Sr. Regina Bachmann, geborene Muntligerin und Missionsschwester in Südafrika hilft den von der Corona-Krise besonders schwer betroffenen Menschen in den Slums von Südafrika. Ausgangsverbote und eine gebeutelte Wirtschaft führten in diesem Fall nicht zu einer beschaulichen Familienzeit, sondern verursachten blanken Hunger bei den Menschen. Sr. Regina, ihr Orden und ihre MitarbeiterInnen helfen mit Lebensmittelpaketen über die Runden zu kommen - und wir können ihr helfen beim Helfen!

Ausnahmezustand in "Chocolate city"
Wegen der Ausgangbeschränkungen im Zuge der Corona-Krise können auch in Südafrika viele nicht arbeiten und Geld für ihre Familie verdienen. Obwohl es nun wieder Lockerungen gibt, sind die wirtschaftlichen Folgen gerade für die Menschen in den Slums groß. Meist kommen sie von anderen Gegenden Südafrikas, wo es keine Arbeit und kein Einkommen gibt. Sie können sich kein Zimmer leisten und leben zum großen Teil in Lehmhütten. Weil die Häuser aus Lehm sind, heißt die Gegend „chocolate city“.

Tatkräftige Unterstützung für Menschen in Not
Das Muntliger Pfarrteam rund um Gemeindeleiter Thomas Gassner möchte ein Zeichen setzen und jenen Menschen helfen, die aufgrund der Corona-Krise existenziell bedroht sind. Thomas Gassner erklärt: "Wir wollen Sr. Regina dabei unterstützen, dass die besonders von der Corona Krise betroffenen Familien in den Slums Südafrikas irgendwie über die Runden kommen. Es geht um einfache Lebensmittelpakete. Die Menschen können sich aufgrund des Lock-Downs in der Coronakrise das Notwendigste nicht mehr leisten. Wir wollen mit der Spenden-Aktion die Ausgabe solcher Lebensmittelpakete für zumindest sechs Monate finanzieren. Mit einem 50 Euro - Lebensmittel-Baustein kann jeder einzelne von uns viel bewirken!"

Spenden können auf das Konto der Pfarre Muntlix (AT61 3747 5000 0110 0593) mit dem Hinweis „Lebensmittelpaket“ überwiesen werden oder in der Sakristei der Pfarre Muntlix nach den Gottesdiensten abgegeben werden.

Eine Muntligerin bei den Ärmsten der Armen
Regina Bachmann wurde 1933 in Muntlix geboren. Sie trat als junge Frau in den Orden der Missionsschwestern vom kostbaren Blut ein, legte 1956 die ewigen Gelübde ab und begann 1960 ihren Einsatz in Südafrika. 46 Jahre arbeitete die ausgebildete Krankenschwester und Hebamme im Marianhill Hospital, das mitten in den Elendsvierteln von Durban liegt. Seit dem Frühjahr 2011 lebt sie in der 120 km entfernten Stadt Ixopo.
Hinter der Gründung des Ordens der Missionsschwestern steht Abt Franz Pfanner. Der Trappistenmönch, der 1825 in Langen bei Bregenz geboren wurde, errichtete 1880 eine Trappistenabtei am Kap der guten Hoffnung. Er kam bald zu der Erkenntnis, dass fruchtbare Missionsarbeit auch den Einsatz von Frauen braucht.
1885 traten die ersten fünf mutigen Frauen die Reise nach Südafrika an. 1906 erhielt die Frauengemeinschaft die kirchliche Anerkennung als selbstständige Kongregation. Heute zählt sie rund 900 Schwestern. Weltweit setzen sie sich für Frauen und Kinder ein, für Frieden und Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung - um „Zeugnis zu geben für die Liebe Christi, die alle Menschen umschließt und zu Geschwistern im Heiligen Geist formt“.

