in Egg
Auf der Halden 193 |
Auf der Halden 193 - Google Maps
Mit Anton Köb führte Gertrud Geser dieses Gespräch:
Du hast an verschiedenen Orten kleine Andachtsstätten geschaffen, aus welchem Beweggrund, bzw. Anlass? Wir gingen früher auf manche Wallfahrten, z.B. Bruder Klaus, Lourdes… Da habe ich gedacht, dass wir nicht so weit fahren müssen und darum diese Bilder aufgehängt, um dorthin kleine Wallfahrten machen zu können.
Das Bildstöckle neben eurem Haus birgt eine Muttergottesstatue. Der Muttergottes habe ich versprochen, wenn ich die Kaminkehrer-Meisterprüfung bestehe, werde ich ihr ein Bildstöckle aufstellen.
An der Außenfassade eures Hauses im Giebel ist eine Herz-Jesu-Figur mit zwei Engeln. Die habe ich von einer alten Frau geschenkt bekommen, die damit nichts anzufangen wusste und sie auch nicht auf den Müll werfen wollte.
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Bruggan 1025 |
Der Sohn von Filomena Metzler, geb. Hammerer, erinnert sich, dass seine Mutter bei Kriegsbeginn versprochen hat: „Wenn der Krieg beendet, die Familie gesund ist, das Haus noch steht und die zwei Kühe überleben, dann will ich ein Kreuz aufstellen.“ Ihr Sohn Ingenuin errichtete es nach Kriegsende. Sein Großvater, der Zimmerer war, machte die Kreuzbalken und Christian Moosbrugger (Mühle) schnitzte den Christus. 1999 wurde es renoviert. Heute hat es ein breites Blechdach mit hellen Kreuzbalken und einem Schirm an der Rückwand, um es gegen Witterungseinflüsse zu schützen. Der Korpus wurde abgelaugt und neu gebeizt.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 60-61
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Bruggan 1015 |
Herbert Helbock kümmerte sich - in Erinnerung an seine eigene gesunde Rückkehr aus dem 2. Weltkrieg - um dieses Kreuz. Er übernahm das Grundstück mit dem Wegkreuz von „Nägeles Margreth“, die dieses sehr alte Wegkreuz näher zum Wohnhaus versetzten ließ. Es ist ein mächtiges Kreuz mit einem breiten Schindeldach und einem geschnitzten und gefassten Christuskorpus von Wendelin Hammerer, Großdorf. Über dem Christuskorpus ist eine Tafel mit der Inschrift „I.N.R.I.“ angebracht. Dies ist die Abkürzung für Jesus Nazarenus Rex Judaeorum (Jesus von Nazareth, König der Juden). Auf Grund von Kanalisierungsarbeiten 1988 war eine neuerliche Standortveränderung notwendig. Heute steht es etwas abseits und lädt zum Verweilen ein.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 59
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Elias Brügel |
Link zum Besinnungsweg Egg - Elias Brügel
Gedenktstätte - Elias Brügel - Google Maps
Jeder Egger kennt oder weiß um die Bedeutung dieser Gedenkstätte. Sogar der Name der kleinen Parzelle erinnert an die bemerkenswerte Persönlichkeit des Pfarrers Elias Brügel, der hier mit 250 Pestkranken im Jahre 1635 an der Pest gestorben ist. Er erwarb sich einen heiligmäßigen Ruf als „echter Hirte“ seiner ihm anvertrauten Pfarrgemeinde. In Egg wurden sowie in vielen anderen Orten, in denen die schreckliche Seuche ausbrach, die „Siechen“ von den Gesunden abgesondert. Aus Angst vor Ansteckung fand sich wahrscheinlich niemand, der die Kranken besuchte und pflegte, außer dem Pfarrer. Er ist im selben Massengrab begraben, in dem er 250 seiner Pfarrangehörigen zuvor – wahrscheinlich allein – bestattet hat. Leider ist uns urkundlich über Pfarrer Elias Brügel nur sehr wenig bekannt. Der greise Pfarrer Ulrich Haag von Großdorf hat 1985 die letzte Ruhestätte der Toten durch Pendeln ausfindig gemacht. Ein einfacher um 1900 erneuerter Bildstock, der anstelle eines älteren Bauobjektes – einer kleinen Kapelle - errichtet wurde, erinnert an die Geschehnisse im 17. Jahrhundert. Auf der Tafel der Gedenkstätte steht: „Elias Brügel Pfarrer in Egg von 1628 – 1635 starb daselbst mit 250 Pfarrkindern an der Pest. Vor Pest, Hunger und Krieg verschone uns o Herr.“ Maria Österle betreute jahrelang die Gedenkstätte und erzählte, dass der Gedenkstein ursprünglich weiter südlich gestanden habe. Da die Natur sich verändert, Wald gerodet und Straßen und Fahrwege errichtet wurden, wurde er im Laufe der Jahre noch zweimal versetzt, bis er schließlich am heutigen Standort aufgestellt wurde. 1999 initiierte Anton Lang eine Neugestaltung dieser geschichtsträchtigen Gedenkstätte. Architekt Hubert Kutzer-Burger machte sich Gedanken über ein ansprechenderes Denkmal, das die alte und die neue Zeit zu verbinden sucht … Mit der der Unterstützung vieler Menschen entstand die Andachtsstätte Elias Brügel. Handwerker und viele freiwillige Helfer, die bei der Verwirklichung dieses Bauvorhabens tatkräftig und spendenfreudig mitmachten, unterstützten das Vorhaben. Der Grundbesitz auf dem dieses Objekt steht, gehört Karl Geiger, wohnhaft im Weiler Grub, der durch das zur Verfügungstellen dieses Fleckchens Erde dieses Denkmal würdigte. Im Frühjahr 2002 wurde dieser Andachtsraum Elias Brügel festlich eingeweiht. Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Ort mit seiner Ruhe und der Erinnerung an Menschenfreundlichkeit, Menschen in Not zum Gebet einlädt.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 48-50 |
Mutter-Gottes-Stadel |
Mutter-Gottes-Stadel - Google-MapsMit Anton Köb führte Gertrud Geser dieses Gespräch:
Du hast an verschiedenen Orten kleine Andachtsstätten geschaffen, aus welchem Beweggrund, bzw. Anlass? Wir gingen früher auf manche Wallfahrten, z.B. Bruder Klaus, Lourdes… Da habe ich gedacht, dass wir nicht so weit fahren müssen und darum diese Bilder aufgehängt, um dorthin kleine Wallfahrten machen zu können.
In Klöslars Hölzele finden wir Kreuz und Marienbild im Heuzimmer von Fam. Geiger. Das soll Wanderer zum Innehalten anregen und zu einem stillen Gebet einladen.
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Gropper 210 |
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unterer Kaltenbrunnen |
Kapelle unterer Kaltenbrunnen - Google-Maps
Xaver Schedler hat die Kapelle in der Mitte des 18. Jahrhunderts gebaut. Erzählt wird, dass er die Kapelle aus Dankbarkeit für die Heilung von Zahnweh errichten ließ. Bei der Renovierung der Kapelle wurde festgestellt, dass sie nur aus Steinen und Lehm gemauert und außen mit Kalk weiß angestrichen war. An den Dachuntersichtsbrettern fand man Bleistiftinschriften von durchziehenden Bauhandwerkern und Schwabenkindern. (Datum ab 1780) Dies deutet auf einen Säumweg hin, der an der Kapelle vorbeiführte. Zwei große Tannen, zwischen denen die Kapelle stand, hatten die alten Grundmauern verschoben, was die vollständige Renovierung notwendig machte. Sie wurde 1985 von Elfriede Mayer geb. Natter neu errichtet und lädt malerisch versteckt an einer besinnlichen Stätte zum Gebet ein. Heute zeigt sie sich als ein viereckiger Bau mit Glockenturm. Die Glocke kann mit einem Strick geläutet werden. Im Innenraum befindet sich ein Gemälde, das Gott Vater, Gott Sohn und den Heiligen Geist zeigt. Darunter kniet der hl. Wendelin mit der Hirtenschaufel und ein unbekannter Heiliger. Dieses Bild stammt vermutlich von einem Bauernmaler. An der Decke findet sich in der Mitte eine Weihnachtsdarstellung, die von 8 Medaillons mit Heiligen umrahmt wird. Eine Kniebank inmitten der Kapelle lädt zum Gebet ein. (E. Schallert 2002) Auch diese Kapelle ist wunderschön geschmückt und liebevoll betreut. Eine Besonderheit ist, dass von allen Verstorbenen des kleinen und hochgelegenen Weilers an der Seitenwand Bilder angebracht werden.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 37-38 |
Bruder Klaus |
Bruder Klaus - Google-MapsMit Anton Köb führte Gertrud Geser dieses Gespräch:
Du hast an verschiedenen Orten kleine Andachtsstätten geschaffen, aus welchem Beweggrund, bzw. Anlass? Wir gingen früher auf manche Wallfahrten, z.B. Bruder Klaus, Lourdes… Da habe ich gedacht, dass wir nicht so weit fahren müssen und darum diese Bilder aufgehängt, um dorthin kleine Wallfahrten machen zu können.
Z.B. das Bild von Bruder Klaus von der Flüe an einem Baum beim Elias Brügel. Das Anliegen war die Bitte um einen guten Schutz für unsere Familie.
Und wer hat diese schönen Bilder gemalt? Das war unsere heimische Künstlerin Elisabeth Rehm vom Großdorf.
