Liebe Pfarrfamilie
Bei meiner letzten Israelreise hatte ich von meinem Zimmer aus diesen Blick auf den See Gennesaret. Dieses Foto zeigt die Morgenstimmung, die aufgehende Sonne nach der dunklen Nacht. Ein hoffnungsvoller Tag kündet sich an. Dieses Foto spiegelt für mich etwas vom Evangelium wieder. Die aufgehende Sonne, der Auferstandene, durchbricht das Dunkel der Nacht. In jener Nacht war das gemeinsame Mühen der Jünger erfolglos.
Haben wir in den vergangenen Wochen infolge der Coronakrise nicht Ähnliches erleben dürfen,  den Abbruch des Gewohnten und Alltäglichen, des Planens und Schaffens, des Berufs – , des Kindergartens –,  des Schul- und des kirchlichen Lebens? Die aufgehende Sonne zeigt mit ihren Strahlen eine neue Richtung. „Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes und ihr werdet etwas finden.“ Ja, soviel Neues im Umgang miteinander ist in diesen vergangenen Wochen aufgebrochen, worüber ich nur staunen kann.

Ein paar Schlagworte möchte ich nennen: 
Ich  denke an die vielen Menschen, die sich um die kranken, einsamen und alten Menschen kümmerten; an die vielen Menschen, die für einen geregelten Ablauf des Alltagslebens, wie für Nahrungsmittel und öffentlichen Verkehr sorgten; an alle Menschen, die Hilfs- und Zustelldienste machten; an die vielen Menschen, die über Telefonate oder andere mediale Möglichkeiten Ermutigung und Trost spendeten; an die vielen seelsorglichen Angebote von Seiten der Kirche, an die sonntäglichen Gottesdienstübertragungen und an die Telefonseelsorge. Diese Reihe der vielen verschiedenen Liebesdienste könnte noch weiter fortgesetzt werden.

Nach dem Fischfang sagt Johannes, den Jesus liebte, zu Simon Petrus: „ Es Ist der Herr.“ Empfangende und verschenkende Liebe öffnet das Herz zum Ostermorgen hin und lässt darin die Strahlkraft des Auferstandenen erkennen: „Es ist der Herr.“ So haben wir in diesen vergangenen Wochen inmitten der Dunkelheit viel Österliches erfahren dürfen. Wenn sich langsam die Tür zur Freiheit und zum alltäglichen Leben öffnet, wünsche ich, dass wir all dies nicht vergessen und weiterhin einander österliche Begegnungen schenken.

Pfr. Theo

Hinweise:
Wie es sich betreffs Gottesdienste in unserer Pfarre entwickelt, werde ich rechtzeitig bekanntgeben. Im Moment heißt es einfach: Geduld haben!
In den Kirchen Röns und Schlins liegt die Hausandacht zum 3. Sonntag der Osterzeit, zusammengestellt vom Göfner Pfarrer Georg, zum Mitnehmen auf.