Gedanken zum Tag von Sr. Maria Maier, Dominikanerin im Kloster St. Peter in Bludenz
Seit 18 Jahren lebe ich mit vier Mitschwestern im Dominikanerinnenkloster in Bludenz. Aber seit über einem Monat hat sich unser Alltag dramatisch geändert, denn wir sind praktisch von der Außenwelt abgeschnitten. Dabei habe ich den Kontakt und den Austausch mit den Menschen aus Bludenz und Umgebung immer sehr geschätzt. Darum freut es mich umso mehr, dass ich nun meine Gedanken zum heutigen Psalm 34 mit Ihnen teilen darf.
„Ich will den Herrn allezeit preisen, immer sei sein Lob in meinem Mund!“ (Ps 34,2) Geht das überhaupt, Gott „allezeit“ preisen? Ja! Für uns Dominikanerinnen ist Gott zu loben eine der schönsten Aufgaben, auch und gerade in Zeiten der Krise. Mich selber hat der Lobpreis durch manche schweren Momente getragen. Und auch im Glück ist Gesang für mich eine gute Ausdrucksmöglichkeit. Immer wieder habe ich erfahren dürfen, dass Gott keine Fehler macht, sondern unendlich gut ist. Das ist unsere erste Berufung: Gott zu erkennen und zu lieben. Oder besser gesagt, seine Liebe anzunehmen, weil er alles gegeben hat – sein Leben, um uns das ewige Leben zu schenken. Das feiern wir an Ostern.
Und das ist seine Zusage: „Der Herr erhört den Armen, er hilft ihm aus all seiner Not.“ (GL 651,2) Deshalb möchte ich heute für alle beten, die an Depression leiden, einsam oder traurig sind.
Sr. Maria Maier, Dominikanerin im Kloster St. Peter in Bludenz
„Gedanken zum Tag“ in Kooperation mit den Vorarlberger Nachrichten und vol.at