Die Auftaktveranstaltung zum 100 Jahrjubiläum der Pfarrkirche Batschuns war das Kirchengespräch im Bildungshaus. Zu dieser Veranstaltung, die von Josef Mathis moderiert wurde, waren Batschunser, mit besonderem Bezug zur Kirche in Batschuns eingeladen.
Einladung zum Kirchengespräch
Wie schaffte es eine kleine Gemeinde in der Nachkriegszeit und der damaligen Wirtschaftskrise, innert 2 Jahren eine neue Kirche zu errichten? So könnte die Überschrift des Kirchengeprächs, der Startveranstaltung anlässlich der 100 Jahrfeier der Pfarrkirche Batschuns im Juni dieses Jahres, lauten. Antwort: Mit einem von seiner Aufgabe restlos überzeugten Priester, der seine Mitmenschen begeistern kann, dazu eine Kirche, mit der sich die Menschen identifizieren und Menschen, die ihre Fähigkeiten im Dienst der gemeinsamen Sache einsetzen.
Josef Mathis, der das Kirchengespräch gekonnt moderierte, hatte 3 Batschunser zum Gespräch eingeladen, deren Vorfahren mit dem Kirchenbau besonders verbunden waren (Johann Rheinberger, Ludwig Welte), oder zur Kirche in Batschuns eine besondere Verbindung aufgebaut hatten (Gebhart Mathis). Johann Rheinberger berichtete über Leben und Werk des Priesters Albert Drexel, der von Bischof Sigismund Waitz mit der Aufgabe betraut wurde, die Kirche in Batschuns zu bauen. Albert Drexel war ein besonderer Mensch, der voll und ganz in seiner Aufgabe aufgegangen war und sich praktisch bis zum Burn out eingesetzt hatte. Er hatte die Fähigkeit auf die Menschen zuzugehen, und sie zu begeistern. Dabei war er auch selbst z.B. im Land zum Sammeln unterwegs, machte Entwürfe, die nicht immer den Vorstellungen des Architekten Clemens Holzmeister entsprachen. Beispielsweise war es ihm ein großes Anliegen, dass Handwerksbetriebe in der Umgebung, beispielsweise Zimmereien, eingebunden waren. So ist der Johannes Altar in der Seitenkapelle und auch das Kruzifix mit Maria Magdalena vom Bildhauer Johann Georg Bachmann in Muntlix geschaffen worden. Dabei war Albert Drexel eigentlich ein „Gstudierter“ Er sprach mehrere Sprachen und beschäftigte sich mit Afrikanistik. Die Ergebnisse seiner Forschungen waren nicht mit den Rassenvorstellungen der Nationalsozialisten in Einklang zu bringen. Aus diesem Grund musste er das Land verlassen.
Ludwig Welte erzählt wie in einer eigens errichteten Säge im Schulertobel Holz geschnitten wurde, vor allem bei Gewittern, da dann ausreichend Wasser vorhanden war. Bemerkenswert war, dass die Säger des Nachts oft von Albert Drexel mit Tabak versorgt wurden. Er erzählte vom eigens für den Kirchenbau errichteten Schieblera Steinbruch und so mancher lustigen Begebenheit. So hat sein Großvater auf des Spitze des Rohbaus einen Kopfstand gemacht. Gebhard Mathis erzählte von seiner Zeit als Ministrant inklusiver Streiche auch zusammen mit dem Moderator Josef Mathis und wie diese Kirche auch etwas wie Heimat ist. In der Diskussion wird dann auch die Rolle von Architekt Clemens Holzmeister gewürdigt und so manches interessante Detail kommt zum Vorschein. Die insgesamt etwa 40 ZuhörerInnen hätten wohl noch lange diskutiert, gab es doch viel Neues und Interessantes zu hören. Auf der Homepage der Pfarre gibt es noch die eine oder andere Information.
Wie sieht die Zukunft der Pfarre Batschuns aus? Wenn man die Antworten von Emilia Mathis auf die Fragen, die ihr Helmut Eiter über die Vorstellungen der jungen Menschen von Kirche und Pfarre und deren Zukunft in Batschuns gehört hat, darf man optimistisch sein. Zumindest wird es einen Jugendgottesdienst in absehbarer Zeit geben.