
Wer hat am Vorkonklave teilgenommen?
Beim sogenannten Vorkonklave im Vatikan hatten alle anwesenden Mitglieder des Kardinalskollegiums aus aller Welt Rede- und Stimmrecht - auch jene, die älter sind als 80 Jahre. Entsprechend hat auch der bereits 80-jährige Wiener Kardinal Christoph Schönborn an diesen Beratungen vor der eigentlichen Papstwahl teilgenommen. Den Vorsitz hatte Kardinaldekan Giovanni Battista Re (91). In den Redebeiträgen ging es zuletzt oft um die Frage, vor welchen Herausforderungen die Kirche steht und was das für den nächsten Papst bedeutet.
Wer ist zur Papstwahl im Konklave zugelassen?
An der Papstwahl nehmen 133 Kardinäle teil. Wahlberechtigt sind nur jene, die jünger sind als 80 Jahre. Drei Kardinäle aus dieser Altersgruppe haben zuvor auf die Teilnahme verzichtet.
Wo wohnen die Papstwähler?
Wegen der Zimmerknappheit im modernen vatikanischen Gästehaus Santa Marta wohnen dort nicht alle Papstwähler. Einige wurden im benachbarten ehemaligen Gästehaus ("Alt-Santa-Marta") untergebracht. Den Weg zur Sixtinischen Kapelle legen sie zu Fuß oder mit einem Busshuttle zurück. Die Küche des Gästehauses bekocht die Wahlmänner.
Wann beginnt das Konklave?
Am Mittwochvormittag leitete Kardinaldekan Re im Petersdom die Feier der Messe "Für die Wahl des Papstes" (lateinisch: Missa pro eligendo Romano Pontifice). Nach dem Mittagessen und einer Ruhepause beginnt um 16.30 Uhr der Einzug in die Sixtinische Kapelle. Die Leitung des Konklaves in der Sixtina hat Pietro Parolin, er ist der rangälteste Kardinalbischof unter 80 Jahren. Unter Papst Franziskus war er Kardinalstaatssekretär und mithin Nummer zwei im Vatikan.
Wann kommt erstmals Rauch?
Am frühen Mittwochabend erfolgt nach der Vereidigung und einer geistlichen Einstimmung durch den ehemaligen Prediger des Päpstlichen Hauses, Kardinal Raniero Cantalamessa, bereits der erste Wahlgang. Zur Abgabe ihres Stimmzettels treten die Kardinäle einzeln vor den Altar, legen den Zettel in die Urne und sprechen eine Eidesformel. Anschließend werden die Stimmen ausgezählt. Erreicht niemand die erforderliche Zweidrittelmehrheit, werden die Stimmzettel gleichzeitig mit einem schwärzenden Zusatz verbrannt: Aus dem Rauchfang kommt in diesem Fall etwa um 19.30 Uhr schwarzer Rauch.
Wie viele Wahlgänge und Rauchzeichen folgen an den kommenden Tagen?
Vormittags und nachmittags wird jeweils höchstens zweimal gewählt. Immer nach zwei erfolglosen Wahlgängen folgt schwarzer Rauch. Sobald ein Kandidat die nötige Stimmenzahl erreicht hat, wird beim Verbrennen der Wahlzettel weißer Rauch durch den Schornstein geschickt. Dies kann nach einem oder nach zwei Wahlgängen der Fall sein. Laut Vatikansprecher Matteo Bruni kann jeweils um ca. 10.30 und 12 Uhr sowie ab etwa 17.30 und 19 Uhr mit einem Rauchzeichen gerechnet werden.
Wie viele Stimmen braucht der neue Papst?
Um zum Papst gewählt zu werden, muss ein Kandidat mindestens 89 gültige Stimmen erhalten. Um einen Kandidaten zu verhindern, ist eine Sperrminorität von mindestens 45 Stimmen notwendig.
Was geschieht, wenn der Konsens ausbleibt?
Wenn nach drei vollen Wahltagen noch kein Kandidat die erforderliche Mehrheit erreicht hat, folgt am Sonntag eine Pause für Reflexion und Gebet, die höchstens einen Tag dauern darf. Wenn nach weiteren sieben Wahlgängen die Mehrheit nicht erreicht wurde, folgt eine weitere Pause. Die längste Papstwahl des 20. Jahrhunderts dauerte im Jahr 1922 fünf Tage.
Wie wird der neue Papst bekannt gegeben?
Nach erfolgreicher Wahl verkündet weißer Rauch das Ende des Konklaves. Wenn der Gewählte im Kreis der Kardinäle die Wahl angenommen und seinen Papstnamen genannt hat, wird er eingekleidet. Etwa 45 Minuten nach dem Weißen Rauch tritt der ranghöchste Kardinaldiakon auf den Segnungsbalkon des Petersdoms und sagt die Worte "Annuntio vobis gaudium magnum: Habemus Papam!" Dann nennt er den Namen des Gewählten auf Latein und schließlich dessen neuen Papstnamen. Bald danach kommt der neue Papst auf den Segnungsbalkon, hält eine kurze Ansprache und erteilt den ersten Segen als Bischof von Rom.
(kathpress.at)
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