Die Dreikönigsaktion setzt sich mit ihrer Mitmachaktion "Menschenrechte sind olympisch" für gerechte und faire Sommerspiele in Rio ein. Bisher haben TeilnehmerInnen aus ganz Österreich durch Laufen, Schwimmen oder Radfahren über 300.000 km gesammelt. Das entspricht drei Mal der Strecke von Österreich nach Rio de Janeiro. Wir haben diözesane MitarbeiterInnen gefragt, wie sie die bevorstehende Olympia in Rio sehen. Im zweiten Teil kommen Finanzkammerdirektor Andreas Weber, Pastoralamtsleiter Martin Fenkart zu Wort.

Andreas WeberIn wenigen Monaten beginnen die Olympischen Sommerspiele in Rio de Janeiro. Sie sind nach der Fußball-WM erneut ein sportliches Großereignis und wieder ist Brasilien in den Schlagzeilen. Menschen werden zwangsumgesiedelt und vertrieben. Für die internationalen Gäste soll sich Rio von seiner besten Seite zeigen. Überall wird "sauber gemacht". Für die sportbegeisterten Touristen und auf Kosten der ärmsten Bevölkerungsschichten Brasiliens. Denn wo in große Stadien investiert wird, fehlt gleichzeitig das dringend notwendige Geld für Krankenhäuser und Schulen.
Sport kann und soll begeistern, der olympische Gedanke noch viel mehr: ein fairer völkerverbindender Wettkampf, der die Menschenrechte aller - der Gäste und der Gastgeber - respektiert und achtet.

 Andreas Weber, Finanzkammerdirektor

Martin FenkratDie Nebenwirkungen von Olympia in Rio schmerzen und treffen wie so oft die Ärmsten der Armen. Bereits im Rahmen der Fußball WM 2014 aber auch vor Olympia 2016 lesen wir davon, dass tausende Menschen zwangsumgesiedelt wurden.
Große Geldmittel des Landes fließen in Stadien, in Infrastruktur und damit einher gehen massive Einsparungen im Bereich Wohnbau, Bildung und alternative Verkehrskonzepte.
Die Freude am Sport schmeckt da doch sehr bitter. Fragen wir uns doch, wie da noch internationale Verbundenheit gefeiert werden soll, wenn die Menschen vor Ort doch so deutlich hinter uns zurückstecken müssen?
Die Dreikönigsaktion setzt sich mit den Projektpartnern vor Ort für die Menschenrechte vor und während der olympischen Spiele ein. Dann ja, Menschenrechte sind olympisch!  Allen Unterstützern und Mitstreitern der Dreikönigsaktion danke ich herzlich.

Martin Fenkart, Pastoralamtsleiter


Gebhard BarbischOlympische Spiele  -  so wie in Brasilien über die Köpfe der Menschen hinweg organisiert - bringen Armut, Obdachlosigkeit und Hoffnungslosigkeit. Die Flüchtlingsbewegung die sich derzeit auf dieser Welt stattfindet hat ebenfalls schon olympische Ausmasse erreicht. Obdachlosigkeit, Armut und Hoffnungslosigkeit sind nicht unwesentliche Gründe für die derzeitigen Fluchtbewegungen. Hier schließt sich der "olympische Ring" wieder!

Gebhard Barbisch, Liegenschaftsmanagment