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Pater Pio |
Pater Pio - Google-Maps
Mit Anton Köb führte Gertrud Geser dieses Gespräch:
Du hast an verschiedenen Orten kleine Andachtsstätten geschaffen, aus welchem Beweggrund, bzw. Anlass? Wir gingen früher auf manche Wallfahrten, z.B. Bruder Klaus, Lourdes… Da habe ich gedacht, dass wir nicht so weit fahren müssen und darum diese Bilder aufgehängt, um dorthin kleine Wallfahrten machen zu können.
Den Waldweg hinauf im Zwinghof hängt ein Bild von Pater Pio an einem Baum. In dieser Gegend war ich oft bei Holzarbeiten. Das Bild habe ich aus Dankbarkeit für den guten Schutz bei diesen Arbeiten angebracht, auch mit der Bitte, dass es so bleiben möge.
Und wer hat diese schönen Bilder gemalt? Das war unsere heimische Künstlerin Elisabeth Rehm vom Großdorf.
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hl. Nepomuk |
Die Steinfigur des heiligen Nepomuk stand ursprünglich am rechten Ufer der 2. Fluhbrücke, die 1889 errichtet wurde. Beim Brückenbau 1974 wurde sie am westlichen Beginn der neuen Brücke aufgestellt und im Sockel wurden die Jahreszahlen „1889 – 1974“ ergänzt. (Vgl. Chronik Egg)
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 55
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Kaltenbrunnen |
Kaltenbrunnenkreuz - Google-Maps
An einem wunderschönen Aussichtsplatz auf den Vorder- und Mittelwald steht dieses, Anfang der 70er Jahre, erneuerte Kreuz. Das hohe und mächtige Kreuz ist durch einen gemauerten Steinsockel und durch Eisenträger verankert. Im Kreuzesstamm sind viele Namen und Zeichen eingeritzt. Ein Täfelchen aus Aluminium zeugt von einer Verlobung unter diesem Kreuz. Auf dem Querbalken steht mit großen Aluminiumbuchstaben: „Die Natur zeigt Gottes Spur.“ Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams.Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 69
Das Kreuz wurde 2019 erneuert und am 23. August gesegnet.
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Kammern |
Anna Maria Fetz geb. Schedler ließ das Kreuz an einer Fichte im oberen Teil des Weilers Kammern anbringen, da ihr ein Wunsch aus den 20er Jahren in Erfüllung ging. Dieses einfache Holzkreuz mit einem bronzierten Christuskorpus befindet sich gegenüber ihres Grundbesitzes an der Straße nach Kaltenbrunnen. Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 63
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Meßmerreuthe |
Kreuz - Meßmerreuthe - Google-Maps
Das einfache Wegkreuz erzählt von der gesunden Heimkehr des Adolf Troy (Meßmerreuthe) aus dem 2. Weltkrieg. Es steht neben der Seilbahnstation, die die Milch in die Hofer Sennerei bringt. Dieses Wegkreuz hat ein schmales Bretterdach und einen goldbronzierten Christuskorpus. Auf einer Tafel ist zu lesen: „Unversehrt vom Kriege heimgekehrt. Dies Kreuz war ein Versprechen.“ Auf einer zweiten Blechtafel steht: „Jesus sei uns gnädig.“ Zwischen den beiden Kupferblechtafeln befindet sich ein Weihwassergefäß ebenfalls aus Kupferblech. In den 1980er Jahren wurde es das letzte Mal renoviert. Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 58
Das Kreuz wurde 2022 erneuert und bei der Maiandacht am 16. Mai gesegnet.
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Marienbild - Pfarrrerswald |
Marienbild - Pfarrerswald - Google-MapsMit Anton Köb führte Gertrud Geser dieses Gespräch:
Du hast an verschiedenen Orten kleine Andachtsstätten geschaffen, aus welchem Beweggrund, bzw. Anlass? Wir gingen früher auf manche Wallfahrten, z.B. Bruder Klaus, Lourdes… Da habe ich gedacht, dass wir nicht so weit fahren müssen und darum diese Bilder aufgehängt, um dorthin kleine Wallfahrten machen zu können.
Am Weg vom Stadel in die Junkerau hängt am Baum ein Bild der Lourdesmadonna. Darum hat mich meine Schwester Hedwig gebeten, die in Kohlgrub wohnte und fast täglich mit ihrer Nachbarin Rosa Wackerle mit ihren Anliegen dorthin gepilgert ist.
Und wer hat diese schönen Bilder gemalt? Das war unsere heimische Künstlerin Elisabeth Rehm vom Großdorf.
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Stadel 765 |
Stadel 765 - Kreuz - Google-Maps
Für die Erhaltung dieses Wegkreuzes setzte sich Maria Lang ein, da es nach der Straßenerneuerung der Landesstraße Schwarzenberg-Egg 1977 entfernt worden war. Maria Lang ließ es renoviert wieder aufstellen. Sie verbindet eine sehr persönliche Geschichte mit diesem Wegkreuz und erzählte, dass ihre Familie den Vater bis zu diesem Kreuz begleitet hatte, als er in den 1. Weltkrieg einrücken musste. In Erinnerung an die wohlbehaltene Rückkehr ihres Vaters war ihr das Kreuz wichtig und wertvoll. Dieses bescheidene Holzkreuz hat ein Schindeldach und einen geschnitzten Christuskorpus. Das Kreuz ist durch eine Aluminiumhalterung in der Erde verankert und darüber befindet sich der sehr persönlich gestaltete Blumenschmuck.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 65-66
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Steinebucher Kapelle |
Steinebucher Kapelle - Google-Maps
Die ursprüngliche Kapelle soll als Pestkapelle zu Ehren der schmerzhaften Mutter Maria um 1642 erbaut worden sein. Auf Grund der Neutrassierung der Bundesstraße musste die Kapelle 1977 abgerissen werden. Da die Kapelle als Mittelpunkt des Weilers immer eine große Bedeutung hatte, entschlossen sich die Steinebucher (das sind alle, die westlich der Bregenzerache wohnen) „ihre“ Kapelle neu zu errichten. Gisela und Anton Lang haben den Grund für den Kapellenneubau zur Verfügung gestellt und damit wesentlich dazu beigetragen, den Neubau der Kapelle zu ermöglichen. Das Inventar konnte während dieser Zeit bei Maria und Margaretha Hammerer in Wieden untergebracht werden. Für die Planung der neuen Kapelle konnte 1979 der Architekt Hubert Kutzer aus Dornbirn gewonnen werden, der sich für diese Aufgabe unentgeltlich zur Verfügung stellte. Die Architektur der heutigen Kapelle ist beeindruckend. Die Verbindung von Mauerwerk und Holztäfelung, der offene Dachstuhl und der Lichteinfall im Presbyterium und dem Volksraum faszinieren den Besucher. Die Glocke hängt unter dem Vordach. Schon am 1. Mai 1980 wurde die erste Maiandacht in der neuen Kapelle abgehalten. Am 18. Mai 1980 wurde die schön gelegene Kapelle - ein Stolz der Steinebucher – feierlich von Pfarrer Josef Jäger seiner Bestimmung übergeben. Zu dieser Andacht lud ein kleines Glöckchen, das von Leonhard Albrecht gespendet wurde, alle ein. Im Herbst 1983 wurde die Kapelle sogar mit elektrischem Strom versorgt. Ein Schreckenstag für die Steinebucher war der 4. Juni 1992. Ein Brand, ausgelöst durch eine nicht ganz ausgelöschte Kerze, zerstörte einen Teil der Einrichtung. Außerdem wurde die Erneuerung des Daches und der Dachrinnen notwendig. Zur Erhaltung der Kapelle mussten in den letzten Jahren immer wieder größere Summen Geld aufgebracht werden. Da den Steinebuchern ihre Kapelle am Herzen liegt, ist es möglich, die notwendigen Mittel zur Erhaltung zu beschaffen. Im Spitzeck des Altarraumes unter einer ansprechenden alten „Ewig-Licht-Lampe“ aus Messing und rotem Glas befindet sich die formgewaltige Pieta: Maria in eleganter Haltung mit angewinkelten Knien trocknet das Blut vom Haupt Christi