Vorbemerkungen
Luise (geb. Berthold) und Emil Dünser zogen von ihrem Elternhaus, Christian und Marie Berthold (geb. Bickel), Innerwald, Obere Gasse 73, 2017 nach Dalaas. Aus diesem Grund ersuchte Luise Dünser im Juni 2018 Ruth Kaiser, Obere Gasse 71/a, um die Pflege und Weiterbetreuung dieser schönen Kapelle. Die Kapelle wurde früher von der Mutter von Luise, liebevoll betreut und schließlich von Luise Dünser übernommen. Nach einer genauen Besichtigung zeigte sich, dass sowohl der Bauzustand als auch die Inneneinrichtung, Figuren und auch der Altarbereich Mängel aufwiesen.
Am stärksten in Mitleidenschaft gezogen war die ca. 40 Jahre alte Schindelabdeckung am Dach, die vollständig erneuert werden musste. Es waren aber auch Malerund Tischlerarbeiten sowie auch die künstlerische Gestaltung der Figuren notwendig. Ruth Kaiser nahm die Organisation in die Hand.
Es waren folgende Personen beteiligt, welche der Kapelle einen neuen, frischen, würdigen Glanz verliehen: Pichler Hans, Alfred Vonblon, Kurt Ronacher und Paul Gantner führten die neue Schindelabdeckung durch. Die künstlerische Erneuerung der Fi- guren und des Altarbereiches erfolgte durch Othmar Ganahl. Die Malerarbeiten im inneren und äußeren Bereich wurden vom Malermeister Adolf Horvath durchgeführt.

Wer ist der hl. Sebastian?
Er verbrachte seine Jugend in Mailand, versah seinen militärischen Dienst als Hauptmann bei der Leibwache vom römischen Kaiser Diokletian (284-305) und vom römischen Kaiser Maximilian (284-305). Er bekannte sich zum Christentum und hat den notleidenden Christen geholfen. Aus diesem Grund wurde er 288 in Rom hingerichtet und gilt als Märtyrer. Sein Leichnam wurde in Rom in den städtischen Abflusskanal geworfen, wo ihn Christen geborgen, und in den Katakomben beerdigt haben. Er wird ab dem 14. Jahrhundert u. a. als Schutzpatron der Brunnen, der Sterbenden,
gegen Naturgefahren und Pest geehrt. Auch aus diesem Grund wurde diese Kapelle immer wieder als Pestkapelle genannt. Der 20. Jänner ist sein jährliches Patronatsfest. Wie schon Christof Thöny mehrfach darauf hinwies, spielten die vielen Kapellen bei den Prozessionen in dem Volksglauben und der Religiosität mit Fürbitten der einheimischen Bevölkerung wegen der Naturgefahren eine sehr große Rolle. 

Geschichte der hl. Sebastiankapelle in Innerwald
Von Christof Thöny, Wald am Arlberg, liegt folgende Beschreibung vom Jahr 1999 vor, welche wir vollständig wiedergeben: „St. Sebastian auf dem Göttschlig: Die Sebastiankapelle dürfte im 17. Jahrhundert errichtet worden sein, als auch in unserem Ort die Pest wütete. Im Sterbebuch Dalaas sind für die Jahre 1634/35 einige Pestopfer namentlich belegt. Früher war es üblich, dass in Dalaas und Wald an Sonn- und Feiertagen während des Zusammenläutens zum Gottesdienst fünf Vaterunser in Erinnerung an die einstige Pestzeit gebetet wurden. Die Kapelle wurde an dieser Stelle 1930/31 gebaut. Es ist bereits ihr dritter Standort, ursprünglich befand sie sich weiter oben. Früher wurde die Kapelle auch als „’s Manga Bild“ nach Magnus Bayerhof bezeichnet, der im heutigen Haus Nr. 70 wohnhaft war. Die Figuren des hl. Sebastian und des hl. Nikolaus stammen aus der Mitte
des 17. Jahrhunderts, die Figuren des viel verehrten Johann Nepomuk und der Maria mit Kind aus dem 18. Jahrhundert.“
Folgende Ergänzungen fügen wir aufgrund der Hinweise von Luise Berthold Wald am Arlberg bei.
Das südseitige Grundstück, wo sich die Kapelle befindet, hat früher Thori Tschohl in Wald am Arlberg gehört. Der jetzige Standort ist Gemeindegrund. Die Kapelle wurde 1930/31 von den Brüdern Christian, Anton, Rudolf, Wilhelm und Alfons Berthold gebaut. Die letzte Renovierung der Kapelle erfolgte 1980.

Schlussbemerkungen
Ein herzliches Dankeschön gilt nicht nur den Beteiligten, die aus purem Idealismus im Sinne unserer Gemeinschaft die Arbeit gemacht haben, sondern natürlich auch der Gemeinde Dalaas für die finanzielle Unterstützung, damit die religiöse und kulturelle Bedeutung der Kapelle nicht verloren geht, und sie auch zur Identität, Zusammenhalt unserer Dorfgemeinschaft und zum Bewahren des gewohnten Ortsbildes beiträgt.
Am 09. November 2018 wurde mit den Beteiligten bei einem gemütlichen „Kapellenhock“ die Fertigstellung gefeiert. Wir hoffen, dass mit dieser Arbeit, die mit Begeisterung durchgeführt wurde, unsere Identität gestärkt wird und sowohl den Wanderern am Jakobsweg als auch der Bevölkerung Anlass für eine kurze Andacht und Besinnung sind.