Gedanken zum Tag von Dietmar Steinmair, Chefredakteur des Vorarlberger KirchenBlattes.
Die biblische Lesung zum heutigen Dienstag berichtet über die Pfingstpredigt des Apostels Petrus. An einer Stelle heißt es über die Zuhörer/innen: „Als sie das hörten, traf es sie mitten ins Herz.“ (Apg 2,37) Wörtlich übersetzt steht da sogar: „Da zerstach es ihr Herz.“
Wenn einen Menschen etwas mitten ins Herz trifft, sozusagen sein Herz zersticht, dann ist etwas Überraschendes und Unerwartetes passiert. Man hat es nicht kommen sehen. Plötzlich ist alles anders. Wenn etwa ein geliebter Mensch plötzlich stirbt, dann trifft das mitten ins Herz. Wenn jemand – wie gerade jetzt – durch eine Krise seinen Arbeitsplatz vorübergehend oder auch ganz verliert, dann trifft ihn das mitten ins Herz.
Ein Stich hinterlässt eine Wunde. Die Wunde kann heilen, auch wenn eine Narbe zurückbleibt. Für die Heilung brauche ich Zeit und Geduld, Zuversicht und die richtigen Gesprächspartner/innen. Ich muss die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Dann kann ich gestärkt aus der Krise hervorgehen.
Ich denke heute an alle, für die mit der Öffnung ihrer Geschäfte am heutigen Dienstag wieder ein Stück Normalität zurückkehrt - wenn auch unter geänderten Umständen.
Dietmar Steinmair
Chefredakteur des Vorarlberger KirchenBlattes
"Gedanken zum Tag" in Kooperation mit den Vorarlberger Nachrichten und vol.at