ab und hält ihren toten Sohn am linken Arm. Auch Christus hat seine Knie angewinkelt, die Fußsohlen sind dem Betrachter zugewandt. Diese Gruppe ist mit einer Inschrift versehen ist: „Wen dich drücket herber Schmerz, flüchte an dein Mutterherz“. Auf dem kleinen Altar aus Holz vor dem Altarraum steht ein Prager Jesuskind aus Gips. Rechts davon hängt ein Ölbild. Es zeigt Maria mit dem Jesuskind und zwei Putten auf den Wolken. Darunter kniet der hl. Wendelin, und der hl. Martin reicht hoch zu Ross dem Bettler einen Teil seines Mantels. Das Bild enthält die Inschrift „Gott dem Allmächtigen, Maria der seligsten Jungfrau, den heiiligen Martin und Wendelin zu ehren, hat dieses Bild malen lassen der ehrsame Wielhelm Hammerer Widen 1849“. Links hängt ein rechteckiges Bild der heiligen Familie. Das Jesuskind wird von beiden Eltern an der Hand geführt und schaut vertrauensvoll zum Heiligen Geist und zu Gott Vater auf. Josef hat verschiedene Gerätschaften in einem Korb geschultert. Es ist in Öl auf Leinen gemalt und enthält die Inschrift „1842“. (E. Schallert 2002) Auf einer Konsole links an der gemauerten Wand steht eine Immaculata. Maria mit hinweisender Geste trägt ein schwungvolles weißes Gewand mit blauem Mantel und rosarotem Innenfutter und goldenen Säumen. Sie ist mit einem Kranz aus sieben Sternen gekrönt und misst ca. 1 m. Vermutlich steht sie auf der falschen Seite, da ihre Geste wahrscheinlich auf das Zentrum weisen sollte. An der rechten gemauerten Wand steht ein Christus Salvator auf grünem Sockel. Christus hält mit seiner rechten Hand die rechte Seitenwunde. Christus ist mit einer Dornenkrone, verklärtem Blick, Barthaar und langem Haar dargestellt. Drei Strahlen führen aus dem Kopf heraus. Die linke Hand scheint ergänzt worden zu sein. Vermutlich trug sie ursprünglich eine Siegesfahne. Diese Skulptur stammt aus der Zeit der späten Gotik. (E. Schallert 2002) An den getäfelten Seitenwänden sind 14 Kreuzwegstationen angebracht, alte Öldrucke aus der Zeit um 1870 – 1890. Sie sind mit vergoldeten rechteckigen Rahmen und bemerkenswerten Aufsätzen geschmückt. Die Aufsätze enthalten römische Ziffern und Schriften, durch die die Darstellungen des Kreuzweges erläutert werden. Die alten Kirchenbänke sind ein besonderer Schmuck. Ihre Seitenteile, die sogenannten Docken, sind aus Hartholz und mit herrlichen, geschnitzten Blumenmotiven verziert. (E. Schallert 2002) Eine lange Tradition erzählt davon, dass am „Schmerzhaften Freitag“ (das ist eine Woche vor Karfreitag) im Weiler Wieden die Arbeit niedergelegt wurde. Als Dank für Gesundheit und Gottes Segen wurden am Nachmittag in der Wiedener Kapelle drei Rosenkränze gebetet. Noch heute beten die Steinebucher am "Schmerzhafen Freitag" in ihrer Kapelle den Rosenkranz.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 38-43
Renovierung der Steinebucher Kapelle Die ursprüngliche Kapelle soll als Pestkapelle der schmerzhaften Mutter Maria um 1642 erbaut worden sein. Aufgrund der Neutrassierung der Bundesstraße musste die Kapelle 1977 abgerissen werden. Da die Kapelle als Mittelpunkt des Weilers große Bedeutung hatte, entschlossen sich die Steinebucher „ihre“ Kapelle neu zu errichten. Gisela und Anton Lang haben den Grund für den Kapellenneubau im Jahr 1980 zur Verfügung gestellt und damit wesentlich dazu beigetragen, den Neubau zu ermöglichen. Im März dieses Jahres wurde das durch Hagel stark beschädigte Schindeldach vollständig erneuert. In diesem Zuge wurde das Gebälk außen und im Kapelleninnenraum sowie das Täfer der Seitenwände und die Holzbänke mittels Sandstrahltechnik ebenfalls renoviert. Zudem bekam die Kapelle außen und innen einen neuen Anstrich. Zur Freude der Steinebucher wurden die Arbeiten rechtzeitig abgeschlossen, sodass die alljährlichen Maiandachten in der neurenovierten Kapelle gefeiert werden konnten. Die Kapellengemeinschaft Wieden
Pfarrblatt für Egg und Großdorf, 4/2023
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Kapelle Tuppen |
Diese Kapelle wurde 1955 auf Grund eines Versprechens von Maria Sohm geb. Brüstle gebaut, anstelle eines älteren Bildstockes unbekannter Herkunft. Josef Sohm, ihr Gatte, war Straßenarbeiter und verantwortlich für den Zustand der Bundesstraße. In Folge eines Verkehrsunfalles mit tödlichem Ausgang, für den er sich verantwortlich fühlte, musste sich Josef Sohm einer Behandlung an der Nervenklinik unterziehen. Maria Sohm versprach, falls ihr Gatte gesund zurückkehrt, eine Kapelle zu errichten. Die Kapelle ist ein einfach gemauerter, rechteckiger Bau ( 2 m x 3 m ) mit einem Satteldach und einem gedrungenen Glockentürmchen. Die Hauptzierde im Innern der Kapelle ist ein neugotischer Altar, bei dem das Mittelstück, die Predella, fehlen dürfte. Der obere Altaraufbau ist rechteckig und mit verschlungenem Ast- und Laubwerk verziert. In der Rückwand ist das alte tapetenartige Muster trotz goldbronzenem Anstrich noch erkennbar. (E. Schallert 2002) Dieser Altar ist ein ehemaliger Seitenaltar aus der Damülser Kirche, in dem sich ursprünglich auch noch zwei Statuen, Maria und die hl. Anna aus der Damülser Kirche befanden. Da Maria Sohm familiäre Verbindungen nach Damüls hatte, wurde ihr der Altar für die Kapelle überlassen. Nach dem Tod von Maria Sohm kehrten die Figuren, die einen Holzkopf und einen Gipskörper hatten und sehr alt waren, nach Damüls zurück, da diese Kunstschätze in der Kapelle, die für jedermann offensteht, nicht ausreichend gesichert gewesen wären. Heute befindet sich ein Bild des göttlichen Heilands, das von Alois Waldner (Holda Hanso Wise) von Ebenwald im nord- bzw. mittelamerikanischen Stil gemalt wurde, im Mittelpunkt des Altares. Als Kuriosum stehen zwei Muttergottesstatuen aus Lourdes neben dem Bild. Die vordere Front des Altartisches hat drei Felder, die mit neugotischen Ornamenten verziert sind. Der Altartisch hat zwei vorangesetzte Säulen. Das gehäkelte Altartuch beinhaltet den Schriftzug „Jesus ich vertraue auf dich“. (E. Schallert 2002) In der Kapelle findet in regelmäßigen Abständen eine Weilermaiandacht statt, die auch mit einem Fest für alle Betenden endet.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 35-37 |
Erinnerungskreuz |
Erinnerungskreuz - Google-Maps
Hier verunglückte Jgl. Alfons Hammerer. |
Engelgaß |
Der Bildstock in der Engelgaß wurde am 27.8.2020 von Pfr. Friedl Kaufmann gesegnet. |
Hofer Bild |
„S‘Hofar Bild“, wie die Kapelle in der Parzelle Hof liebevoll genannt wird, wurde 1645 als sogenannte Pestkapelle erbaut. Die letzte große Pestseuche war zwischen 1629 und 1635. Vermutlich wurde „s‘Hofar Bild“ als Dank für die überstandene Epidemie errichtet. Der Platz um die Kapelle, der Brunnen, der Feuerweiher und 8572 m² Wald gehören noch heute allen Hofern gemeinsam. In früheren Zeiten wurde dieser Grund abwechselnd genutzt. Das Nutzungsrecht verpflichtete die jeweilige Familie dann aber auch, das Seelenlicht, das damals ein tropfendes Talglicht war, anzuzünden und das Läuten der Glocke zu bestimmten Zeiten zu übernehmen. Erst im 20. Jahrhundert wurde eine bestimmte Familie mit den Aufgaben betraut. Das war die Familie Schneider, die den nächstgelegenen Bauernhof besaß. Sie übernahm die Betreuung der Kapelle.
