Kein Kinderspiel: „Zeigt her eure Füße, zeigt her eure Schuh ...“

– wer kennt es nicht: ein harmloses Liedchen, das uns Erwachsene vielleicht an unbeschwerte Kindertage erinnert.
Eine klangvolle Ermahnung von freundlichen Kindergärtnerinnen oder besorgten Müttern: Nur ja nicht mit dreckigen Füßen vom Spielplatz oder Sandkasten direkt in die gute Stube zu stürzen!

Kirche  verstehen  im  Zeichen  der  Fußwaschung:  Die  Botschaft, die in dieser eindrucksvollen Gebärde des Sich-Verbeugens zum Ausdruck kommt ist eindeutig: Teilgeben und teilnehmen und somit teilhaben am Leib Christi geht nicht in der Geste der Bemächtigung, sondern in der Haltung wechselseitigen Schenkens und Empfangens – und es ist nicht ausgemacht, wozu mehr Demut gehört. „In Demut schätze einer den  anderen höher ein als sich selbst“ (Phil 2,4), schärft Paulus den Philippern ein. Sich zurückzunehmen, sich vor dem anderen klein und den anderen groß machen lautet die Devise – und zwar nicht nur als herausgehobener, religiöser Akt, sondern als normaler Umgangsstil von uns Christen. Jesu Fußwaschung ist uns ein radikales Beispiel. Es müsste lebensstilprägend werden – auf allen Ebenen des persönlichen und kirchlichen Miteinanders, in Gemeinden, christlichen Grupppen und Einrichtungen, in Schulen, bei ökumenischen Begegnungen ... So lebt Gemeinde Christi, so ist und wird Kommunion – Gemeinschaft in Christus.

Dass Pfarrer Karl Bleiberschnig wieder niederkniet und 12 Kommunionkindern die Füße wäscht, erinnert uns wieder an diesen Auftrag. Am Ende des Gottesdienstes erhielten die Kommunionkinder ihre zuvor geweihten Erstkommunionkreuze ausgehändigt.