Gedanken zum Tag von Dominik Toplek, Pfarrer in Dornbirn.

Es berührt mich immer wieder, wenn ich höre, dass Menschen, die im Alltag mit Kirche und gemeinschaftlichen Gottesdiensten wenig anfangen können, doch manchmal am Abend Gott danke sagen für ein schönes Erlebnis, aber auch bitten, dass das Kommende bewältigbar wird.

In den letzten Tagen wurden wir angehalten, wenn möglich zu Hause zu bleiben. Es gibt daher auch kein gemeinschaftliches Gebet in den Kirchen, das für viele Christinnen und Christen zu ihrem Alltag gehört wie das viele Händewaschen.

In der heutigen Schriftlesung heißt es dazu: „Denn welche große Nation hätte Götter, die ihr so nah sind, wie Jahwe, unser Gott, uns nah ist, wo immer wir ihn anrufen?“ (Dtn 4,7)

Und so dürfen wir uns immer wieder in Erinnerung rufen, dass dieser Gott Jahwe mir ganz nah, der „ICH BIN DA“ ist, auch an meinem Küchentisch. Und dieses Nah sein, wo immer ich ihn anrufe, ist eine nicht zu begreifende Nähe, näher als jeder Virus, näher als jede Sorge oder gar Panik, näher als jeder meiner Gedanken und Gefühle.

Ich bete heute für jene, die diese Nähe besonders brauchen und lade ein, in Zeiten der räumlichen Trennung eine Verbundenheit der Herzen zu leben.


Dominik Toplek
Pfarrer in Dornbirn

"Gedanken zum Tag" in Kooperation mit den Vorarlberger Nachrichten und vol.at.