Die kleine Kapelle ist heute ein gemauerter Rechteckbau mit polygonem Schluss, ohne Glockenturm und ohne Glocke. Durch eine kleine rundbogige Öffnung gelangt man über eine alte Sandsteinschwelle in den Innenraum der ca. 2,5 m x 3 m großen Kapelle. Die Tür ist dem Rundbogen angepasst und bietet durch einen Sehschlitz einen Einblick in den geschmackvollen Innenraum. Im vorderen Teil befindet sich der Altartisch auf einem gemauerten Sockel. Er beherbergt eine Vielzahl von Figuren und Elementen der Volksfrömmigkeit. In der Mitte steht eine vollplastische Marienstatue, die auf der Rückseite ausgehöhlt ist. Der Leib und das Gewand sind nur sehr grob geschnitzt, da es sich um eine früher bekleidete Statue handelt. Das Gesicht, die Haare, das Jesuskind, das auf der linken Hand der Mutter nahezu frei schwebend sitzt, und die rechte Hand der Maria sind besser ausgearbeitet. Das Zepter stammt aus neuerer Zeit. Diese Marienstatue, datiert aus dem 18. Jahrhundert, ist ca. 60 cm hoch. Sie wird von zwei knieenden Gipsengeln, die grün und violett gewandet sind, flankiert. Links davon steht eine ca. 45 cm hohe Gipsfigur, die den hl. Wendelin als jungen Mann im hellbraunen Gewand mit grünem Übermantel und einem Hirtenstab zeigt. Zu seinen Füßen liegt ein kleines Schäfchen, das vertrauensvoll zum Patron der Hirten aufblickt. Rechts neben der Marienfigur steht der hl. Georg als König dargestellt mit einem Schwert in der rechten Hand. Die gekreuzte linke Hand umfasst eine Kette. Aufwendig bemalt ist sein Brustharnisch. Die Beinschienen sind mit demselben Muster verziert wie der Brustharnisch. Er trägt einen roten Mantel, der am Saum verziert ist. Unter ihm findet sich ein Untier, ein Drache mit verzweifeltem Blick, da er seine Tage gezählt sieht. Auch diese Gipsfigur ist ca. 45 cm hoch. Weiter rechts steht eine Figuur des hl. Sebastian, der Ende des 18. Jahrhunderts entstanden und ca. 30 cm hoch ist. An einen Baum gebunden trägt Sebastian kurze Haare und ist nur mit einem Lendentuch bekleidet. Mehrere Pfeile durchbohren den Leib und Blut tropft aus den Wunden. Ganz rechts steht der hl. Rochus, eine bäuerliche Schnitzarbeit aus dem 17. Jahrhundert. Sein grünes Gewand ist über dem rechten Knie gerafft und er zeigt seine Wunde. Rochus trägt schwarze Stiefel, einen goldenen Gürtel, einen schwarzen Pilgerhut, lange Haare und einen Kinnbart. Zu Füßen der 30 cm hohen Figur findet sich ein kleiner Hund, der eine spätere Zutat sein dürfte. (E. Schallert 2002)
In einer Nische sitzt der hl. Martin auf dem Pferd und reicht einen Teil seines Mantels dem knieenden Bettler, der barfuß im Büßergewand und mit erhobenen Händen zum hl. Martin aufblickt. Dieses einfache und schlichte Schnitzwerk stammt wahrscheinlich aus dem beginnenden 20. Jahrhundert. Links auf einem viereckigen Sockel steht der hl. Magnus, dargestellt als Benediktinermönch mit Tonsur. Sein Heiligenschein ist flach auf den Kopf gelegt und wirkt verrutscht. Der Ordenshabit weist eine qualitätvolle Faltenbildung auf. Der linke Fuß des hl. Magnus steht auf einem Untier. Das weist darauf hin, dass er der Patron gegen Flurschädlinge ist. In der Kartusche auf dem Sockel steht: „S. Mang. Dies Bild hat Jodok Lang zu Ehren des Heiligen machen lassen 1848“. Die wertvolle Plastik ist allerdings älter und die Jahresangabe bezieht sich vermutlich auf eine Restaurierung. Die Figur ist insgesamt ca. 50 cm hoch. (E. Schallert 2002)
Außerdem befinden sich zwei 60 cm x 50 cm große Tafeln in der Kapelle, die Reste alter Prozessionsfahnen der Egger Kirche sind und beidseitig mit Öl auf Leinwand bemalt sind. Diese bäuerlichen Malereien stammen aus dem 18. Jahrhundert. Auf dem rechten Bild ist der hl. Nikolaus im Bischofsornat dargestellt, wie er gebannt zum Himmel schaut und in der Hand seine Attribute hält, ein Buch mit den drei goldenen Kugeln. Vor ihm steht ein Lesepult mit einem grünen Tuch bedeckt, auf dem ein aufgeschlagenes Buch liegt. Das linke Bild zeigt die Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind, die dem hl. Dominikus und der hl. Katharina von Siena die Rosenkränze überreicht. Die Szene spielt in den Wolken. Über dem Heiligenschein der Muttergottes schwebt ein kleiner Putto. Außerdem befindet sich am unteren Rand das Kennzeichen des hl. Dominikus, ein Hündchen mit brennender Fackel im Maul. Die Rückseite der Bilder ist nicht einsehbar, da sie fix an der Wand befestigt sind. Auf dem einen Bild soll eine Hostie aufgemalt sein, auf dem anderen der hl. Aloysius. (E. Schallert 2002)
Aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts finden sich noch zwei kostbare und gerahmte Votivbilder in der Kapelle. Sie gehören zusammen und sind je ca. 30 cm x 20 cm groß. Eines zeigt den hl. Wendelin als Hirte mit Stab. Von rechts oben kommt ein Lichtschein auf ihn herunter, und unter ihm sind Tiere abgebildet. Das andere Bild zeigt die hl. Agatha in einem grün-blau-roten Gewand. Ihr Schleier flattert, in der rechten Hand hält sie eine brennende Kerze, ihre linke Hand birgt wahrscheinlich ihre verstümmelten Brüste. Diese Votivtafel dürfte anlässlich eines Brandes gestiftet worden sein. Sie zeigt die Egger Kirche und einen Bauernhof. E. Schallert vermutet, dass es sich dabei wahrscheinlich um einen Bauernhof handelt, dem großes Unglück drohte, das mit Hilfe der hl. Agatha abgewendet werden konnte. (E. Schallert 2002)
Das „Hofar Bild“ spielt in der ganzen Pfarrgemeinde Egg eine große Rolle. Es ist Ziel der Bittprozession der Volksschüler und auch der Flurprozession an Christi Himmelfahrt. Im Mai halten die Hofer ihre Maiandacht ab. Katharina Schneider (1909 - 1999), die jahrelang die Kapelle betreut hat, hat mir aus ihren Erinnerungen mit dieser Kapelle folgende Geschichten erzählt: „In der Zwischenkriegszeit hat mein Vater, um die Kapelle renovieren zu können, die ältesten Figuren verkauft, die Kapelle so vor dem Zerfall gerettet und neue Figuren erstanden. Auch seien diese alten Figuren um die Jahrhundertwende einmal geraubt worden, und wie durch ein Wunder in einem Jutesack unter der Fluhbrücke nach Schwarzenberg wieder aufgetaucht. So als hätte es der Dieb nicht zuwege gebracht, sie aus dem Dorf zu entwenden.“
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 21-26
Tafel in der Kapelle
S’Hofar Bild, wie die Kapelle in der Parzelle Hof genannt wird, wurde 1645 als sogenannte Pestkapelle erbaut. die letzte große Pestseuche war zwischen 1629 und 1635. Vermutlich wurde „s’Hofar Bild“ als Dank für die überstandene Epidemie errichtet. Der Platz um die Kapelle, der Brunnen, der Feuerweiher und etwas Wald gehören noch heute allen Hofern gemeinsam. In früheren Zeiten wurde dieser Grund abwechselnd genutzt. Das Nutzungsrecht verpflichtete die jeweilige Familie dann aber auch, das Seelenlicht, das damals ein tropfendes Talglicht war, anzuzünden und das Läuten der Glocke zu bestimmten Zeiten zu übernehmen. Die Familie Schneider, die den nächstgelegenen Bauernhof besaß, wurde im 20. Jahrhundert mit dieser Aufgabe betraut. Im Mai halten die Hofer zweimal wöchentlich ihre Maiandacht ab.
Katharina Schneider (1909 – 1999), die jahrelang die Kapelle betreut hat, hat mir aus ihren Erinnerungen mit dieser Kapelle folgenden Geschichten erzählt: „In der Zwischenkriegszeit hat mein Vater, um die Kapelle renovieren zu können, die ältesten Figuren verkauft, die Kapelle so vor dem Zerfall gerettet und neue Figuren erstanden. Auch seien diese alten Figuren um die Jahrhundertwende einmal geraubt worden und wie durch ein Wunder in einem Jutesack unter der Fluhbrücke nach Schwarzenberg wieder aufgetaucht. So als hätte es der Dieb nicht zuwege gebracht, sie aus dem Dorf zu entwenden.“
Sage:
Nach einer anderen Darstellung (des Kirchenbaus in Egg) soll sich die erste Kapelle am Abhang der Parzelle Hof befunden haben, denn die Siedlung Hof sei überhaupt die allererste Ansiedlung im Bregenzerwald gewesen. Ja, und vor denen zum Hof seien schon zwei andere Bauern dort gesessen, die komische Namen hatten. Sie hießen Rufenier und Tschinkenier. Der erstere sei immer fleißig, aber auf den andern neidisch gewesen – der zweite das Gegenteil. Alte Hofer wissen noch von den Erstansiedlern folgenden Spruch:
Rufenier und Tschinkenier waren die ersten am Hofe hier. Ruf war rechts und Tschink war links Der Tschink wurd tschank – das heißt krank Ruf lachte, wenn Tschink in Not Und ward der links am Morgen tot. Da rief der Ruf: „Ich. Rufenier, nun ist alles mein am Hofe hier. Schön ist das Feld, groß und eben". Da schied auch er aus diesem Leben ...
