden.