Sternsinger aus sechs europäischen Ländern, unter ihnen vier Mädchen aus der Pfarre Weiler, haben das Europaparlament in Brüssel besucht und ihre Friedensbotschaft überbracht.

 "Sie bringen nicht nur Segen, sie sind auch ein Segen mit ihrem Engagement für Menschen, die sie überhaupt nicht kennen", sagte der Vizepräsident des EU-Parlaments, Rainer Wieland, bei dem Empfang am Mittwoch zu den 23 als Heilige Drei Könige verkleideten Mädchen und Buben aus Österreich, Deutschland, Ungarn, Rumänien, Italien und Belgien.

"Tun sie das Richtige"

Diese forderten von den EU-Politikern: "Tun sie das Richtige, das Gute, und sei es noch so klein, so werden sie ein Segen für so viele andere." Frieden beginne im "Kleinen" und gehe dann um die Welt. "So wie die Friedenstaube die Botschaft des Friedens in der Welt verbreitet, so wollen auch die Sternsinger den Frieden in die Welt bringen", sagte die Sternsingerin Jenny aus Belgien.

Die Kinder schrieben ihre Segensformel "Christus mansionem benedicat" ("Christus segne dieses Haus") in der Kurzform samt Jahreszahl "20+C+M+B+20" mit Kreide auf eine Tafel im EU-Parlament.  "Mir hat am besten der große Plenarsaal gefallen. Uns wurde genau erklärt, wie die Abgeordneten abstimmen und warum es so viele Übersetzerkabinen braucht. Dass wir bei Othmar Karas Weihnachtskekse bekommen haben, war auch sehr toll." fasst Königin Hanna die Highlights des Besuchs zusammen. Zuvor hatten die Sternsinger auch das Büro der katholischen EU-Bischofskommission ComECE in Brüssel besucht.

Karas: "Dürfen Humanitäre Hilfe nicht vernachlässigen"

Die Vorarlberger Sternsingerinnen brachten den Segen auch zu den österreichischen EU-Abgeordneten, die sich in Brüssel aufhielten. So kam es zu Begegnungen mit Europaparlamentariern aus ÖVP und SPÖ. "Die Sternsinger zeigen auf, wie viel bewirkt werden kann, wenn man an einem Strang zieht", sagte EU-Parlaments-Vizepräsident Othmar Karas (ÖVP). Angesichts der "unvorstellbaren Bedingungen", unter denen Kinder in manchen Teilen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas aufwachsen müssten, sei die von den Sternsingern überbrachte Botschaft hochaktuell. "Wir dürfen unsere humanitäre Verantwortung niemals vernachlässigen oder gar vergessen", fügte Karas hinzu.


Seit 1959 hat sich das Sternsingen zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund um den Dreikönigstag am 6. Jänner gehen in mehreren Ländern Europas als Heilige Drei Könige verkleidete Kinder von Haus zu Haus und sammeln Spenden für Not leidende Kinder in Entwicklungsländern.

In Österreich wird das Sternsingen von der Katholischen Jungschar und ihrem Hilfswerk Dreikönigsaktion getragen. In den rund 3.000 heimischen Pfarren konnten die Sternsingerinnen und Sternsinger im Vorjahr rund 17,6 Millionen Euro an Spenden für die "Hilfe unter gutem Stern" sammeln. Schwerpunktland ist 2020 das ostafrikanische Kenia, wo mit Hilfe der Spenden die Lebensbedingungen von Kindern in Slums verbessert werden sollen. (Info: www.sternsingen.at; Spendenkonto der Dreikönigsaktion: BAWAG P.S.K., IBAN: AT23 6000 0000 9300 0330)

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