aus: Werner Vogt, Sagen aus der Talschaft Bregenzerwald, Hg. Heimatpflegeverein Bregenzerwald 1992, 134 |
Hof 51 |
Heimkehr aus dem 1. Weltkrieg, renoviert 2001
Über dieses Wegkreuz sind uns keine Daten überliefert, da die Besitzer häufig gewechselt haben. 2001 wurde es von den heutigen Besitzern, Marie und Helmut Türtscher, liebevoll renoviert. Das Blechdach, die Kreuzesbalken und die Rückwand wurden erneuert. Der geschnitzte Christus, der jahrelang in sehr schlechtem Zustand war, wurde restauriert. Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 67
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Hof 54 |
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Hoferfeld |
Der Grund für die Errichtung dieses Wegkreuzes durch die Familie Metzler war die gesunde Rückkehr der beiden Söhne Kaspar Metzler (August 1945) und Hans Metzler (29. September 1947) aus dem 2. Weltkrieg. Das Holz der Kreuzbalken wurde von ihnen selbst im eigenen Wald, im „Widner Loch“ gefällt. Das Kreuz hat ein breites Schindeldach und an der Wetterseite einen Bretterverschlag. Der einfache, goldbronzierte Christuskorpus stammt von einem Grabkreuz. Im Beisein der Familie Anton Metzler wurde das Wegkreuz von Pfarrer Ferdinand Rheinberger im Frühling 1952 eingeweiht.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams.Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 57-58
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Kohlgrub |
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Loco-Gebe |
Das Wegkreuz im Weiler Gerbe wurde von Bürgermeister Johann Peter Sutterlüty und seiner Frau gegenüber ihres Müllereibetriebes „Bruggmühle“ 1935 errichtet. Unter dem breiten Schindeldach mit Dachschnitzereien befinden sich verzierte Kreuzbalken und ein Christuskorpus, der von Christian Moosbrugger geschnitzt und in späteren Jahren von Wendelin Hammerer, Großdorf renoviert wurde. Pfarrer Pius Huber weihte es 1935 ein. In späteren Jahren wurde es wegen der Straßenverbreiterung nach Großdorf an den heutigen Standort verlegt.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams.Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 64
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Mühlinger Bild |
Leider ist sehr wenig von der Entstehung dieser Kapelle überliefert, weder im Archiv noch aus mündlichen Überlieferungen. Bekannt ist, dass sich unterhalb des Hoferfeldes in der Zeit von 1400-1800 eine sogenannte Richtstätte befunden hat. Alte Bewohner des Weilers Mühle sagen heute noch: „I bea a dr Rietstatt gsin“, wenn sie einen Spaziergang zur ehemaligen Richtstätte gemacht haben. Auf dem höchsten Punkt des Weilers Mühle stand damals ein Galgen, deshalb ist der Hügel allgemein bekannt als „Galgo Bühel“. (Vgl.Chronik Egg) Eine alte Überlieferung erklärt den ungewöhnlichen Namen der Kapelle: „Wurde ein richtiger Sünder hingerichtet, der trotz geistlichen Beistands nichts bereuen wollte, so habe man in der folgenden Nacht am Hang ob dem Mühlingerbild immer ein feuriges Schwein hin- und herrennen sehen. Dies wurde von den Leuten als die Seele des Sünders gedeutet, welche nicht zur Ruhe kommen könne. Um nun dem nächtlichen Spuk am Hang bei der Richtstätte ein Ende zu bereiten, wurde beschlossen, für alle hingerichteten, ruhelosen Sünder ein Bild zu errichten. Diese Gedenkstätte ist dem Volke unter dem Namen „Subild“ vertraut.“ (Werner Vogt 1992, S. 158)
Der Galgen wurde ab 1770 nicht mehr benutzt und im Jahre 1822 abgebrochen. Das Holz war verfault, und aus den Steinen, worauf das Gerüst erstellt war, schlichtete man die vom „Subild“ links aufwärtsführende Trockenmauer. Adolf Hammerer (1910 - 1996), der in Mühle Nr. 36 wohnte, wusste von seinen Eltern, dass die Errichtung des Bildes etwa in die Zeit von 1840-1870 fiel. Seine Mutter hat ein Schriftstück besessen, das dies bestätigte. Leider hat Adolf Hammerer kein derartiges Papier mehr gefunden. Dazu muss man wissen, dass vor der Jahrhundertwende (1900) mehrere Häuser zur Mühle abgebrannt sind und daher viel schriftliches Material vernichtet wurde. Die Mühlinger Kapelle ist ein gemauerter Rechteckbau ca. 3 m x 4 m, mit einem dreiseitigen Abschluss. Sie steht am Fuße des Galgenbühels. Die Kapelle hat ein steiles Dach und ist mit Schindeln gedeckt. Zwei kleine Fenster nach Osten und Westen erhellen den Raum. Diese Kapelle ist ein bemerkenswertes Beispiel für das Engagement der Bevölkerung. Diese Verbundenheit und den Einsatz der Mühlinger für ihre Kapelle möchte ich in der folgenden Beschreibung festhalten. Die erste Kapelle soll zur Gänze in Eigenregie und in mehreren Etappen erstellt worden sein. Jeder Bauer zur Mühle habe etwas Holz geschlagen und damit zur Finanzierung sowie mit Rat und Tat zum Gelingen des damals großen Vorhabens beigetragen. 1922 übernahm Frau Anna Maria Heidegger, Mühle Nr. 43, die Betreuung des Bildes. In den wirtschaftlich schlechten 30er Jahren wurde wenig repariert. 1932 übernahm die ledige Albertina Fetz die Pflege des Bildes und es wurde ihr zur Lebensaufgabe, dieses kleine Stück religiöser Heimat zu erhalten und weiterzugeben. Als erstes wurde eine neue Tür in Angriff genommen. Tischlermeister Anton Schneider konnte eine Tür aus Altersgründen nicht fertig stellen. Ferdinand Hammerer, Mühle Nr. 48, ebenfalls Tischlermeister, übernahm die Vollendung und Schlossermeister Jakob Feuerstein, Mühle Nr. 46, lieferte die Beschläge und das Schloss, alles zu geringen Materialkosten. In der Zwischenkriegszeit war es oft schwer Kerzen, Stoff für Tischtücher und Trockenblumen zu bekommen. Während des 2. Weltkrieges wurde es noch härter, erzählte Albertina Fetz. Die Firma Furxer in Alberschwende war im Jahre 1942 trotzdem bereit, vier Steinstufen für den Aufgang zur Kapelle zu liefern. Albertina und Theresia Fetz betrieben damals noch ihre Landwirtschaft und tauschten Butter und Eier für die Steine ein. Verlegt und angebracht wurden die Steinstufen für den Aufgang zur Kapelle von den Bauern zur Mühle. In der NS-Zeit war es streng verboten, Material und Arbeit für etwas anderes als für die Rüstung zu verwenden. So musste der hölzerne Altartisch, der von Tischlermeister Ferdinand Hammerer hergestellt wurde, bei Nacht und Nebel zur Kapelle transportiert werden. Auch die Nachkriegsjahre waren sehr schwierig. 1949 erklärte sich Frau Margreth Flatz bereit, eine ca. 40 cm breite und 1,40 m lange Häkelspitze in Handarbeit für ein Altartuch zu fertigen. Das Material wurde von der Firma Josef Lang, Klöppelspitzen Niederbuch, kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch später unterstützte die Firma das Engagement der Mühlinger für ihre Kapelle immer wieder. Eine größere Reparatur an der Kapelle wurde in den Jahren 1953 – 54 möglich. Das Schindeldach wurde neu eingedeckt, Innen- und Außenwände wurden verputzt und Dachrinnen aus Blech angebracht. Die Firma Isidor Bertolini in Egg hatte die Renovierungsarbeiten übernommen. Malermeister Adolf Fetz hat mit den damals zur Verfügung stehenden Mitteln die Muttergottesstatue notdürftig restauriert und den Altartisch sowie die Innenwände gemalt. Im September 1954 konnten die Mühlinger zusammen mit Pfarrer Ferdinand Rheinberger und Kaplan Gebhard Willi die Einweihung der renovierten Kapelle feiern. Seither werden im Mai regelmäßig Maiandachten gestaltet, die von den Mühlingern nach wie vor gerne besucht werden. Anfangs übernahm Albertina Fetz den Dienst der Mesnerin. Im Jahre 1963 übernahm Albertina Meier geb. Fetz dieses Amt von ihren Tanten dritten Grades. 1990 - 91 wurde das Dach der Kapelle neu mit Schindeln eingedeckt, die verschiedene Mühlinger zur Verfügung stellten. Eine weitere umfangreiche, aufwendige Instandsetzung: Trockenlegung der Fundamente, Erneuerung des Außenputzes, Ausbesserung des Innenputzes und die Restaurierung der Eingangstür wurde ebenfalls notwendig. Bis zum Zeitpunkt der Sanierung befand sich ein Holzkreuz mit geschnitztem Korpus über der Eingangstür. Ein Vogelpaar hatte sich über Jahre hinweg die Skulptur des Gekreuzigten als Nistplatz auserkoren. Wind und Wetter hatten das Kreuz ziemlich mitgenommen. Das restaurierte Kreuz erhielt nun einen gesicherten Platz im Innenraum der Kapelle. In weiterer Folge wurde das Herzstück der Kapelle, die Madonna mit dem Kind, einer genaueren Begutachtung unterzogen. Der akademische Bildhauer und Restaurator Viktor Platonow aus Bregenz datierte die Entstehung der Holzplastik in die Zeit um ca. 1600. Er vermutet den Künstler im süddeutschen oder österreichischen Alpenraum. Die Plastik entspricht dem massiven, bäuerlichen, wohlgenährten Schnitztypus und gilt als künstlerisch sehr wertvoll. Der Blick der Madonna geht gerade aus, die Haare sind aufwendig als Korkenzieherlocken gestaltet, das Kleid ist rot, der Mantel außen blau und das Untergewand weiß. Maria steht auf einer Mondsichel. Die Statue der Madonna, die ca. 1,20 m hoch ist, hält in der einen Hand ein Zepter und in der anderen trägt sie das Jesuskind. Das Jesuskind ist nur mit einem Lendenschurz bekleidet und hält eine blau-goldene Weltkugel in der Hand. Durch zahlreiche Umwelteinflüsse wurde die Plastik stark beschädigt. Mit der finanziellen Unterstützung des Landes Vorarlberg und des Denkmalamtes, sowie den Mitteln aus den Aktivitäten wie Preisjassen und Haussammlung der Mühlinger, konnte die Restaurierung der Plastik beim Restaurator Viktor Platonow in Auftrag gegeben und finanziert werden. Bemerkenswert ist auch die Altarbank, die vorne mit einem holzbemalten dreigeteilten Antependium verkleidet ist. Die Felder sind einfach marmoriert, himmelblau bemalt und mit spätbarocken Ornamenten verziert. Im mittleren Feld ist das Symbol Marias, das „M“, von einer Krone überhöht gemalt und mit bäuerlichen Biedermeierröschen liebevoll verziert. In den beiden anderen Feldern befinden sich alte Inschriften: „Himmelskönigin“ auf dem linken Feld und „Bitt für uns“ auf dem rechten. Das gestickte Altartuch über der Altarbank enthält den Schriftzug: „Maria ohne Sünde empfangen bitte für uns“. (E. Schallert 2002) In der Kapelle befinden sich fünf neuzeitliche Votivtafeln, von denen die mittlere mit Farbe auf schwarzem Untergrund gemalt ist und die anderen in Einbrenntechnik erstellt wurden. Auf diesen Tafeln stehen die Sätze: „Maria hat geholfen. Maria wird weiterhelfen. Maria und Josef zum Dank vor Schutz in Feuergefahr 17. 