SAMMELN – AUSWÄHLEN – VERDICHTEN – GESTALTEN
Sammeln
Diese erste Phase ist ganz wichtig und dafür sollte man sich Zeit nehmen. In dieser Phase sollte man auch noch gar nicht daran denken, was man dann wie macht, sondern erst einmal ganz interessiert und sorglos drauflos sammeln. Sammeln kann man auf vielen Ebenen:
- Geschichte (Zahlen, Daten, Fakten...)
Dehio, Pfarrchronik, Heimatbuch der Gemeinde, Pfarrblatt usw.
im Pfarrsekretariat nachfragen (Pfarrer, Pfarrsekretär)
Hobbyhistoriker im Dorf (gibt es meistens)
- Geschichten und Anekdoten (oral history)
Vor allem ältere Menschen, die viel mit der Kirche zu tun gehabt haben, können persönlich befragt oder interviewt werden: Pfarrer, Mesner, Ministranten, Blumenschmuckfrauen...
Aus solchen Gesprächen kann sich ein wunderbarer Schatz von Geschichten und Anekdoten ergeben, Geschichten, die man auch sonst wieder einsetzen kann. Ev. gibt es auch gewisse Sagen oder Legenden rund um eine Kirche; es muss ja nicht nur das wissenschaftliche sein.
- Persönliche Erfahrungen machen
Unabhängig von allen Fakten und Geschichten ist es gut, in dieser Phase sich auch persönlich auf diese Kirche einzulassen: sich einmal viel Zeit in dieser Kirche zu nehmen, zu schauen, zu entdecken, sich eigenen Gedanken machen, die Kirche ‚lesen‘ lernen. Eine besonders intensive Variante wäre der Kirchenschlaf, indem man einmal eine ganze Nacht in der Kirche verbringt.
Auswählen
Das
Schlimmste wäre, wenn ich nun alles, was ich gesammelt habe, auf die Menschen
los lassen würde. Deshalb folgt als nächster Schritt das Auswählen: Was soll in
meiner Führung vorkommen? Was nicht? Was nur dann, wenn genügend Zeit bleibt?
Hier hilft, wenn man einteilt in Kernstoff und Zusatzstoff. Der Kernstoff ist das, was in meiner Führung auf jeden Fall vorkommen soll und was ich dann auch entsprechend platziere. Zusatzstoff ist das, was ich noch machen kann, wenn Zeit bleibt oder die Nachfrage besteht.
Verdichten
Oft
ist der Stoff oder sind die Ideen an dieser Stelle immer noch zu viel. Deshalb
kann man schauen, ob nicht manches noch zu verdichten wäre, indem man z.B.
mehrere Dinge unter einen Thema zusammen nimmt.
Gestalten
Nun
kommt die wichtige Frage des WIE. Wie gestalte ich meine Führung? Wie ist der
Ablauf? Was baue ich wo ein? Wie ist die methodische Gestaltung?
Manchmal...
Manchmal,
nachdem wir alles gesammelt, ausgewählt, verdichtet und gestaltet haben, meist
kurz bevor dann die erste Gruppe auftaucht, überkommt uns das Gefühl, dass das
alles Blödsinn sei, was wir da vorbereitet haben. Nicht bange werden, das ist
normal und scheint irgendwie dazu zu gehören...;-)