Tätigkeitsbereiche der Mariannhiller Missionsschwestern
Mariannhiller Missionsschwestern sind in verschiedenen Bereichen tätig: Sie arbeiten im pädagogischen Bereich (Kindergarten, Schule, Krankenpflegeschulen, Behinderteneinrichtungen), im sozial-karitativen Bereich (Krankenhaus, ambulante Krankenhilfe, AIDS-Aufklärung, Armenfürsorge, Selbsthilfeprojekte, Betreuung von Flüchtlingen), im haus- und landwirtschaftlichen Bereich (Gartenarbeit, Landwirtschaft, Hostienbäckerei), im seelsorglichen Bereich (Sakramentenkatechese, Ehe- und Familienpastoral, Kinder- und Jugendseelsorge, religiöse Erwachsenenbildung, Katechetenausbildung, geistliche Begleitung sowie die Verbundenheit im Gebet mit anderen Menschen), der missionarischen Bewusstseinsbildung und im künstlerischen Bereich (Kunstwerkstätten für Malerei, Mosaik-, Email- und Tonarbeiten, Paramentenstickerei), z. B. die Lumko Art School von Josepha Selhorst in Südafrika.

Zur Geschichte des Missionsordens
Die Mariannhiller Missionare in Südafrika - gegründet vom Vorarlberger Abt Franz Pfanner
Der Trappist Franz Pfanner gründete 1882 das Kloster Mariannhill in Südafrika, bald das mit 67 Patres und Chorreligiosen, sowie 199 Brüdern größte Trappistenkloster der Welt, dem er bis 1894 vorstand. Die erfolgreiche Missionsarbeit Mariannhills ließ sich auf Dauer mit dem beschaulichen und zurückgezogenen Ideal der Trappisten nicht vereinbaren. Papst Pius X. trennte daher das Kloster Mariannhill vom den Ordensverband der Trappisten und gab den Weg frei zur Gründung der Kongregation der Missionare von Mariannhill.
Wendelin Pfanner, geboren 1825 in Langen bei Bregenz, wurde 1850 nach beendetem Theologiestudium zum Priester geweiht. Zunächst wirkte er als Pfarrer von 1850 bis 1858 in Dornbirn Haselstauden.[1] Im Jahr 1863 trat er in die Abtei Mariawald ein. Ein Jahr später legte er dort die Profess ab, nahm den Ordensnamen Franz an und wurde wenige Wochen danach zum Subprior ernannt. 1865 übernahm er das Amt des Novizenmeisters.
Am 23. Juli 1867 wurde Pfanner ausgesandt, um in Österreich ein neues Kloster zu gründen. Dieser Gründungsversuch scheiterte jedoch. Daraufhin wollte Pfanner eine Neugründung im heutigen Kroatien versuchen, wurde jedoch durch ein Schreiben des Abtes der Abtei Oelenberg, dem Mutterkloster der Abtei Mariawald, daran gehindert. Pfanner ging sodann nach Rom. Dort beauftragte ihn Papst Pius IX., die Abtei Tre Fontane wieder auf zu bauen. Nach dem Pfanner diesen Auftrag erfüllt hatte, begab er sich in das heutige Bosnien, um dort eine Klosterneugründung zu versuchen. Im Frühjahr 1869 begann er bei Banja Luka mit der Gründung des Klosters Mariastern. 1872 wurde er dessen Prior. 1879 brach Pfanner – gerufen von Bischof James Ricards – nach Natal im heutigen Südafrika auf, um dort eine Klosterneugründung zu versuchen. 1880 traf Pfanner dort mit 31 weiteren Mitbrüdern ein und gründete zuerst die Niederlassung Dunbrody, die aber wegen der schlechten klimatischen Bedingungen und eines Zerwürfnisses mit Bischof Ricards fehlschlug. Darauf zogen die Trappisten 1882 weiter und gründeten das Kloster Mariannhill, dessen erster Abt er 1885 wurde (Nachfolger: Amandus Schölzig). Zudem gründete Pfanner im gleichen Jahr die Missionsschwestern vom Kostbaren Blut.

Quellen: Wikipedia / Kloster Mariannhill  / Vorarlberger Kirchenblatt