1. 1958. Der lieben Gottesmutter und dem seligen Bruder Klaus zum Dank.“ Der Boden aus eingefärbten Kunststeinplatten mit Blattmustern dürfte aus der Zeit um 1880 stammen. Da er uneinheitlich verlegt ist, handelt es sich vermutlich um Restbestände aus einer Kirche oder einer Sakristei. (E. Schallert 2002) Nach den Renovierungsarbeiten im September 1994 hat Pfarrer Ronald Waibel mit der Mühlinger Bevölkerung eine schlichte, aber eindrucksvolle Segnungsfeier in der Kapelle gehalten. Dabei wurden die gute Zusammenarbeit und die Großzügigkeit der Mühlinger gelobt und es wurde auch der Wunsch laut, dass das „Bild“ ein religiöses Zentrum im Weiler sein möge und viele zum Innehalten im Gebet anrege. Seit Mai 1993 finden in der Mühlinger Kapelle wieder regelmäßig Maiandachten statt. Außerdem wird für alle Verstorbenen des Weilers ein Rosenkranz gebetet. (Vgl. Chronik Egg)
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams.Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 26-32Sage: Das Mühlingerbild oder "Subild"
In Egg tagte je nach Bedarf von etwa 1400 bis 1800 unter der Linde bei der Kirche am „Kilkobühel“ unter Vorsitz des Landammannes und der 24 Geschworenen das „Hochgericht“. Hier wurde über die bösen Verfehlungen der Wälder geurteilt. Bis zum endgültigen Strafvollzug waren die Verurteilten im nahen „Tuon“ eingesperrt. Frauen wurden oft zum Gespött für die Vorübergehenden am sogenannten „Prangerstuo“ angebunden. War einer zum Tode verurteilt, geleitete man ihn die Mühlingergasse hinauf. am „Subild“ vorbei, bis zur Flur „Richtstatt“ unterhalb des Hoferfeldes. Da wurde vom Landammann endgültig über den Täter „der Stab gebrochen“. Gelang einem Verurteilten von dort die Flucht und konnte er noch vor dem Ergreifen das „Ziel“, eine steinübersäte, durchgehende Grundstücksgrenze, erreichen, war er „frei“. Von der Richtstatt führte man die Verurteilten zum „Galgen“ hinauf (Platz 100 m nördlich des Stallgebäudes von Wendelin Hammerer). Je nachdem das Urteil lautete, wurden sie vom Scharfrichter gehenkt oder geköpft. Verurteilte Frauen oder Mädchen wurden dort lebendig begraben oder beim Eggersteg in der nahen Subersach ertränkt.
Nun zur Sage: Wurde ein richtiger Sünder hingerichtet, der trotz geistlichen Beistandes nichts bereuen wollte, so habe man in der folgenden Nacht am Hang ob dem Mühlingerbild immer ein feuriges Schwein hin- und herrennen sehen. Dies wurde von den Leuten als die Seele des Sünders gedeutet. welche nicht zur Ruhe kommen könne. Um nun dem nächtlichen Spuk am Hang bei der Richtstatte ein Ende zu bereiten. wurde beschlossen, für alle hingerichteten, ruhelosen Sünder ein Bild zu errichten. Diese Gedenkstätte ist dem Volke unter dem Namen „Subild“ vertraut.
Der damalige Galgen auf dem herrlichen Aussichtspunkt wurde 1822 abgebrochen. Er war ohnehin ab 1770 nicht mehr benutzt worden, und das Holz verfaulte. Aus den Steinen, worauf das Galgengerüst errichtet war. schlichtete man die vom „Subild“ links aufwärts führende Trockenmauer.
Kilkobühel = Kirchenbühel Tuon = Turm
aus: Werner Vogt, Sagen aus der Talschaft Bregenzerwald, Hg. Heimatpflebeverein Bregenzerwald 1992, 150 |
Mühle 700 |
Hugo Mayer stellte im Herbst 2001 dieses Wegkreuz auf. Er wollte damit seine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für all das Gute und Schöne, das er in seinem Leben erfahren konnte. Er war u. a. auch Tourenwart und konnte von seinen vielen Bergtouren immer alle Bergkameraden gesund nach Hause bringen. Das Kreuz und das Dach sind aus Lärchenholz. Sie stammen von einem südtiroler Zimmerermeister. Den Christuskorpus schnitzte Johann Nitz aus Lochau. Das Kreuz ist in einem Steinsockel verankert.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams.Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 66
Hugo Mayer erzählt:„Es ist eigentlich eine einfache Begründung für das Zustandekommen: … ich habe 25 Jahre als Obmann und 31 Jahre als Tourenwart im Alpenverein viele Touren begleitet, darunter 7 Viertausendergipfel in den Westalpen, viele Hochtouren in den Ostalpen und im Südtirol, 3 x Großglockner und Großvenediger, Ötztaler Wildspitze, 2 x Piz Buin, Zimba mit 50 Personen … … ich habe eine Familie, die mir Freude bereitet - Edith und ich feiern in gut einem Jahr Diamantene Hochzeit (60) und können uns noch täglich am Leben erfreuen ... … beruflich bin ich weitergekommen, 5 Jahr elterliche Metzgerei (wurde gebraucht), Externistenreifeprüfung, Aufstieg bis zum Oberstleutnant und als Beamter zum Regierungsrat … … 15 Jahre lang habe ich bei Schwimmkurse 1600 Nichtschwimmern zu Schwimmern und 150 Schwimmer zu Rettungsschwimmern ausgebildet … … als Alphirte war ich 25 Sommer auf Alpen und hatte das Glück, immer alle Tiere gut heimzubringen … … Dies alles ist wohl Grund genug, dem Hergott mit einem Wegkreuz zu danken. Das Kreuz stammt vom Bildhauer Johann Nitz aus Lochau. Es war gebürtiger Grödner und war 30 Jahre als Lehrer an der Schnitzerschule in München tätig.“
Pfarrblatt 1-2017
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Mühle 744 |
gemalt von Anton Pfeifer
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Kapelle Niederbuch - hl. Familie |
Kapelle Niederbuch - Google-Maps
Die Jahreszahl über der Eingangstür, „1676“, gibt einen Hinweis auf die Entstehungszeit der Kapelle. Das Bauwerk misst ca. 2,5 m x 3 m und stand an der alten Dorfstraße. Es entspricht dem gängigen Typus der Bregenzerwälder Barockbauschule mit Schleppfenstern und Ochsenauge. Im Innern findet sich ein interessantes Stichkappengewölbe. Die Kapelle wurde aus „Achbollen“ (Steinen) vom Rainertobel und Tuffsteinen gemauert und hat einen besonders aufwendigen Dachstuhl. Über der kleinen Eingangstür findet sich eine Nische mit einem leeren Kreuz. Das Schloss, der Schlüssel und der Zugring sind aus der Entstehungszeit. 1985 wurde die Kapelle umfassend renoviert: ein Schindeldach anstelle des Blechdaches errichtet, ein Ziegelboden verlegt, das Mauerwerk entfeuchtet, außerdem außen verputzt und mit einem abwaschbaren, braunen Sockelputz versehen. Da heute noch Vieh an der Kapelle vorbeigetrieben wird, erschien dieser braune Sockelputz zweckmäßiger als weißer Putz. Für das Denkmalamt war das der Anlass, die finanzielle Unterstützung abzulehnen. Die 6 Häuser, die im Grundbuch als Besitzer der Kapelle eingetragen sind, konnten sich eine Restauration des Gemäldes und der Figuren ohne diese finanzielle Unterstützung nicht leisten. Dankenswerterweise konnte Professor Staub von der Universität Tübingen für die Restauration gewonnen werden. Er erklärte sich bereit, das Gemälde der hl. Familie, die Figuren Maria und Johannes und das Kreuz kostenlos zu renovieren. Der Gestaltungswille und die Liebe der Besitzer zu ihrer Kapelle wird in diesem Engagement sichtbar. Im Innern befindet sich eine Altarnische mit einem Bild der heiligen Familie in Öl auf Leinen. Maria und Josef führen Jesus an der Hand. Über Jesus schwebt die Heilig-Geist-Taube und zuoberst Gott Vater auf einer Wolke. Wunderschön ist der orginal alte Rahmen mit Flammenleisten, bei dem die Blumen und Blätter durch die dicke Malschicht hervortreten. Das Bild ist mit der Jahreszahl „1689“ signiert. Außerdem findet sich folgende Aufschrift am unteren Rand des gemalten Bildes: „Renoviert von Johann Michael Ritter 1847“. Vor dem Bild befindet sich ein schlichtes Kreuz aus Holz mit einem goldbronzenem Christuskorpus. Zwei ca. 40 cm hohe Assistenzfiguren einer Kreuzigungsszene stehen rechts und links auf dem Altartisch. Maria und Johannes sind sehr plastisch gestaltet, die Bewegung der Körper, die Dramatik der Handbewegungen und die Gesichtsausdrücke sind beachtenswert. Diese schwungvollen Schnitzarbeiten sind auf Holzsockeln montiert und stammen aus dem 17. Jahrhundert. (E. Schallert 2002) Ganz rechts und links befinden sich zwei 25 cm große geschnitzte Figuren aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Maria mit einem Strahlenkranz steht auf der blauen Welthalbkugel und tritt einer grünen Schlange auf den Kopf. Ein Attribut Mariens, das sie in der Hand hält, ist abgebrochen. Auch dem hl. Josef fehlt sein Attribut. Er trägt das Jesuskind auf dem Arm. Die üblichen knieenden Gipsengel und eine Kerze vervollständigen das Inventar. (E. Schallert 2002) Alle vier Jahre wird eine Weilermaiandacht abgehalten und bei einem Todesfall im Weiler wird in der Kapelle eine Kerze für den Verstorbenen angezündet.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 33-35 |
Niederbuch Kreuz |
Niederbuch - Google-Maps
Das alt Wegkreuz in Niederbuch wurde um 2010 ersetzt.
