#WeRemember. Mehr Worte braucht es manchmal nicht, um das Unaussprechliche auszudrücken. Am 27. Jänner ist der Internationale Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust - und "we remember".

„Würde man für jedes Opfer der Shoah eine Schweigeminute einlegen, wäre es elf Jahre lang still“, sagt Oskar Deutsch, Präsident der IKG-Wien in seiner Videobotschaft. Dann hätte man der jüdischen Opfer gedacht. „Es würde noch viele Jahre Stille herrschen, würde man auch der Roma, Sinti, der Homosexuellen und der aus politischen Gründen Ermordeten gedenken.“

Dass es sich nicht wiederhole

„Die Schoah geht alle an, weil es Verschwörungserzählungen, Vorurteile und Diskriminierung waren, die am Anfang der Schoah standen“. Gerade sie würden ebenso wie Rassismus und Hass aber auch heute verbreitet. Man könne nicht ausschließen, dass sich Geschichte auch wiederholen könne, betont Deutsch. Das gemeinsame Gedenken sei umso wichtiger als die wenigen verbliebenen Überlebenden ihre Erfahrungen derzeit nicht in großen Veranstaltungen mitteilen könnten.

Aktiv gegen Holocaustleugnungen und Verschwörungsmythen

Der  27. Jänner ist der Tag, an dem vor 77 Jahren die Überlebenden des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau befreit wurden. Seit 2017 rufen der Jüdische Weltkongress und die UNESCO anlässlich dieses Tags des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zur Kampagne #WeRemember auf. "Mit der Teilnahme des Österreichischen Parlaments an der #WeRemember-Kampagne gedenken wir den sechs Millionen jüdischen Opfern des Nationalsozialismus und setzen ein sichtbares und starkes Zeichen gegen Antisemitismus", so Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka. "Mit der digitalen Erinnerungsaktion wollen wir zudem den Holocaustleugnungen und Verschwörungsmythen in den sozialen Netzwerken entgegenwirken. Erst wenn Politik, Medien und Zivilgesellschaft Antisemitismus vehement zurückzuweisen, wird sich auch nachhaltig etwas ändern", zeigt sich der Nationalratspräsident überzeugt.

#WeRemember - und du?

Mitmachen kann jeder: Einfach #WeRemember auf ein Blatt Papier schreiben, in die Kamera halten und in den sozialen Medien posten.