Sechs Leute, vier Tage, ein Würfel und kein Ziel – so kann man das Projekt der Jungen Kirche Vorarlberg beschreiben. Das lange Wochenende vom Freitag bis Montag nutzten die Wanderlustigen um „Ziellos zu Fuß“ zu sein.

Wer Ziellos ist, kann sich nicht verirren

„Ziellos zu Fuß“ - so der Name des Projekts, bei dem man sich gemeinsam auf den Weg nach "egal wohin" macht. Es geht ums Unterwegs sein und sich vom Zufall leiten lassen, denn an jeder Wegkreuzung entschied ein Würfelwurf die Richtung in die es gehen sollte. Anfangs war es ein gewöhnungsbedürftiges Gefühl, nicht zu wissen wohin es geht, doch nach einigen Stunden fing es an Spaß zu machen. Man hat keinen Druck, denn es gibt kein Ziel, welches man erreichen muss und man kann den Weg so einfach gemeinsam genießen. Völlig unterschiedliche Leute, die sich kaum kennen, werden Weggefährten und eigentlich ist genau das das Ziel vom Ziellos sein.

Oh wunderschönes Hoamatle

Der Würfel bestimmte Marul als Ausgangspunkt. In den nächsten Tagen führte der Weg bei Sonnenschein durch die teilweise vom Schnee bedeckten Vorarlberger Alpen über Steris, Oberpartnom und die Alpe Laguz. Geschlafen wurde im Freien unter der Plane im Schlafsack und gekocht über dem Feuer.
Wie es der Zufall wollte, war die Gruppe dann zum perfekten Zeitpunkt am Formarinsee - nämlich an dem Tag, als dieser Ort zum Schönsten in Österreich gekürt wurde. Dort verbrachten die sechs Wanderlustigen ihre letzte gemeinsame Nacht und kamen in den Genuss sowohl den Sonnenuntergang als auch -aufgang an der leuchtenden Roten Wand beobachten zu können.

… muss die Freiheit wohl grenzenlos sein

Wieder unten im Tal, in Dalaas, waren sich alle über eines einig: Dort oben in den Bergen, ohne Ziel und ohne Stress, wird alles was in unserer leistungsorientierten Gesellschaft zählt, überflüssig. Es gibt nichts, das es zu erreichen gäbe und man muss sich keine Sorgen um die Zukunft machen. Alles was zählt ist das Hier und Jetzt und die Leute, die bei diesem Abenteuer dabei sind.

Ziellos

Die Idee für „Ziellos“ stammt von Johannes Lampert von out of time, der Ideenwerkstadt der Jungen Kirche Vorarlberg. Für alle die nicht so gerne laufen, gibt es auch eine Variante mit dem Bus. Das Prinzip ist dasselbe wie zu Fuß, nur dass man mit so einem Bus natürlich viel weiter kommt. Egal mit oder ohne fahrbarem Untersatz, eine Reise ohne Ziel ist immer ein Abenteuer.