Was hat es mit dem Hochfest, welches am 8. Dezember in der Liturgie in weißer Farbe gefeiert wird, auf sich? Wie wir frei werden können und welche Voraussetzung Gott dafür geschaffen hat.

Das Violett das Advents wird an manchen Heiligengedenktagen durchbrochen: Ein besonderes Highlight in strahlendem Weiß ist das Hochfest am 8. Dezember. Es ist wie eine Vorschau auf Weihnachten. Es geht um das „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“ – und das ist ein ziemlich schwieriges Thema. Worum geht es? Nein, es geht nicht um die Frage, ob Maria Jungfrau war. Und auch nicht darum, dass sie mit Jesus schwanger geworden ist, wie das Evangelium vermuten lassen könnte. Es geht darum, dass sie von ihren Eltern – bekannt als Joachim und Anna empfangen wurde, also dass Anna mit Maria schwanger war.

Was hat es mit der Erbsünde auf sich?

In der ersten Lesung des Festtages lesen wir wie Adam und Eva die Gemeinschaft mit Gott gebrochen haben. Genau das ist Sünde, wenn die Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen gestört wird. Als Menschen sind wir auf Beziehung angelegt. Wenn jemand etwas Schlechtes tut, hat das meistens Einfluss auf andere Menschen, letztendlich auf die ganze Menschheit. Vielleicht haben Sie auch schon gemerkt, dass Sie Gutes denken und tun wollen, aber es scheitert einfach manchmal. Auch haben wir von unseren Vorfahren nicht nur Gutes geerbt und nicht immer nur Gutes erlebt. Das hat mit der Erbsünde zu tun.

Maria

Doch wie werden wir davon frei? Gott hatte da eine Idee: Er hat Maria ausgewählt und sie voll und ganz vor der Sünde bewahrt. Darum nennt man das Hochfest manchmal auch „Mariä Erwählung“. Dass Gott Maria auserwählt hat, die Mutter seines Sohnes zu werden, damit Jesus als wahrer Mensch und wahrer Gott geboren werden konnte, ist doch eine geniale Idee Gottes, oder? Er hätte bestimmt auch andere Möglichkeiten gehabt, Jesus auf die Erde zu senden. Aber Gott ist in Jesus selbst Mensch geworden. Jesus zeigt uns einen konkreten Weg wie wir mit Gott und den Menschen leben können. Jetzt sind wir dran, diesen Weg zu gehen!

So haben wir Grund voll Freude das Hochfest „Mariä Empfängnis“ zu feiern und in Vorfreude die Ankunft unseres Erlösers Jesus zu erwarten.

Anregungen

  • Überlegen Sie, was in Ihrem Leben nicht heil ist und was Sie vielleicht Ungutes geerbt haben. Legen Sie all dies in die Mitfeier dieses Festes hinein.
  • Überlegen Sie, was in Ihrem Leben gerade nicht gut läuft und welchen Anteil Sie daran haben. Vielleicht tut Ihnen die Aussprache bei einem Seelsorger/einer Seelsorgerin gut.

Bibelstellen

Erste Lesung: Gen 3,9-15.20
Zweite Lesung: Eph 1,3-6.11-12
Evangelium: Lk 1,26-38

Herzlich, Sr. M. Anastasia Franz