Wer sich schnell auf einer Website in eine unbekannte Materie einlesen will, klickt die FAQs die “Frequently Asked Questions“ zu Deutsch die „Häufig gestellten Fragen“. 140 Jugendliche ab 16 Jahren konnten vergangener Woche die Chance nutzen, Bischof Benno Elbs und weiteren Christ/innen Fragen zu stellen.

Wolfgang Ölz

Firmung muss heute für die jungen Leute neu buchstabiert werden. Genau das schafft eine seit fünf Jahren jeweils im Frühjahr etablierte Veranstaltungsform der Jungen Kirche Vorarlberg. Bischof Benno Elbs stellte sich sämtlichen Fragen der Firmlinge. Firmung, so der Bischof, ist erstens eine Zusage, dass unser Leben geführt wird und zweitens ein Auftrag, sich für das Gute einzusetzen. So wie Greta Thunberg, die den Jugendlichen vertraut ist und eine ganze Protestbewegung gegen Klimawandel iniziert hat.

Aussagen wie „Die Kirche wäre ohne die Frauen komatös“ ernten spontanen Applaus. Auch Gelächter darf sein, wenn der Bischof auf die Frage, wer seine Unterhosen kauft, bekennt, dass er eine Tante habe, die ihm jedes Jahr zu Weihnachten neue Unterwäsche schenke. Wer mehr vom Bischof wissen möchte, solle einfach auf Instagram schauen. Im Übrigen bedeute für ihn „liken“ immer auch segnen.

Keine einfachen Antworten

In einem Teil der FAQ wählten die Jugendlichen zwischen kirchlich Engagierten, die in kleiner Runde ihr christlich motiviertes Leben vorstellten. Zur Verfügung standen etwa Finanzkammerdirektor Andreas Weber, Bohuslav Bereta vom Wohnungsprojekt der Kaplan Bonetti Sozialwerke, die Krankenhausseelsorgerin Monika Dobler, Edgar Ferchl-Blum vom Ehe- und Familienzentrum, Migrantenseelsorger Pater Patrick Kofi Kodom SVD, Sr. Irene Lamplmayr von den Klaraschwestern in Bregenz und Eva-Maria Schmolly-Melk vom Referat für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Diözese Feldkirch.

Die Ehrengäste stellten ihre Modelle geglückten Lebens vor, klärten über Kirchenjargon auf und gaben lebenspraktische Tipps in Glaubensfragen und Sinnsuche. Die Psychotherapeutin Eva Maria Schmolly-Melk etwa betonte, sich nicht mit zu einfachen Antworten zufrieden zu geben. Das abschließende Abendlob ähnelte, so würden es die Jugendlichen ausdrücken, einem coolen Disco-Clubbing mit Fürbitten via Smartphone, Kerzen, Sound und Videoleinwand.