CO2 Budget - am Beispiel unserer Mobilität
Mobilitätskonto – der Handlungsbedarf ist riesig
Noch glauben viele, es wird so weiter gehen wie in den letzten Jahrzehnten. Höher, schneller, weiter, ein Wirtschaftswachstum und eine Wohlstandsvergrößerung die nie endet. Wenn man allerdings dem Umweltbundesamt von Österreich und dem neu erschienen Buch des Club of Rome – „Earth for All“ auch nur ein klein wenig Vertrauen schenkt, wird jedem klar, radikal ist, wer weiter macht wie bis jetzt und besonnen, wer beginnt nach zu denken. Uns ist der große Handlungsbedarf noch nicht bewusst, der die Einhaltung der Pariser Klimaziele einfordert und zwar in allen Bereichen. Am Beispiel der Mobilität wird sichtbar, welche noch kaum vorstellbare Veränderung und persönlichen Wandel es braucht, um die Erderwärmung zu begrenzen.
Aus einer Studie, die im Auftrag des österreichischen Bundesamtes für Umwelt in Auftrag gegeben worden ist, mit dem Titel „mobalance“ geht hervor, dass der CO2 Ausstoß pro Person und Tag von „6,12 kg Treibhausgas-Emissionen heute, in 10 Jahren nur noch 1,95 kg und 2050 nur noch etwa 160 g Treibhausgas-Emissionen betragen darf (wollen wir das Pariser Klimaabkommen einhalten).“[1] In Kilometer umgerechnet ergibt dass im Jahr 2050 eine Distanz mit einem fossilen Fahrzeug von 700 Meter, mit einem E-Auto und Ökostrom von 3 Kilometer und mit dem Zug nur noch etwa 11 Kilometer. Ja, jetzt haben sie recht, wenn sie sich fragen wie das gehen soll? Kaum jemand kann sich das in unserer globalen und auf Mobilität angewiesenen Wohlstandsgesellschaft vorstellen. Aber um das geht es jetzt noch gar nicht. Jetzt geht es um die ernste Frage, ob wir die Klimaerwärmung aufhalten und begrenzen wollen oder nicht (Klimaabkommen). Wenn ja, sollten wir uns mit den Tatsachen auseinander und unser Denken und unser Verhalten Schritt für Schritt verändern.
Das Buch „Earth for All“ geht genau in diese Richtung und rät uns dringlich davon ab, kleine Schritte zu machen „too little too late“ sondern wirkliche große „Giant leap“[2] Veränderungen zu wagen, ansonsten riskieren wir das Leben von hunderten Millionen und Milliarden Menschen! Auch hier fehlt uns die Vorstellung was das für unseren konkreten Alltag bedeutet. Nicht umsonst spricht Papst Franziskus in Laudato si, von einem notwendigen Kulturwandel über den wir noch gar nicht verfügen „um dieser Krise entgegen zu treten.“[3]
Vermutlich braucht es jetzt eine „sachte Vollbremsung“, ein Nachdenken und Ausprobieren, um uns auf das Jahr 2030 und 2050 gut vorzubereiten.
Nur weil etwas nicht vorstellbar ist, heißt das nicht, dass es nicht geht. Auch müssen Veränderungen nicht nur Nachteile haben, sondern können sogar ein mehr an Lebensqualität bringen. Mäßigung hat schon immer die Augen für das Wesentliche, das Gute und Schöne geöffnet, das ist gut gepflegte und gelebte Spiritualität nicht nur der katholischen Kirche. Diese Haltung mit unserer modernen und effizienten Technik, sollte uns ein Leben erlauben, das global gerecht und ökologisch verträglich ist. Probieren wir es aus, viele andere Optionen haben wir eh nicht.