Dieses mächtige Holzkreuz mit einfachem Dach steht an der Straße nach Großdorf. Der holzgeschnitzte Christuskorpus ist stark verwittert. Unter dem Korpus befindet sich eine Tafel mit der Inschrift: „Ich danke Dir Herr Jesus Christ, dass Du für mich gestorben bist. Lass Dein Blut und Deine Pein es wird doch nicht verloren sein. Leider gibt es zu diesem Wegkreuz keine Überlieferung.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams.Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 68 |
Riese |
Diese kleine Kapelle baute Jokl Helbock. |
Bühel - Bildstock |
Bühel - Bildstock - Google-Maps
Eine kleine Kapelle stand bis 1978 etwas nördlich an einem alten Fußweg und wurde nach dem Güterwegneubau zur Parzelle Bühel von der Familie Greber, die die Grundbesitzer sind, versetzt. In der alten Kapelle sollen zwei große Nikolausfiguren gestanden und kleine Kreuzwegstationen an den Seitenwänden gehangen sein. Da die Kapelle sehr baufällig war, wurde beim Hausbau von Kaspar Greber die Kapelle abgerissen und ein Bildstock auf der gegenüberliegenden Seite errichtet. Dieser Bildstock, der ca. 1950 errichtet wurde, beinhaltet das Bild des hl. Wendelin, vom Einsiedler Waldner Alois (Holdo Hansa Wise) gemalt. Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 55-56
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Bühel - Kreuz |
Josef Greber musste krankheitsbedingt seine Landwirtschaft aufgeben. In der Schnitzkunst fand er eine sinnvolle Beschäftigung. Er schnitzte und errichtete dieses Wegkreuz, das ein Schindeldach hat und durch eine Rückwand vor Verwitterung geschützt ist. Es ist in einem Betonsockel verankert und steht vor einem dichten Nadelwald ... Am 1. Mai 1995 wurde es durch Pfarrer Ronald Waibel eingeweiht.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 67
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Ebenwald 106 |
Ebenwald 106 - reuz - Google-Maps
Das Wegkreuz in Ebenwald wurde anstelle der verfallenen Pestkapelle schon im 19. Jahrhundert errichtet. Die Familie Moosbrugger (Ebenwald) ist heute im Besitz dieses Kreuzes und ließ es 1982 renovieren. Das Schindeldach wurde vom Ebenwalder Tischlerlehrling Thomas Hohenegg in seiner Lehrwerkstatt bei Josef Meusburger, Unterbach, erneuert. Für die übrigen Renovierungskosten kam die Familie Moosbrugger auf. Der geschnitzte Christuskorpus und das Holzkreuz mit Rückwand ist von Bäumen, Sträuchern und Efeu umrahmt.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 65
Das Kreuz wurde 2022 renoviert und bei einer Maiandacht 2023 gesegnet.
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Ebenwald 544 |
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Ebenwald - Kreuz |
Ebenwald - Kreuz - Google-Maps
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Ebenwald - Kapelle |
Ebenwald - Kapelle - Google-Maps
Auf einer schönen Ebene mit altem Bauernhausbestand am Ende eines Wassergrabens steht eine kleine Holzkapelle aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Jodok Lang, der derzeitige Besitzer der Kapelle erzählte, dass sie auf Gund eines Versprechens errichtet wurde. Der Hang bedrohte die Bauernhöfe und es bestand die Gefahr einer großflächigen Vermurung. Daraufhin versprachen die Bewohner bei Abwendung der Gefahr eine Kapelle zu errichten. Sie misst ca. 2 m x 3 m und ist ebenmäßig mit Schindeln verkleidet. Die Eingangstür, in deren oberem Teil ein mit Ornamenten verziertes Gitter eingearbeitet ist, ermöglicht den Blick in die Kapelle. Der Innenraum ist getäfelt und die Decke leicht gewölbt. In einer eingelassenen Nische steht eine Marienstatue aus Gips flankiert von zwei Engeln ebenfalls aus Gips. Papierrosen mit lackierten Stechlaubblättern verzieren die Nische. Diese Papierrosen wirken auf den ersten Blick kitschig, die alte Kunst des Papierrosenmachens ist aber beachtenswert. (E. Schallert 2002) Rechts auf dem Altar steht eine barocke Skulptur aus dem 18. Jahrhundert, der hl. Antonius von Padua im Kapuzinergewand mit Mönchshaartracht. Auf seinem linken Arm sitzt das Jesuskind mit einem Strahlenkranz. Die Fassung dürfte noch orginal sein. Der Sockel ist marmoriert und trägt die Inschrift „S Antoni“. Beachtenswert ist der untere Teil des Strickes des Heiligen, der aus Hanf gemacht ist. Die Skulptur hat eine Gesamthöhe von ca. 1 m. Links steht der hl. Johannes Nepomuk, der der Schutzheilige gegen Hochwasser ist . Er deutet mit abwehrender Handhaltung in Richtung Wassergraben und ist mit der Soutane, dem Chorrock mit goldenen Spitzen und dem schwarzen Schultermantel als Domherr dargestellt. Die verzierte Stola nimmt fast die Länge des Chorrockes ein. Gedrechselte und bunt bemalte Kerzenständer vervollständigen das Bild. Interessant ist eine aussagekräftige Tafel an der Seitenwand. Sie zeigt Pfähle mit Stacheldraht verbunden und dahinter zwei gefaltete Hände mit einem Rosenkranz. Signiert ist sie mit „I. J.“ und der Inschrift: „Dem mütterlichen Schutz unserer lieben Frau verdanke ich die glückliche Heimkehr aus Kriegsgefangenschaft.“ (E. Schallert 2002)
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 44-45
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Eschacker |
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Franz-Josefs-Höhe |
Franz-Josefs-Höhe - Google-Maps
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Klebern 15 |
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Klebern 512 |
Richard Natter versprach bei gesunder Heimkehr aus dem 2. Weltkrieg ein Wegkreuz zu erstellen. Die Kreuzesbalken wurden von der Familie Troy (Sägereibetrieb) spendiert, da auch ihre Familie vom Krieg verschont blieb. Richard Natter beauftragte Christian Moosbrugger, einen Christuskorpus zu schnitzen. 1960 wurde das Kreuz, das ein breites Kupferdach hat, aufgestellt und die beiden Familien Troy und Natter feierten gemeinsam die Einweihung mit Pfarrer Josef Senn.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 59-60
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Nützlisheinzen 665 |
Der Bildstock in der Parzelle Heinzen geht auf ein Versprechen zurück, das Konrad Feurstein und seine Frau Marianne gemacht haben, als der Mann und die drei Söhne in den 2. Weltkrieg einrücken mussten: „Falls sie alle gesund aus dem Krieg zurückkehren würden, würden sie einen Bildstock als Dank aufstellen.“ Wichtige Bauvorhaben auf der Alpe und am Haus haben dieses Versprechen immer wieder verzögert. Den Nachkommen ließ es schließlich keine Ruhe und so wurde nachträglich ein Bildstock errichtet, auf welchem „Danke“ steht und die Jahreszahlen „1938 – 45 –48“. Oskar und sein Sohn Peter haben den Bildstock gemeinsam gebaut. Der Bildstock besteht aus einem gemauerten Sockelteil, darauf befindet sich ein gestricktes Häuschen mit Schindeldach, in dem die Muttergottesstatue steht. Er steht außerdem in einem gepflegten Garten. Der Bildstock wurde am 29. Juli 1985 von Pfarrer Anton Schmid aus Andelsbuch eingeweiht, da die Familie damals hauptsächlich in Bersbuch wohnte.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg. Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 54-55
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Rain/Unterbach |
Ursprünglich stand eine Kapelle auf den alten Hubengrenzen von Rain und Unterbach, die vermutlich um 1640 errichtet worden war. Sie war ein schmuckloser, steingemauerter Rechteckbau. Um jene Stelle rankt sich bei den Bewohnern des „Schneckenstrichs“ folgende sagenhafte Erzählung aus dem Pestjahr 1635:
