In vielen katholischen Regionen der Alpen gibt es den Brauch, am 5. Februar, dem Tag der Hl. Agatha, Brot segnen zu lassen. So wurde auch die Vorabendmesse in Wald im Gedenken der Hl. Agatha gefeiert. Während des Gottesdienstes wurden Brote und selbergebacken Brötchen, welche von Mali und Claudia gebacken wurden, von P. Makary gesegnet und nach der Messe mit einem Agathagebet an die Messbesucher verteilt.

Die Hl. Agatha lebte im dritten Jahrhundert auf Sizilien, wo sie für ihren christlichen Glauben getötet wurde. Am Jahrestag ihres Todes brach der Ätna aus und die Lavamassen bedrohten die Stadt Catania. Den Einwohnern gelang es, die Lavaströme mit dem Schleier der Hl. Agatha aufzuhalten. Seitdem gilt die Hl. Agatha als Patronin gegen Feuersgefahr, aber auch gegen Heimweh (das „wie Feuer“ in der Seele brennt) und Hunger.

Das Agatha-Brot soll ein Jahr lang im Haus aufbewahrt werden, um vor Feuer und Hunger verschont zu bleiben. Es gibt auch heute noch bäuerliche Familien, in denen Mensch und Tier vor der Alpauffahrt vom Agatha-Brot essen, um gut über den Alpsommer zu kommen. Früher gab man den Knechten und Mägden, die am Beginn des Jahres eine neue Stelle auswärts antraten, Agatha-Brot mit auf den Weg, um vor Heimweh verschont zu bleiben. Wenn ein Stück Vieh verkauft wurde, erhielt es vorher ebenso Agatha-Brot, um in der Fremde nicht zu verdrießen.