Einer „Welt voller negativer Meldungen“ setzte die Telefonseelsorge Vorarlberg 2017 geballtes Glück entgegen: Mit „142 guten Wünschen“ und einer angenehm sensationsarmen Statistik.
Vielleicht muss man es umdichten, dieses Wienerlied von Alexander von Biczo, das der Jahresbericht der Vorarlberger Telefonseelsorge zitiert: „Das Glück is a Vogerl, gar liab, aber scheu, es lasst sich schwer fangen, aber fortg’flogn is glei“, heißt es – derweil rote und grüne und pinke und blaue Schmetterlinge über die Seiten tanzen. Oder verhält sich das Schmetterlingsglück ein bisschen anders als das Glück, das ist wie ein Vogel?
Neben 16.500 Stunden ehrenamtlicher Arbeit, 14.308 Anrufen, 2.358 Mailanfragen und 664 Chats hat das Team der Telefonseelsorge Vorarlberg im vergangenen Jahr auch „142 gute Wünsche“ gesammelt, auf kleine gelbe Kärtchen gedruckt, verteilt und dabei festgestellt: Glück kann man vielleicht nicht erzwingen, festhalten, konservieren – aber man kann es immer wieder vorsichtig anstupsen. Wie der Flügelschlag eines Schmetterlings – und was der alles auslösen kann, ist seit dem nach ihm benannten Effekt hinlänglich bekannt. Vor allem „in einer Welt voller negativer Meldungen“ seien solche Impulse unersetzlich, findet die Telefonseelsorge Vorarlberg und liefert ihre aktuelle Statistik wie zum Beweis.
Stabile Statistik
Denn auch, wenn die Verhältnisse in den vergangenen Jahren insgesamt nicht eben als „besser“, weil sicherer und bewältigbarer wahrgenommen werden, scheint sich zumindest der Bedarf für die Telefonseelsorge konsolidiert zu haben: Gegenüber dem Vorjahr blieben die Zahlen weitgehend stabil, d. h. es ist nur ein leichter Zuwachs bei Anrufen von Erwachsenen und Jugendlichen zu verzeichnen. Am häufigsten sind nach wie vor psychische Anliegen (48%), die von Frauen (65%) zwischen 40 und 59 Jahren (35%) vorgetragen werden, die alleine leben (40 %).
Trotzdem freut man sich enorm, im Juli neue Teammitglieder begrüßen zu dürfen, sobald 13 Frauen und 3 Männer den entsprechenden Befähigungskurs erfolgreich durchlaufen haben. Seit man für die E-Mail-Seelsorge österreichweit kooperiert, sind nämlich auch sieben KollegInnen aus Vorarlberg mitzuständig.