Musik, Festival, Kirche. Moment mal, da kann was nicht stimmen – oder doch? Die Junge Kirche Vorarlberg war am vergangenen Wochenende beim Szeneopenair in Lustenau. Mit der PopUpChurch machten es sich die Mitarbeiter/innen und Freiwilligen Helfer/innen drei Tage lang mitten auf der Szenekilbi gemütlich, immer auf der Suche nach Antworten auf die Frage „Was globsch du?“
Das drei mal drei Meter große Pavillion aka PopUpChurch stach heraus wie ein bunter Hund. „Junge Leute gehen kaum noch in die Kirche, darum kommt die Kirche jetzt zu ihnen“, so Corinna Peter von der Jungen Kirche Vorarlberg. „Wir wollen einfach für die Menschen da sein, Rede und Antwort stehen und eine gute Zeit miteinander haben.“ Dass extrem viel Redebedarf bestand, stellte sich schnell heraus. Gespräche über Gott und die Welt mit einer Christin oder einem Christ zu führen, war für viele eine einmalige Gelegenheit.
Was globsch du?
Die Antworten auf die Frage, an was man glaubt, waren sehr breit gefächert: an sich selbst, an Gott oder auch an das fliegende Spaghettimonster. Da entstand die eine oder andere lustige Diskussion zwischen Christ und Anhänger/innen dieser etwas anderen Glaubensgemeinschaft. Aus augenzwinkernden Unterhaltungen entwickelten sich des Öfteren aber tiefere Gespräche. Aber auch nicht immer: „Man darf sich selbst nicht zu ernst nehmen. Wir sind auf einem Festival und natürlich steht da der Spaß an erster Stelle. Wir wollen den Leuten einfach zeigen, dass man sich nicht für den eigenen Glauben schämen muss, und dass man mit dem Glauben nicht alleine ist“, erklärte Corinna Peter.
Überraschend gut
Die Überraschung war auf beiden Seiten gelungen. Auf der einen, dass Kirche alles andere als verstaubt und langweilig ist, auf der anderen, dass Jugendliche sehr wohl glauben. Als Goodie gab es „Messiah Mints“, also kleine Mintdöschen mit Jesus im Vintagelook. Die Mints sorgten während des Festivals für frischen Atem und das Döschen ist eine kleine Erinnerung an ein Festival mit Kirche. Und genau dort gehört sie auch hin: mittendrin, unter die Leute.