Sage: Das Gotteshaus 141 Nachdem im Pestjahr 1635 zum Schutze der noch Gesunden sämtliche Wege und Brücken gesperrt worden waren, konnten auch die noch Lebenden am Schneckenstrich nicht mehr zu ihrer „Klosakilke“ kommen. Sie beschlossen, unterhalb des Weilers Rain auf einer kleinen Ebene, die von der Pfarrkirche gut einsehbar war, in sicherer Entfernung ein eigenes Gotteshaus zu bauen oder zumindest dort den Gottesdienst abzuhalten. Bei der Wandlung läuteten die Egger Kirchenglocken, und der damalige Pfarrer Elias Brügel habe weithin erkennbar in Richtung Schneckenstrich die heilige Monstranz im Sonnenlicht aufblitzen lassen und denen dort den Segen gespendet. In Erinnerung an diese leidvollen Zeiten wird noch heute dieser Ort „das Gotteshaus“ genannt. Die Pesttoten, 33 an der Zahl, verscharrten sie an der Hubengrenze zwischen Rain und Unterbach und errichteten unweit davon eine kleine Kapelle zu Ehren der Pestheiligen Sebastian und Rochus. aus: Werner Vogt, Sagen aus der Talschaft Bregenzerwald, Hg. HeimatpflegevereinBregenzerwald 1992, 141
Auf Grund von Straßenverbreiterungsmaßnahmen wurde diese Kapelle 1966 abgebrochen. Etwas versetzt wurde ein moderner und überdachter Bildstock errichtet. Die Weiler Unterbach und Rain einigten sich mit dem damaligen Grundbesitzer Wilhelm Schwärzler einen platzsparenden Bildstock an Stelle einer neuen Kapelle zu bauen. Das Bauvorhaben wurde im Juni 1968 bewilligt. Vor Abbruch der Kapelle fand eine Bestandsaufnahme des Bauwerkes und seines Inventars durch das Bundesdenkmalamt statt. Es befanden sich 4 Figuren - Anna Selbdritt, eine Madonna, Christus am Ölberg und eine gekrönte Heilige -, ein Kreuz, sowie ein Altarbild und 2 Tafelbilder, die den hl. Rochus und den hl. Sebastian darstellen, in der Kapelle. Die Plastiken wurden als sehr qualitätvoll bezeichnet und auftragsgemäß im neuen Bildstock untergebracht. Die 2 Tafelbilder nahm Annele Schwärzler in Verwahrung. Das große Altarbild fand nie besondere Beachtung und wurde auf dem Genter (Dachboden) von Margreth Schwärzler aufgestellt, wo es 16 Jahre ohne Verpackungsschutz aufbewahrt wurde. Ein Herr Moskat aus Lauterach, der angeblich von Haus zu Haus ging, um alte Bilder, Figuren und Möbelstücke zu kaufen, bekam das Altarbild zu sehen. Herbert Hammerer (Unterbach) und Hans Schneider (Rain) verkauften ihm das Altarbild, das in einem sehr verstaubten und desolaten Zustand war, um den Preis von ATS 3.000.-. Als es restauriert im heimischen Kunsthandel auftauchte, wurde entdeckt, dass es das Altarbild aus der alten Egger Pfarrkirche war. Es zeigt den heiligen Nikolaus und stammte von dem in Meran lebenden Maler Matthias Pußjäger und wurde im Jahre 1723 signiert. Dieses Altarbild wurde beim Abbruch der alten Pfarrkirche an einen Egger Bauern verschenkt, der es in der Kapelle Rain aufstellte, und weil es sehr groß war, verschwand die untere Hälfte hinter dem Altar. Nach langen Verhandlungen wurde das wertvolle Kulturgut an seinen angestammten Platz in der Egger Pfarrkirche zurückgebracht und ist dort heute noch zu bewundern. Der Bildstock in Rain wurde von Jos Waldner, einem Rainer geplant und in Gemeinschaftsarbeit erstellt. Es ist ein schmaler rechteckiger Bau mit großem Vordach. Die Dachkonstruktion ist auf Naturholzpfähle gestützt und mit Dachschindeln gedeckt. Über Stufen gelangt man auf den Vorplatz des Bildstockes. Die fünf wertvollen Skulpturen sind in diesem neuen Bildstock untergebracht, mit einer Glasscheibe vor Wind und Regen geschützt und mit einem wunderschönen schmiedeeisernen Gitter vor Diebstahl gesichert. In der Mitte des Bildstockes hängt ein Kreuz aus dem 19. Jahrhundert vom „Dreinageltypus“. Unter den Füßen Jesu befindet sich ein Totenkopf und den Abschluss des Kreuzes bildet ein grüner Pinienzapfen. Vom Beschauer aus rechts steht eine weiblich gekrönte Heilige in Witwentracht. Sie hält ein massives Kreuz in der linken Hand und trägt ein rotes Untergewand, das eine sehr aufwendig, mit goldenen Buchstaben verzierte Borte hat. Der beige Mantel hat ein grünes Innenfutter. Dr. Elmar Schallert datierte die ca. 70 cm hohe Skulptur in das 16. Jahrhundert. Daneben befindet sich die Skulptur Anna Selbdritt. Mutter Anna ist in Witwentracht dargestellt, trägt auf dem rechten Arm die fast miniaturförmige Maria mit langem Haar und auf dem linken Arm das beleibte und nackte Jesuskind. Die danebenstehende Figur der Mutter Gottes mit Jesuskind stammt vermutlich aus der gleichen Werkstatt. Der Faltenwurf des Obergewandes ist sehr ähnlich. Maria trägt das Jesuskind, das seinen Arm vertrauensvoll um die Mutter legt. Sie ist bekleidet mit einem grün-blauen Mantel mit bordeauxrotem Innenfutter. Auf dem schön geschnittenen langen Haar trägt sie eine gotische Krone. Auf der linken Seite befindet sich ein ca. 1 m großer Christus aus einer Ölberggruppe. Er schaut himmelwärts und drückt Ehrfurcht und Erstaunen aus. Sein Mund ist geöffnet und die Zähne sind sichtbar. Sein Haupthaar und sein Bart sind ausgezeichnet ausgearbeitet. Er trägt einen hellblauen Mantel, dessen Farbe nicht original sein dürfte. Auch diese Skulptur wird ins 16. Jahrhundert datiert. Dieser Bildstock beinhaltet einen Fundus an wertvollen Stücken, die jedoch durch die Hitze und das Tageslicht sehr gefährdet sind und dringend geschützt werden sollten. (E. Schallert 2002) Am 19. Mai 1969 wurde der Bildstock unter reger Teilnahme der Anrainer von Pfarrer Ferdinand Rheinberger eingeweiht und noch heute werden regelmäßig Maiandachten abgehalten.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 50-54
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Rain 555 |
Ernst Stadelmann beauftragte den Hobbyschnitzer Alois Röck aus Wenns im Pitztal ein Tiroler Wegkreuz für ihn zu fertigen. Dieser kam eigens nach Egg, um die Gegend und den Aufstellungsort des Kreuzes zu besichtigen. Dabei regte er auch die Gartengestaltung um das Kreuz an. Heute hängt der geschnitzte und gefasste Christus mit Dornenkrone unter einem mächtigen Dach. Auf einer Tafel unter dem Christuskorpus steht: „Herr gib Sonne für Freude und Leben.“ Im Mai 1961 wurde das Kreuz aufgestellt und im August 1961 vom damaligen Regens des Priesterseminares Dr. Gottfried Grießl eingeweiht. Das Kreuz, das auch durch seine wunderschöne Aussicht nach Andelsbuch zum Verweilen und Gedenken einlädt, wird heute von Marianne Büsel, der Tochter von Ernst Stadelmann liebevoll betreut.
Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 63-64
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Roßhag 599 |
Katharina und Hermann Natter stellten anlässlich des Todes ihrer 13 jährigen Tochter Maria (1947 – 1960) das Wegkreuz auf. Sie litt an einer doppelseitigen Nierenschrumpfung. Eduard und Marianne Muther, die Nachbarn, die Maria kannten und schätzten, halfen bei der Erstellung des Holzkreuzes tatkräftig mit. Das mit einem Kupferdach geschützte Kreuz hat helle Kreuzbalken. Den Christuskorpus schnitzte Christian Moosbrugger (Mühle). Über dem Korpus hängt eine Kupfertafel mit der Inschrift „I.N.R.I.“, unter dem Korpus befindet sich eine Laterne Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams. Religionspädagogisches Institut der DiözeseFeldkirch, 2002, Seite 62
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Unterbach 162 |
Herbert Hammerer (Molars) versprach als Dank für die Genesung seiner Lungenkrankheit ein Kreuz aufzustellen. Nach den schweren Kriegsjahren stellte er es Anfang der 50er Jahre auf. Heute steht es auf dem Grund von Maria und Siegfried Nagel. Das hohe Holzkreuz hat ein Schindeldach und eine Rückwand hinter dem geschnitzten und gefassten Christus. Über ihm befindet sich eine Tafel mit der Inschrift „I.N.R.I.“ Das Kreuz ist mit drei Rundeisen im Boden verankert. Metzler Gerda, Heimatkunde im Religionsunterricht. Kapellen, Bildstöcke und Wegkreuze in Egg.Religionspädagogische Akademie der Diözese Innsbruck, Stams.Religionspädagogisches Institut der Diözese Feldkirch, 2002, Seite 62-63
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