Das Motto des diesjährigen Pilgerwegs „GRENZEN“ hat mich sofort angesprochen und Erinnerungen an den Beginn des ersten Lockdowns geweckt, als wir im Tal wirklich vor gesperrten Grenzen standen. Da ich aus beruflichen Gründen zum ersten Mal an diesem Pilgerweg teilnehmen konnte, war ich sehr gespannt auf das „GEHEN und BETEN, SINGEN und SCHWEIGEN“.
Den wunderbaren Tag mit blauem Himmel und viel Sonne begannen wir mit einer Andacht in der Mariahilf-Kapelle und wanderten zur Josefskapelle in Loretto. An mehreren Wegkreuzen und besonderen Orten wurden eindrückliche und berührende Texte zum Thema „Grenzen“ vorgetragen. Dabei ist sicher einigen von uns die Bedeutung von „Grenzen“, die es in den verschiedensten Formen gibt, wieder bewusst geworden. Das gemeinsame Singen gab uns ein gutes Gefühl der Gemeinschaft. Nach der Abschluss-Andacht mit Pfarrer Edwin Matt und der Agape waren wir uns alle einig, dass wir einen besonderen Tag erleben durften und nächstes Jahr wieder dabei sein werden.
Beate Gruber

Geh-bote des Pilgerns (auch für den Lebenspilgerweg)
Geh! Es gibt fürs Pilgern kein besseres Fortbewegungsmittel als das Gehen. Nur Gehen! Darum geht es.
Geh langsam! Setz dich nicht unter unnötigen sportlichen Leistungsdruck. Du kommst doch immer nur bei DIR selber an.
Geh leicht! Reduziere dein Gepäck aufs Nötigste. Es ist ein gutes Gefühl, mit wenig auszukommen.
Geh einfach! Einfachheit begünstigt spirituelle Erfahrungen.
Geh alleine – oder geh im Schweigen. Du kannst für DICH gehen und offen auf andere zugehen.
Geh achtsam! Wenn du bewusst gehst, lernst du den Weg so anzunehmen, wie er ist.
Geh dankbar! Alles – auch das Mühsame – hat seinen tieferen Sinn.
Geh weiter! Auch wenn Krisen dich an einem wunden Punkt treffen, geh weiter. Vertraue darauf: Es geht, wenn man geht.
Geh mit Gott! Es pilgert sich leichter, wenn du im Namen Gottes gehst.
(auf einem Pilgerblatt in der Kathedrale von Le Puy-en-Velay)
Sieglinde Kessler